Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
412 Waß'cnMttant mil Ungarn, Nachdem der mir Mathias abgeschlossene Waffenstillstand sich seinem Ende näherte, ohne daß die verhoffte Umechützung gekommen war, wurde derselbe durch Vcrmittclnng des Erchnchoss Jebann bis 18. Juni 14 89 verlängert. Ter Kaiser, obgleich cr die Umeàndlungen gut geheißen hatte, erzürnte sich gleichwohl über die Summe von neuntausend Tucaten, womit diese neue Waffenruhe von Mathias erkauft worden war, und forderte, als Straft, von den Land ständen eine gleiche Summe
er sie, wie es ihm gut- däuchte; am schwersten Jene, welche, bei großen Mitteln, doch ihrem recht mäßigen Herrn, dem Kaiser, nicht beigestanden, oder ihr Gold gar zu dessen Verderben angewendet. Neben dergleichen Erpressungen währten, trotz des Waffenstillstandes, auch Raubzüge der Ungarn fort. Das treue Tirol, welches Sigmund's Leichtsinn dem Haufe Oesterreich zu verlieren auf dem Wege gewesen, hatte jeyt der ritterliche Maximilian unter seinen Schirm genommen; nun galt es, auch Oesterreich wieder zu gewinnen
. Es wurde, soviel sich tbun ließ, eifrig gerüstet, die Festungs werke von Enns verstärkt, die Grànàllungen gegen die von den Ungarn besetzten Plätze durch neue Trvppenmaffen gesichert. Dazwischen wurde, bei dem nahen Ablaufe des Stillstandes, auch am Frieden gearbeitet. Sieben- hunderttausend, nach Anderen nur siebziglausend, Goldgulden soll Mathias für die Räumung Oesterreichs verlangt haben. Ter Kaiser war hierüber so erbittert, daß cr selbst Marimilian S Vorstellungen, der beiden Theilen