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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1898
¬Die¬ ersten Versuche Kaiser Rudolfs II., um in den Alleinbesitz der Grafschaft Tirol zu gelangen
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Seite 14 von 44
Autor: Hirn, Josef / von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 40 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 86,1
Schlagwort: p.Rudolf <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.> ; g.Tirol
Signatur: II 64.546
Intern-ID: 303809
[263], 11 Ich hätte, so schreibt er an Rudolf, gehofft, dass E. M. in der Sache des Mathias bald eine Antwort geben, weil ,ich mich sonst eines ärgern ausschlage besorge'. Ich bitte also noch mals, das ,remedium' nicht länger zu verschieben, sondern ,be sorgender inconvenienz mit vaterlicher hilf fürzukommen'; denn unser Aller Heil und Verderben liegt in E. M. Hand. 1 Dass trotz dieses Vorstosses bis Ostern von Prag her nichts zu gewärtigen sein dürfte, meinte wohl auch der Deutsch meister

und mahnte deshalb seinen Bruder Mathias abermals zur Geduld, 3 Kaum war die heilige Zeit vorüber, so ward der Kaiser neuerdings von Innsbruck aus um endliche Erklärung ange gangen, deren Mathias mit grossem Verlangen erwarte. 3 Recht kurz angebunden quittirte Rudolf den Empfang des s Erinne- rungsschreibens < mit dem Beisatze, in der Particularsache des Mathias werde er sich bald entschüessen. 4 Während die Entscheidung in Prag noch immer auf sich warten liess, wurde Maximilian wieder bestürmt

, eine solche herbeizuführen, sowohl von Mathias selbst wie vom Grafen Paul Sist Trautson. Trautson, auch nach seinem Abgange von Prag voll des lebhaftesten Interesses für die Vorgänge im Kaiserhause und bei seinem jetzigen Aufenthalte in Wien in regem Verkehr mit Erzherzog Mathias, stellte sich als dessen Fürsprecher bei Maximilian ein. Der Graf erinnerte den Deutschmeister zunächst an vertrauliche Gespräche, die sie 1 Erzherzog Maximilian an Rudolf, 1. März 1604. (So auch an Barvitius.) 2 Erzherzog Maximilian

an Erzherzog Mathias, 19. März 1604. Zugleich sandte ersterer Copie seines letzten Schreibens nach Prag. 3 Erzherzog Maximilian an Rudolf, 19- April. Dieses Schreiben wurde vom Stapel gelassen, nachdem Maximilians Agent Vischel* in Prag ge meldet, Barvitius meine, es wäre Zeit, den Kaiser um Antwort, aber auch nicht mehr, anzugehen. Yor Ostern war Rudolf ,wegen der her ankommenden österlichen beiclit in schweren melancholischen gedanken'. (Eine Erscheinung, die sich wiederholte.) 4 Kaiser Rudolf

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1898
¬Die¬ ersten Versuche Kaiser Rudolfs II., um in den Alleinbesitz der Grafschaft Tirol zu gelangen
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Seite 7 von 44
Autor: Hirn, Josef / von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 40 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 86,1
Schlagwort: p.Rudolf <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.> ; g.Tirol
Signatur: II 64.546
Intern-ID: 303809
4 [256] zur Frage über dessen Stellung verhielt. Rudolf zeigte sieh, um es kurz zu sagen, in Allem freundlich, was ihm sein Bruder Maximilian Tirols wegen vortragen Hess. Der Deutschmeister beanspruchte einen Jahresgehalt von 36,000 Gulden; Rudolf war einverstanden, wogegen die Grazer Linie die Summe auf 24.000 Gulden herabdrücken wollte. 1 Vom Rechte zur Ernennung der Assistenzräthe, d. h. Personen, welche bei wichtigeren Re- gierungsacten des Statthalters im Kamen und im Interesse

ihrer Auftraggeber interveniteli sollten, machten beide Linien Ge brauch. Der Kaiser bestimmte dazu den früheren tirolischen Kammerpräsidenten Cyriac Heidenreich und Dr. Friedrich Altstetter. Vor ihrer Ernennung richtete er an Maximilian die Frage, ob ihm diese beiden Herren genehm seien. Und als Rudolf merkte, dass der jetzt in b airi sehen Diensten stehende Heidenreich 2 nicht abkommen könne, so wandte er seinen Blick auf den österreichischen Landcomthur Marquard v. Eck, einen dem Deutschmeister eng

befreundeten Ordensgenossen. Dessen Auswahl, so schrieb der Kaiser seinem Bruder, werde von demselben sicherlich sehr begrüsst werden. 8 Auch sonst suchte Rudolf dem angehenden Gubernator in freundlicher Weise den Weg zu bereiten. Da sich Maxi milian um Zustellung einer Amtsinstruction in Prag bewarb, erhielt er zur Antwort: deren bedürfe es nicht, nachdem er 1 Ganz richtig bemerkt Maximilians Agent Ducker in Prag: die Grazer sollten hierin am wenigsten Schwierigkeiten machen, weil sie es später

. Stieve, Wit telsbacher Briefe VI, 24. 3 Bedenken hegte der Kaiser gegen die von Graz aus bestellten Räthe Carl Schürf und Hieron. Manincor. Beim ersteren, dem Gerichtsherrn von Kufstein, irrte seine den Baiern besonders freundliche Gesinnung; den zweiten fand man in Prag zu wenig ,friedliebend'. Schliesslich be ruhigte sich der Kaiser, als man in Graz auf den beiden bestand. Ducker an Erzherzog Maximilian, 30. März und 20. Mai 1602; Rudolf an Erz herzog Maximilian, 23. Mai und 3. Juli; lvonrad Decius

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Tirols Erbtheilung und Zwischenreich : 1595 - 1602
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Seite 69 von 93
Autor: Hirn, Josef / J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 91 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 92,2
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1595-1602
Signatur: II 102.389
Intern-ID: 303790
68 [338] fuhr alsbald, class sich beim Landtag auch ein steirischer Ge sandter einstellen werde gewiss nit mit leerem begehren', und daher seine Frage an den Kaiser, wie sich in solchem. Falle ein kaiserlicher Vollmachtsträger und Landtagsconimissär zu verhalten hätte, 1 Wie man begreift, fand Rudolf an solcher Concurrent wenig Gefallen. Er selbst wollte von den Ständen 4000 Mann auf sieben Monate bewilligt erhalten, und da ver nahm er, wie Erzherzog Ferdinand mittels eines eigenen Ge sandten

, man stellte die eigene Noth und Gefahr in beweglichen Worten vor. Und Rudolf gab nach. Er überliess an Ferdinand, was die tiroli schen Stände am kommenden Landtag bewilligen würden. Dieser ward auf Sonntag Misericordia (6. Mai) einberufen. 3 Maximilian zögerte, die Bestellung zum Landtag anzunehmen, noch im April suchte ihn Mathias mit dem Hinweis auf die Erspriesslichkeit dieser Mission zu bereden. 4 Endlich erklärte er sich bereit und gab der Regierung Befehl, für Wohnung und ,futterer in Innsbruck

zu sorgen. Gar stattlich wollte er aufziehen, er präsentierte einen Fourierzettel, lautend auf 127 Pferde. Die tirolische Kammer war entsetzt ob solcher Bescherung.. Sogleich wurde sie beim Deutschmeister vor stellig: jetzt sei die allerschliminste Zeit, Heu und Stroh selbst 1 Erzherzog Maximilian an Rudolf, 24. Februar 1601. 2 Rudolf an Erzherzog Maximilian, 21. März. A. M. Ferdinand hatte, als zu Beginn 1601 der ständische Ausschuss der Tiroler Landschaft ver sammelt war, ohne Wissen des Kaisers

und der Innsbrucker Regierung Hilfe begehrt. Der Ausschnss sagte zu, wenn die Landschaft ,derent- halben der hilf halber vom Kaiser frei gesprochen werde'. Bericht des Ludwig v. Mollart, Innsbruck, 1. April 1601. 3 Der Termin wurde dann noch über acht Tage erstreckt. 4 Erzherzog Mathias an Erzherzog Maximilian, 6. April; Rudolf an Erz- 'herzog Maximilian, 15, April.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Tirols Erbtheilung und Zwischenreich : 1595 - 1602
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Seite 65 von 93
Autor: Hirn, Josef / J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 91 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 92,2
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1595-1602
Signatur: II 102.389
Intern-ID: 303790
endlich ein, Rudolf richtete deshalb an ihn am 6. October 1601 ein ,dankbriefl f . 1 Vom 2. December datiert Maximilians urkundliche Cession, versehen mit seiner Handschrift und ,ring- petschaft £ . Dabei setzte der Erzherzog als selbstverständlich voraus, dass seine Abtretung erst dann in Rechtskraft trete, wenn die Bezahlung bei Heller tind Pfennig erfolgt wäre. 2 Diese Bedingung wurde nicht erfüllt. Denn schon die kaiser lichen Assignationen (auf tirolische Steuerposten) erreichten nicht die Höhe

der ausbedungenen Summe, und Maximilian berechnete einen Münzverlust von circa 30.000 fl., so dass nach seiner Berechnung nicht viel mehr als die Hälfte des Ablösungs preises wirklich entrichtet wurde. Nach Jahren, da sich das Verhältnis zwischen dem Deutschmeister und Rudolf immer unfreundlicher gestaltete, gab dieser Punkt den Anlass zu peinlichen Erörterungen. 8 Bei allen diesen Verhandlungen war die Frage der Theil- barkeit oder Untheilbarkeit der Ferdinandeischen Lande direct nicht berührt worden

. Sie ruhte, seitdem sich die in Wien 1 Dieser kaiserlich© Brief ist nicht erhalten, auf ihn wird in späteren Verhandlungen wiederholt Bezug genommen. — Die Verhandlungen führte in Maximilians Namen dessen Secretar Ducker. Vgl. darüber noch unten. 2 Erzherzog Maximilian an Rudolf, 19. Mai 1601; derselbe an Liechten stein, 1. November 1601 ; derselbe an Rudolf, 2. und 17. December 1601, 24. Juni 1602; Rudolf an Erzherzog Maximilian, 3. August 1602. 8 Hirn, Die ersten Versuche Kaiser Rudolfs

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1898
¬Die¬ ersten Versuche Kaiser Rudolfs II., um in den Alleinbesitz der Grafschaft Tirol zu gelangen
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Seite 42 von 44
Autor: Hirn, Josef / von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 40 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 86,1
Schlagwort: p.Rudolf <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.> ; g.Tirol
Signatur: II 64.546
Intern-ID: 303809
besetzen könne. 1 Lange nachdem man sich in Wien wieder getrennt hatte, beruft sich Maximilian gegenüber dem Kaiser auf diese ,Decla ration' der drei Erzherzoge und begehrt dessen Erklärung, dass auch er seinerseits damit einverstanden sei. 2 Man sollte erwarten, dass wenigstens jene Mittheilung, wonach Eck nun seinen Posten in Tirol verliess, dem Kaiser nicht unangenehm war. 3 Aber Rudolf hatte alsbald auch da wieder ein Haar entdeckt. Eben damals weilte der Deutsch- ordenscomthur Eustach

v. Westernach in Prag. Ihn unterzog der Kaiser einer genauen Befragung, wie es denn mit Eck ,zugangen'. Dabei Hess Rudolf einfliessen, er hätte sich wohl versehen, dass Maximilian, dem er die Ordensmeisterwürde einst ,hart und mit so viel difficultäten erlangt', die Wahl auf einen Erzherzog gelenkt oder wenigstens ,solche resolution' nur mit Wissen des Kaisers vorgenommen hätte. Nun hatte der Deutschmeister Westernach autorisirt, dass er, wenn er nach Prag käme, den ,verlauf' umständlich erzählen dürfe

. Wester nach hat nun in Folge dessen Alles ,desto kecker' referirt. Daraufhin, so konnte der Comthur berichten, hat sich Rudolf etwas beruhigt und gab sich scheinbar ,wol zufrieden'. Die kaiserlichen Minister aber versicherten darauf, Eck ,sei in kürz bald nachher hoch gestiegen', und sie gönnten es ihm wohl. 4 Freilich, hätte der Kaiser erfahren, wie Eck in seiner neuen Stellung mit den deutschen Fürsten über die Nachfolge ver- 1 Datum: 25. April 1606. Maximilian schickt noch am selben Tage

Ab schriften aller Eingaben für Prag an Erzherzog Albrecht und ersucht um dessen Consens. 3 Erzherzog Maximilian an Rudolf, 19. Juni 1606. 3 Eck siedelte Anfangs Juni nach Mergentheim. 4 Eck an Erzherzog Maximilian, 4, Juli 1606.

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1898
¬Die¬ ersten Versuche Kaiser Rudolfs II., um in den Alleinbesitz der Grafschaft Tirol zu gelangen
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Seite 16 von 44
Autor: Hirn, Josef / von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 40 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 86,1
Schlagwort: p.Rudolf <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.> ; g.Tirol
Signatur: II 64.546
Intern-ID: 303809
[265] 13 Fast gleichzeitig drängte auch Mathias selbst. Mit dem Ausdrucke des Dankes für die bisherigen Dienste versichert er den Bruder in Innsbruck: ,dann einmal liegt mir an diesem termino mein höchstes auf dieser weit wie auch unseres hauses aufnehmen'. Wohl verspricht er, Maximilians Mahnung zur Geduld auch jetzt noch zu beherzigen, aber, da Ostern schon vorbei, möge Rudolf zu einem endlichen Bescheide bewogen werden, ,denn mit dem aufzug wird der kaiser gar nichts, sondern nur mit runder

erklärung, darnach ich mich zu rich ten, remediren*. Aus Aeusserungen des Barvitius glaubte Ma thias abzunehmen, dass die Angelegenheit ,in infinitum gehen möcht'. 1 Wenige Tage später brachte die Post auch einen kaiser lichen Brief nach Innsbruck. Nun kam wohl erlösende Ant wort? Rudolf schrieb dem Deutschmeister: Da er des einen der beiden Briefe, auf welche sich Maximilian in seinem letzten Schreiben beziehe, in Mangel stehe, so könne er sich weiter nicht resolviren. 2 Gleich liess

; der Deutschmeister Abschriften seiner bis dahin nach Prag gerichteten Briefe anfertigen und sandte sie an Rudolf mit der Bitte, den Mathias vom Kummer über den langen Verzug zu entledigen. Gegen Mathias aber verzichtete Maximilian auf den erstatteten Dank. Solchen Dank möge derselbe erst erstatten, wenn etwas erreicht ist; noch braucht's neuer Geduld, ,der kaiser will nit getrieben sein*. Von dem neuerlichen aufschiebenden Hindernis machte Maxi milian nach Wien getreuliche Mittheilung. 3 Auch Trautson bekam

vom Erzherzog eine Antwort: Ich thue für Mathias das Möglichste, aber ihr kennt des Kaisers ,humor'; würde ich ,stärker fahren', so wäre Niemandem gedient, und es würde nur heissen ,nec tecum, nec sine te f , also Geduld! 4 1 Erzherzog Mathias an Erzherzog Maximilian, 1. Mai. 2 Dieses Schreiben kennt man mir aus der Antwort Maximilians an Rudolf, 16. Mai. 3 Erzherzog Maximilian an Erzherzog Mathias, 17. Mai. 4 Derselbe an Trautson, 17. Mai. Wenn hier Maximilian sagt, er wirke für Mathias

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Tirols Erbtheilung und Zwischenreich : 1595 - 1602
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Seite 64 von 93
Autor: Hirn, Josef / J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 91 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 92,2
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1595-1602
Signatur: II 102.389
Intern-ID: 303790
[333] 63 1601 dem Kaiser eifrig zureden, derselbe möge ihm seinen tirolischen Antheil ablösen. Er setzte dafür die Summe von 400.000 fl. an. Rudolf fand die Forderung mit Rücksicht auf das verschuldete Land zu stark und wollte dem Abschluss des Geschäftes den Hauptvergleich vorausgehen lassen. Maximilian liess sich nicht einschüchtern. Schon vor Jahren, erwiderte er, habe er gehört, dass sich das Einkommen aus Tirol und den Vorlanden auf 800.000 fl. belaufe; wollte aber man nur die Hälfte davon

die eigenen Gläubiger. Der Kaiser werde mit den Grazern leichter fertig, wenn er die Theile seiner Brüder an sich gebracht. Gehe Rudolf nicht darauf ein, so werde er seine Gelegenheit in anderem Wege suchen, wo er es zum Besten wisse. Der Kaiser verharrte auf der Ablehnung. Nach drei Monaten hörte Maximilian, Rudolf sei in den Besitz einer hohen Barsumme ge kommen. 2 Sogleich erneuerte er sein Angebot, aber mit dem selben Misserfolge. Nun gieng es wie bei vielen Handelsge schäften. Maximilian

; er aber habe das Seinige im kaiserlichen Dienste verloren. Erzherzog Maximilian an Rudolf, 4. Februar 1601. A. C.; Leop. B, 27, II. 2 Maximilian hatte erfahren, der Kaiser habe das Vermögen des jüngst verstorbenen reichen Prager Juden, Namens Meisl, im Betrage von 700.000 fl. an sich gezogen. Unverzagt, darüber befragt, meinte, wenn der Kaiser etwas in die Hand bekomme, ,so lass ers nit gern heraus'. Chr. Strauss an Erzherzog Maximilian, 4. Mai 1601; Karl v. Liechten stein an denselben, 5. Mai. A. M.

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Tirols Erbtheilung und Zwischenreich : 1595 - 1602
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Seite 60 von 93
Autor: Hirn, Josef / J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 91 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 92,2
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1595-1602
Signatur: II 102.389
Intern-ID: 303790
man um so grössere Begehrlichkeit nach der Erbportion des Ma thias, da man dieselbe kostenlos zu erwerben hoffte. Im Auf trage des Kaisers rnusste Unverzagt die Beredung bei Mathias einleiten. Mit einem allgemeinen Hinweis auf das schon er folgte Angebot des Deutschmeisters und mit der Begründung, dass Rudolf im Besitz aller Erbtheile seiner Linie den Theilungs- absichten der Grazer leichter widerstehen würde, hatte Unver zagt den Erzherzog Mathias um Ueberlassung des Seinigen anzusprechen und ihm dafür

es keiner 1 Erzherzog Maximilian an Rudolf und an Trautson, 28. September 1599, Vischer an Erzherzog Maximilian, 6. November. — Gleichzeitig fragte Maximilian bei Mathias an, ob es wahr sei, dass auch er dem Kaiser seinen Theil angetragen habe. Maximilians Agent Strauss in Wien schreibt im October: Die vom Erzherzog vorgeschlagenen zwei Herrschaften er tragen der kaiserlichen Kammer jährlich 30.000 fl.; es sei nicht glaub lich, dass die Kammer dieses gewisse' gegen die unsicheren tirolischen Einnahmen vertauschen

wolle. — Die liier geschilderten Verhandlungen blieben nicht geheim; man sprach damals in Prag viel davon, dass Maximilian nach Tirol gehen werde (Rabus an Erzherzog Maximilian, 10. Juli). 2 Rudolf an Unverzagt, 20. Jänner 1600, St.-À. 3 Unverzagt an Rudolf, 27. Jänner. Er setzt bei: Strein werde gewiss nicht widerrathcn, er habe ihm aber zu noch grösserer Sicherheit einen vertrauliehen Brief gesendet.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Tirols Erbtheilung und Zwischenreich : 1595 - 1602
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Seite 70 von 93
Autor: Hirn, Josef / J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 91 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 92,2
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1595-1602
Signatur: II 102.389
Intern-ID: 303790
[339] 69 um gutes Geld nicht zu bekommen, Geld sei überhaupt nicht vorhanden, und so wolle man für das Fehlende von vornherein entschuldigt sein. 1 Klagend wandten sich die Herren deshalb auch an den Kaiser. Rudolf schrieb seinem Bruder, er höre von allen Seiten, dass in Tirol grosser Mangel herrsche; der selbe möge, damit die Leute durch ein so starkes Gefolge ,nit etwa zu andern gedanken als verhoffter freigebigkeit bewegt werden' und weil ,unsers erachtens sonderlich in dieser zeit

ihnen etwas mitleidig sich zu erzeigen von nöten ist', seine Reise ,einziehen' und blos ,einen postritt tun'. 2 Erzherzog Fer dinand wieder redete Maximilian zu, er möge ihm etwas Er- klekliches bei der Landschaft erwirken. Als seinen Special gesandten, das Hess er sich nicht nehmen, schickte er den Malteserritter Rudolf v. Paar. 3 Erst durch dieses Ersuch schreiben aus Graz erfuhr Maximilian, dass die Steuer, die er erwirke, für Ferdinand bestimmt sei. Wie der Kaiser, so ant wortete er, mit dem Gelde disponiere

, ,mit demselben forteilen' und sich nicht lange aufhalten, dann werde er auch 1 Regierung an Erzherzog 1 Maximilian, 23. April. 2 Rudolf an Erzherzog Maximilian, 30. April. 3 Erzherzog Ferdinand an Erzherzog Maximilian, 19. April. (So auch Erz herzogin Maria.) * Erzherzog Maximilian an Erzherzog Ferdinand, 9. Mai. (So auch an Erzherzogin Maria.) Erzherzogin Maria antwortete: sie sei erstaunt, dass der Kaiser an Maximilian von der Ueberlassung der tirolischen Be willigung nichts gemeldet habe. Sie wisse nicht, dass

der Kaiser ,Yolk wollt werben lassen, dadurch auch meinem Ferdinand gar nit geholfen'. — Erst am 23. Mai schreibt Rudolf an Maximilian: Was man in Graz von der tirolischen Bewilligung behaupte, sei richtig; ob Ferdinand Geld oder Truppen haben wolle, sei gleichgütig, wenn nur die Stände viel bewilligen. (Dieser Brief ward am selben Tage geschrieben, an dem schon der Landtagsschluss erfolgte.)

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1898
¬Die¬ ersten Versuche Kaiser Rudolfs II., um in den Alleinbesitz der Grafschaft Tirol zu gelangen
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Seite 21 von 44
Autor: Hirn, Josef / von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 40 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 86,1
Schlagwort: p.Rudolf <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.> ; g.Tirol
Signatur: II 64.546
Intern-ID: 303809
18 [270] vom Flecke brachte. Aber Mathias sandte nochmals ein osten sibles Schreiben nach Innsbruck mit der Bitte um Beistand. Ist der Kaiser, heisst es darin, nicht zu bewegen, so würde ich, weil mich die Natur zwingt, ,meinem proposito nachsetzen' müssen; das ,negotium der heirat' steht nun einmal nicht in meiner Macht, sonst würde ich mich dem Kaiser zulieb mein Lebtag nicht vermählen. 1 Und nochmals war der Deutschmeister der dienstbereite Bruder. Er sandte des Mathias Schreiben an Rudolf

mit der Bitte um gnädige Antwort oder um Schickung eines Gesandten, der ja schon versprochen sei. Allein Hoffnung hatte er, wie er an Mathias schrieb, keine mehr. An Barvitius schrieb er nicht, weil derselbe dem Kaiser nichts vortrage, wovon er wisse, dass es ihm unangenehm sei. Barvitius wolle ,den fuchs nit beissen'. Wegen der drei ,örter f lehnte der Erzherzog jede Meinungsabgabe ab, Mathias möge da einfach nach seiner ,affection' wählen. 2 Die Ahnungen erfüllten sich genau. Rudolf legte Maxi milians

', daneben auch dem Barvitius ,das gewissen ein wenig ad partem zu rühren'. Mathias wünschte auch des Bruders Rath über die ,drei vorgeschlagenen örter' (Florenz, Graz und Baiern). 2 Erzherzog Maximilian an Rudolf, 26. September; an Erzherzog Mathias, 9. October. 3 Tob. Vischer au Erzherzog Maximilian, 29. November 1601 nach Mit teilungen des Barvitius.

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Tirols Erbtheilung und Zwischenreich : 1595 - 1602
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Seite 84 von 93
Autor: Hirn, Josef / J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 91 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 92,2
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1595-1602
Signatur: II 102.389
Intern-ID: 303790
[853] 83 Eine Verzögerung erfuhr die im Recess vorgesehene Be stellung der Assis ten zräthe. Der Kaiser hatte für seine Linie Friedrich Altstetter und Heidenreich in Aussicht genommen. Letzteren wollte aber Herzog Wilhelm von Baiern nicht aus seinem Dienste lassen. Statt seiner entschied sich Rudolf auf den Deutschordenscomthur Marquard v. Eck, von dem er wusste, dass er Maximilian sonderlich genehm sei, Ferdinands Wahl fiel auf jene zwei Männer, welche während der ganzen

auf die Pollweiler'schen Lehen und Pfandschaften muss erst die Regierung gehört werden. 6. Die Regierung ist angewiesen, für die Victualien zu Maximilians Hofhalt zu sorgen. 7. Maximilian soll näch stens eine Visitation aller Aemter anstellen. Rudolf an Erzherzog Maxi milian, 23. Mai 1602. A. M. 1 Konrad Dietz an Erzherzog Maximilian, 15. Juni 1602. Schürf zeigt jetzt ein anderes Gesicht. Schon am 1. März schreibt er dem Kaiser: Erzherzog Ferdinand wollte mich zum Assistenzrath e ernennen, aber ich schlug

wie fremd und verlassen dahier bin'. — Rudolf an Erzherzog Maximilian, 3. Juli 1602. 2 Neben Altstetter und Eck hatte man noch in Betracht gezogen Christof v. Wolkenstein, Dietrich v. Kuen und Jakob Andrä v. Brandis. 23*

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Tirols Erbtheilung und Zwischenreich : 1595 - 1602
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Seite 20 von 93
Autor: Hirn, Josef / J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 91 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 92,2
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1595-1602
Signatur: II 102.389
Intern-ID: 303790
schickte wie an den Herzog Wilhelm so auch an den Deutschmeister den mit ihren Correcturen versehenen Entwurf des Kaisers über Vollmacht und Revers und meinte dabei: obgleich wir ,hart dazu kommen-, so ist doch schier dafür zu halten, dass Rudolf auch diesen Gewaltbrief wegen ,der starken correctur und dazu gesetzten clausein' wieder nicht annehmen werde; aber sie drei unter sich sollten einig und vertraulich handeln. 2 Aber diese Einigkeit sollte nicht lange währen. Maximilian sah sich bald isoliert

, die beiden anderen verhandelten geson dert mit dem Kaiserhofe. Maria sandte ihren corrigierten Ent wurf an Rudolf und setzte beschwichtigend bei, ihre Aende- rungen beträfen ja nicht die Substanz, sondern dienten nur zur Erläuterung. Weitere Schwierigkeiten wolle sie nicht mehr machen, aber die Rechte ihrer Kinder müsse sie wahren. Am liebsten wäre ihr freilich, wenn ihr Ferdinand, volljährig er klärt, seine Sache selbst vertreten könnte. Dabei kam sie noch einmal darauf zurück, dass ein Dritter

wieder kam Maximilian darauf zurück, dass das getrennte Vorgehen der Brüder in ihrer Deputatsaclie ihnen schädlich war, und so würde es auch in der tirolischen Sache sein, 2 Casal an Erzherzog Maximilian, 8. März 1596. A. M. 3 Erzherzogin Maria an Rudolf, 17. März 1596. St.-A., Cop.

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