[339] 69 um gutes Geld nicht zu bekommen, Geld sei überhaupt nicht vorhanden, und so wolle man für das Fehlende von vornherein entschuldigt sein. 1 Klagend wandten sich die Herren deshalb auch an den Kaiser. Rudolf schrieb seinem Bruder, er höre von allen Seiten, dass in Tirol grosser Mangel herrsche; der selbe möge, damit die Leute durch ein so starkes Gefolge ,nit etwa zu andern gedanken als verhoffter freigebigkeit bewegt werden' und weil ,unsers erachtens sonderlich in dieser zeit
ihnen etwas mitleidig sich zu erzeigen von nöten ist', seine Reise ,einziehen' und blos ,einen postritt tun'. 2 Erzherzog Fer dinand wieder redete Maximilian zu, er möge ihm etwas Er- klekliches bei der Landschaft erwirken. Als seinen Special gesandten, das Hess er sich nicht nehmen, schickte er den Malteserritter Rudolf v. Paar. 3 Erst durch dieses Ersuch schreiben aus Graz erfuhr Maximilian, dass die Steuer, die er erwirke, für Ferdinand bestimmt sei. Wie der Kaiser, so ant wortete er, mit dem Gelde disponiere
, ,mit demselben forteilen' und sich nicht lange aufhalten, dann werde er auch 1 Regierung an Erzherzog 1 Maximilian, 23. April. 2 Rudolf an Erzherzog Maximilian, 30. April. 3 Erzherzog Ferdinand an Erzherzog Maximilian, 19. April. (So auch Erz herzogin Maria.) * Erzherzog Maximilian an Erzherzog Ferdinand, 9. Mai. (So auch an Erzherzogin Maria.) Erzherzogin Maria antwortete: sie sei erstaunt, dass der Kaiser an Maximilian von der Ueberlassung der tirolischen Be willigung nichts gemeldet habe. Sie wisse nicht, dass
der Kaiser ,Yolk wollt werben lassen, dadurch auch meinem Ferdinand gar nit geholfen'. — Erst am 23. Mai schreibt Rudolf an Maximilian: Was man in Graz von der tirolischen Bewilligung behaupte, sei richtig; ob Ferdinand Geld oder Truppen haben wolle, sei gleichgütig, wenn nur die Stände viel bewilligen. (Dieser Brief ward am selben Tage geschrieben, an dem schon der Landtagsschluss erfolgte.)