Das Büntnlsmtt Natten , Wir lehnen aber auch die V ertrö stun g auf ein zukünftiges militärisches Bündnis deutscher Staaten nit Italien ab. Wir bluten noch an derSti ch w u n d e, die uns Italien im Jahre 1915 in den Rücken versetzt hat. Wir wissen wohl, wie sich die italienische Partei üm den peinlichen Hinweis aus den „großen Verrat', wie ihn der ehemalige deutsche Botschafter in Rom, Graf Monis, genannt hat, herumdrückt. Ein hervor ragender Vertreter der italienischen Partei
hat mir so- ;ar seine Absicht mitgeteilt, h i sto ri s ch - w i ss e n- cha stlich nachzuweisen. daß uns Italien 1.915 d i e Treue nicht gebrochen habe. Ein höheres Maß von Selbstverleugnung, um nicht zu sagen Selbstmißachtung. dürfte im politischen Leben kaum je tzewagt worden sein. Wir aber wollen lieber zu jener Sorte von Lebewesen gehören, die nur einmal aufs Eis gehen. i Die Leute von der italienischen Partei bedienen sich hier aber eines besonders blendenden Arguments: Das Fialien von heute sei eben
. Durch .Poincatès persönliche Intervention erhielt Mussolini die Biertelmillion Goldfranken, womit er seine faschi stische Karriere und die Kriegshetze gegen die verbün deten Kaisermächte eröffnete. So als» sieht der Verbündete, aus den die Italieni sche Partei ihre Hoffnung setzt, bei Licht betrachtet aus: er hat Gold von Poincaré in der Tasche! Was aber die Beschwichtigung anbelangt, daß Italien mit einem befreundeten Deutschland über die Südtiroler ^ Frage leicht ins Reine kommen
werde, so hat uns vor einem Jahre das «Giornale d'Italia' daraus die ! klare Antwort gegeben, „daß die deutsch-italienische Freundschaft als erste Boraussetzung das Schweigen über das bereits endgültig gelöste Problem Südtirol fordere'. Aus dem Kreise der italienischen Partei wird uns aber ein Satz Stegemanns zitiert: „daß eine weitschau ende Politik Italien an die Seite Deutschlands drängen müsse'. Nun, wenn Stegemann recht hat, wozu dann diese widerliche Anbiederung von deutscher Seite? Wo zu die Bündnisagitation
zwischen zwei Kulturen kann nur dort stattfinden, wo es zwei Kulturen gibt. Italien aber arbeitet seit zehn Jahren mit Keulenhieben nicht an der Pflege, sondern an der Vernichtung der deut schen Kultur in Südtirol. Der «Zankapfel Südtirol Die italienische Partei sorgt auch für Humor. Unsere Heimat sei den Italienern gewissermaßen gegen ihren