Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
. — Friedrich strebte nach der Kaiserkrone, aber die alten Gegner seines Vaters erhoben Heinrich von Luxemburg auf den Thron. Dieser suchte Böhmen seinem Hause zuzu wenden; deshalb Zögerte er, Friedrich mit Oestreich zu belehnen. Erst als Friedrich allen Ansprüchen auf Böhmen entsagte, 20,000 Mark Sil ber als Darlehen, Unterstützung in Italien und gegen Meissen versprach, erhielt er die Belehnung. Kaiser Heinrich vermählte nun seinen vier zehnjährigen Sohn Johann mit der achtzehnjährigen Elisabeth, Schwe
ster des ermordeten Königs Wenzel, und so kam Böhmen an bas Haus Luxemburg. Auf dem Heereszug nach Italien starb Kaiser Heinrich zu Pisa (1313, 24. August). Hiedurch entstand lange Irrung in Deutschland; es erfolgte zwiespältige Kaiserwahl (1314). Friedrich der Schöne bewarb sich um die Kaiserkrone, und mehrere Fürsten hatten ihn: ihre Stimmen zuge sagt, unter andern auch Ludwig von Daiern; als aber Friedrichs Gegner gerade diesen Ludwig Zum Kaiser wählten, nahm er die Krone an. Run