¬Der¬ Übergang Tirols und der österreichischen Vorlande von dem Erzherzoge Sigmund an den Röm. König Maximilian von 1478 - 1490 : ein Bruchstück aus der Geschichte der Tiroler Landstände
Einblickes, den er in die damalige Art landtäglicher Verhand lungen gewährt, etwas umständlicher mitgetheilt zu werden. Als es zur. Umfrage und Abstimmung wegen Uebernahme der Bürgschaft für Katharina's Witthum, Heiratsgut und Morgen gabe kam, und Prälaten, Adel, Städte und Gerichte für die selbe stimmten, schwiegen die Boten der Bischöfe von Trient und Brixen, worauf der Landmarschall erklärte, dass der An trag einhellig angenommen worden sei. Nun protcstirten die bischöflichen Abgeordneten
ander seits die Bischöfe seit vielen Jahren bei einem Herrn von Oesterreich geblieben, und in allerhand Sachen treu zur Land schaft gehalten haben, und es noch thun wollen. Vor allem aber sei nothwendig, dass man sie die gegenseitigen Ver- Schreibungen hören lasse; denn die Bischöfe seien niemals weder durch Schrift noch Boten gehörig über das, um was es sich handle, unterrichtet worden; erst vor .Kurzem sei Georg Schatzer mit einem allgemeinen auf Prälaten und Adel lauten den Rundschreiben
zu ihnen gekommen, und habe mündlich beigefügt, dass dieselben aufgefordert seien, die Ver,Schreibungen zu vollziehen. Die Bischöfe konnten aber diesem Boten keine andere Antwort geben, als dass sie aus seinem Credenzbriefe nicht zu ersehen vermöchten, dass die Werbung sie berühre. Sollten sie daher eine bestimmte Antwort ertheilen, so miissten sie doch vorbei' den Wortlaut dei' Verschreibungen kennen lernen. Die Stände fanden das Verlangen billig, und Hessen die Abgeordneten alle Verschreibungen hören