Rätien im Altertum und Frühmittelalter : Forschungen und Darstellung.- (Rätien im Altertum und Frühmittelalter ; Bd. 1). - (Schlern-Schriften ; 20)
Rätische Grenze im Etsch- und Eisacktal. 87 ners aufgestellten Meilensteine der über diesen Paß führenden Römerstraße zählen die Entfernungen von Augusta Vindelicum aus, während die Meilensäulen des untern Etschtals bei ihren Entfernungsangaben von Verona oder Tridentum aus rechnen. 04 ) Säben befand sich, wie Bischofsunterschriften des 6. Jahrhun derts^ 5 ) lehren, im Gegensatz zu Tridentum, dessen Gemarkung von jeher zu Italien zählte, 66 ) noch auf rätischem Boden. Das selbe gilt
ohne Zweifel auch für die Straßenstation Sublavione (Kallmann). Denn .in diesem Ort war im 2. nachchristlichen Jahrhundert der illyrische und jedenfalls später zeitweise der gallische Warenzoll zu bezahlen. 67 ) Auf italischem Boden ge legene Einhebestellen für das portorium lllyricum lassen sich aber nicht nachweisen 68 ) und ob es Zollstätten des gallischen Steuergebietes im Bereich Italiens gegeben hat, ist sehr zweifel haft. 69 ) Dies schlösse nun allerdings die Möglichkeit
nicht aus, daß man aus besonderen Gründen das illyrische, bezw. gallische Zollamt des Eisacktais tin kleines Stück südlich der rätisch-ita lischen Grenze eingerichtet habe. 70 ) Allein irgend eine Veran lassimg, so zu verfahren, lag, soweit man zu urteilen vermag, nicht vor. Ließ sich der Brennerverkehr doch ebensogut bei oder nördlich von Klausen wie bei Kollmann überwachen. So wird man also daran festzuhalten haben, daß sich Sublavione noch auf rätischem Boden befunden habe. 71 ) Nicht so sicher läßt sich dies von der stailo