¬Die¬ bairischen Illuminaten und der Clerus im Burggrafenamte und Vintschgau während der Jahre 1806 - 1809
22 Bevor noch Bischof Emanuel das über sich ergangene Tlrtheil wußte, ließ Gras Arco auch den Bischof von Chur zu sich nach Innsbruck entbieten. In Unkenntniß alles dessen, waA^ zu Innsbruck und Trient, wo man wegen erfolgten bürgerlichen Todes des Bi--, schofes eine unkanonische Wahl eines Generalvikars zu Stande brachte, soeben vorbeigegangen war, reiste Karl Rudolf am 16. Oktober 4 Uhr Abends nach Innsbruck -ab. Nach reiflicher lleberlegung dieses Schrittes über zeugte er sich endlich
, so habe man sich in vorkommeüden wichtigen Fällen an den Generalvikar zu Chur, Schlechtleitner, zu wenden, welcher auch für das Bintschgau in Abwesenheit- des Bischoses alle Gewalt erhalten hätte. Nachdem Karl Rudolf in Innsbruck angelangt war, legte ihm Graf Arco bei seinem ersten Besuche im Gast hause zur goldenen Rose*) einen beschriebenen Bogen vor, den. er unterzeichnen sollte. „Exzellenz, Herr Graf, sprach der Bischof, ich pflege nicht zu unterschreiben, ich habe denn zuvor gelesen." Nach Einsichtnahme in die vorgelegte
Schrift legte er das Papier auf den Tisch mit der Bemerkung, es werde von ihm etwas gefordert, was ihm zu thun nicht erlaubt wäre. Nachhin setzte ihm Graf Arco mit Schmeicheleien, Versprechungen und Drohungen aller Art zu. „Ich aber, erzählte nachhin Karl Rudolf selbst, blieb standhaft bei den bischöflichen Rechten; wir debattirten zwei'Stunden lang aus einem Kanapee sitzend, mit einander. Nichts hat er mir abgewonnen. Oft ist er mir die Antwort •) Daselbst hatten die zwei Bischöfe ihr Quartier