Vom Dorf zur Stadt Leifers : Anfänge - Entwicklung - Chancen
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Autor:
Tengler, Georg [Red.] ; Kiem, Maria Luise / Red.: Georg Tengler. Mit Beitr. von Maria Luise Kiem ...
Ort:
Leifers
Verlag:
Raiffeisenkasse Leifers
Umfang:
476 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturverz. S. 473 - 475
Schlagwort:
g.Leifers ; s.Heimatkunde
Signatur:
II 156.176
Intern-ID:
142348
die dort liegenden Höfe waren niedriger bewer tet. Noch 1542 heißt es dazu in einem Verfach buch des Gerichts Bozen: »Vor 50 Jahren war der Burger Gerichtsanwalt und Steuereinnehmer zu Leifers; Grieser und Leiferer steuern zusammen, wenn Gries 20 Steuerknechte stellte oder erhalten müßte, so trief es auf Leifers 10.« (Vfb. B. fol. 139) Neben der ordentlichen und außerordentlichen Steuer gab es noch eine dritte Steuer, also eine Abgabe mit öffentlich-rechtlichem Charakter, nämlich die sogenannte
Küchensteuer. Die Küchensteuer wurde von vielen Höfen in Leifers eingehoben. Den Ursprung dieser Steuer sieht man in einer Abgabe in Naturalien, meist Schafen, aber auch Rindern, Schweinen, Hühnern oder Eiern an die landesfürstliche Küche. In den landesfürstlichen Rechnungs büchern des 13- und 14. Jahrhunderts ist denn auch die Rede von der stiura coquinaria. Über das Ausmaß der Küchensteuer gibt das Grieser Gerichts-Urbar des Jahres 1396 Aufschluß. 18 Demnach hatten Bozen Stadt und Rentsch 40 Mark
un 20 grossi jährlich zu zahlen, Gries und Leifers mit Breitenberg hingegen 23 Mark, drei Pfund und drei grossi. Die Summe der Küchen steuer war also 63 Mark, 4 Pfund, 11 grossi also eine beachtliche Summe. Diese Steuer war jähr lich bis Martini zu bezahlen. Wie alle anderen Steuern und Abgaben, so wurde auch die Küchensteuer schon im Mittelal ter durch ein Geldäquivalent ersetzt. Anmerkungen 1 Gleirscher/Nothdurfter: Kirchengrabung St. Georg a. a. O., S. 274 2 TUB 1/2 Nr. 574; Egger: Geschichte Tirols