Wild und Jäger im Revier Lüsen Das Gemeindegebiet von Lüsen ist noch zu 62,6% mit Nadelwald bedeckt und hat ein Almgebiet von 22,4%, was eine Fläche von 4650 ha und 1664 ha ausmacht. Darin befinden sich das gemeindeeigene Jagdrevier, die Jagd der bischöflichen Mensalverwaltung und die Eigen jagd vom Mairhofer. Das Lüsnertal war und ist sehr wild reich, ein Paradies für Jäger. Die Pfarrchronik berichtet 1554 von einer Bärenplage in Lüsen, so daß das Vieh nirgends sicher war. „1703 schoß Michael
, die Hirschenlackn, das Bärenbachl, das Wolfistal... Der 1906 geborene Gottlieb Gritsch, Wälder, erzählte, daß er mit 15 Jahren mit einem Vorderlader den ersten Hasen erlegt habe, seit 1921 Jäger in des Bischofs Wäl dern ist und 1928 auch die Jagdkarte von Lüsen erworben habe. Damals war der alte Förster, Josef Oberhäuser, Aufsichtsjäger. Die Lüsner hatten damals kaum Interes se, um eine Jagderlaubnis anzusuchen, darum war er allein Jäger neben fünf Jägern aus Brescia. Jagdpräsident waren nach dem 1. Weltkrieg
nur eine Gratis-Jagdkarte. Als sie zudem eine Entschädi gung erhalten sollten, wurde nicht etwa der Preis der Jagdkarte gesteigert, sondern es wurden mehr Jäger ein gestellt. Streitigkeiten mit Wilddieben gab es nur selten, denn die Präsidenten - von 1946 bis 1985 war es Gottlieb Gritsch und nachher Hansjörg Daporta - sorgten stets für einen Ausgleich. Noch lange nach dem Krieg stand das Verhältnis Jäger von Lüsen und Jäger italienischer Muttersprache 2:1, doch man kam gut aus. Erst 1966 wurde
eine Jagdprüfung eingeführt. Seit 1980 sind 15 ein heimische Jäger dazugekommen und somit ist die Zahl der Jäger auf insgesamt 66 angestiegen, wovon 27 von auswärts kommen, aber nur mehr 8 italienischer Mutter sprache sind. Unsere Jäger sind auch Heger. Im Winter füllen sie 18 Futterkrippen mit Heu. Während des Jahres tragen sie Salzsteine aus, insgesamt 800 kg, und legen sie an ge schützten Stellen nieder. Auch die Hegeabschüsse wer den zum Wohl und zur Förderung eines gesunden Wild bestandes durchgeführt