Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
It>2 Wahl eineS römischen Ge^enkvuigS. Kaiser ?udw:g'S Ted König Karl IV. ihm neu eingesetzten Erzbischof von Mainz die deutschen Fürsten von allem Gehorsam gegen Ludwig ab, und eiferte die Kurfürsten an, zur Wahl eines neuen KönigS zu schreiten. Unzufriedenheit mil Ludwig, hauptsächlich aber daö freigebig verstreute Gold Johann 'S von Böhmen, der nach allen Kräften feinem ältesten Sohne Karl die deutsche Krone zuzuwenden trachtete, ver schaffte dieser Mahnung Gehorsam. Tic drei geistlichen
Kurfürsten, dann die weltlichen von Böhmen und Sachsen hielten — da die Reichsstädte Frankfurt und Aachen auf Ludwig'S Seite standen — am 11. Juli Z S4S :u Rense eine Versammlung. Brandenburg und Pfalz, deren Fürsten durch VlìttSverwandtschaft zu Ludwig hingezogen wurden, erschienen nicht. Die Fünf aber erklärten das deutsche Reich als seit lange Haupt los, und erwählten den Markgrafen von Mähren und Kronprinzen von Böbmcn, Karl, zu einem römischen Könige. Ludwig, aus einen, Zuge nach Italien begriffen
, kehrte, zufolge dieses Ereignisses, eiligst nach Teutschland um, suchte seine Anhänger in ihrer Treue zu bestärken und ließ auf einem Reichstage zu Spei er die Wahl von Rense uugiltig erklären. Karl aber, durck den Heldentod seines VateröJohann in der Schlacht von Cressn (am 2 6. August ! 2 4 6) auch König von Böhmen geworden, ließ am 2 6. November sich zu Bonn als römisch« König, unter dem Namen Karl I V., krönen. Albrecht's weise Politik erhielt ihn in glücklicher Unabhängigkeit von den kämpfenden
Parteien, welche inSgesammt nm seinen Beitritt sich beWsr- bei,, und ließ ihn dem älteren Reichsoberbaupte, dem er einmal Treue zuge- Ichworen, dieselbe bewàen, ohne deshalb mit dem anderen ? beile zu breche«. Noch sreier und unbefangener ward seine Sie Illing durch Kaiser Ludwig'S Plötzlichen Tod, am l I . October l ' l 7 denn nunmebr siel alle Parteiung von selbst hinweg, und der drohende Anlaß zu einem abermaligen inneren Kriege Dentschland'S bob sich ans. Karl IV., einer der rn bin re ich sten
Fürsten aller Zeiten, wurde nun durch das gaine Reiibals römischer König anerkannt. Eine vombergebende Spannung zwischen Karl und Albrecht, deshalb entstanden, weil lu stri er dem Vnnsche des Herzogs: den Grafen Kon rad von Hardeck, der obiie des Herzogs ^rlaubniß sich mit Katbarina, der Toch ter des verstorbencii Herzogs Leopold, vemiält batte, aus seinem Lande W verbannen, nicht wMfabren wollte, — wurde glücklich beseitigt. In Brünn kamen im Mai i ,'l l ^ junge König und der Henoz N!brecht Zusammen