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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 43 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
36 Marsch nach Toscana. Grenze des viscontischen GeMete *) führte: abermals schloss man die Thore hinter dem König, so oft derselbe eine Stadt betreten hatte 2 ). Karl mag aufgeathmet haben, als er die Grenze Toscanas erreicht hatte. worrene Notiz, dass Karl als seinen Vicar s in Italien* Barnabò Visconti zurüokliess, so wie dass die Städte desselben Karl ein Geschenk von 2000 Goldgulden gemacht und ihm überdies 1000 Reiter gestellt haben. Die Nachricht von einem Yicnviat Bernabo's

kann sich wohl nur auf weit spätere Zeit beziehen, wie wir bei anderer Gelegenheit zeigen werden. Was dann das Römerzugscontingent der Visconti betrifft, so haben wir darüber nur eine sichere Nachricht, nämlich die des pisanischen Chronisten Ranieri Sardo (im Archiv, stör. ital. VI. 2, 123), derzufolge dasselbe erst am 8. März 1S55 in der Stärke von 200 Barbaten za Pisa,, wo König Karl damals weilte, angelangt ist. J ) Schon Gialmi memorie di Milano continuazioni II. 15 incinto mit Recht, dass

die viscontischen Reiter Karl höchst wahrscheinlich nur bis zur Grenze der mailändischen Territorien das Geleit gegeben haben, nicht bis nach Rom; in der That ist es kaum möglich, dass viscontische Troppen Karl bis nach Pisa begleitet haben, denn dig Cron. di Pisa pfurst. XV. 1027 E) sagt, dass der König in Pisa angekommen sei, -.con pace uomini a cavallo di sua gente © male armati*, was zu Villani's Angabe (IV. 39) stimmt, das nor »quattrocento compagni* Karl begleitet hätten, als er von Mailand aufbrach

(i più a ronzini senz'arme*). 2 ) Auf dem Weg nach Pisa hielt sich Karl auch in Tarenz (Tcrenzo, südwestlich ton Parma zwischen der Strasse nach Pontrcmoli und dem kleinen Orte Calestano) auf, wo er einst am 15. August IS3S einen Traum gehabt, den er als Eingebung des Him mels betrachtete und deshalb grosse 'Wichtigkeit beimass (Triedjung a. a. 0. S. 241) ; wir besitzen nämlich eine zu Terenzo ausgestellte Urkunde Karls, die das Datum wird februarü ' träft (bei Dobner, Mommi. hist. Boh. 8, 861

) und eine Verfügung in Bezug anf die Einkünfte der tob ihm zu Tarenzo in der Diöcesc Parma gestifteten Mansionarieu enthält, welche zu mehrerer Sicherheit zur Hälfte in Böhmen angewiesen sind. Huber hat mit gutem Grund vermuthet, dass hier ein Schreibfehler für »idibus ianuarii* vorliege, zomal »Karl am 12. Januar in Borgo S. Donino, also am 18. Januer jedenfalls in der Nähe ton dem südlich davon liegenden Tarenzo war*. Ein Aufenthalt König Karls zu Tarenzo am 18. Februar IS55 ist, wenn wir das urkundliche

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 156 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Karls Ankunft in Siena. 149 nach Siena *), wo sie Abends anlangte! 2 ). Königin Anna war am selben Tage, wahrscheinlich noch vor dem König, mit ihrem Gefolge ') Ban. Sardo 1, e. ; nach Matt. Villani IY. 80 dagegen wäre Karl an diesem Tage von Volterra nach Samminiato aufgebrochen, daselbst ehrenvoll als Signore der Stadt und des Gebiets aufgenommen worden und hätte noch am selben Abend Siena erreicht. Diese Angabe ist den Berichten Ran. Sardo's und Johann, de Annon. gegenüber sehr unwahr

scheinlich und schon an sich unmöglich ; denn von Volterra nach Samminiato sind es in der Luftlinie vier geographische Meilen, von Samminiato nach Siena dagegen (ebenfalls in der Luftlinie mehr als sieben Meilen, also zusammen eilf geographische Meilen, die an einem Tage damals zurückzulegen gewiss unmöglich war, zumal aus diesen 11 Meilen in der Luftlinie in Wirklichkeit eine viel grössere Meilenanzahl wird,, und Karl noch über dies wenigstens einige Stunden sich in Samminiato aufgehalten haben müsste

; dann ist gar nicht abzusehen, weswegen Karl den colossalen Umweg gemacht habe, wollte er nach Samminiato gelangen, so hätte er denselben Weg einsehlagen müssen wie der Cardinal, was er aus oben erwähnten Gründen absichtlich nicht that. Eine kleine annalistische Chronik endlich, gedruckt in der Sammlung „ Chronichette antiche dì vari scrittori del buon secolo, in Firenze 1783, p. 181, die nur ganz kurz die toscanischen Städte auf zählt, welche Karl besuchte, lässt ihn am 22. März nach Volterra

, am 25. nach Siena und erst dann (also auf dem Rückzug) nach Samminiato kommen, ®) Ran. Sardo 1. c. Matt. Vili. IV. 80 ; beide stimmen überein, Karl sei an diesem Tage Abends angekommen; die einheimische Chronik (Cron. Sanese Mar. XV. 147 B.) endlich gibt einfach gleichfalls den 23. März als Tag der Ankunft an, ohne die Tageszeit näher za bezeichnen. Während aber Ranieri Sardo und Cron, San. ihn an diesem Abend noch in Siena selbst einziehen lassen, bemerkt Matteo Villani im nächsten Kapitel (81) vorübergehend

, -Dienstag Abends''- (also den 84.) sei Karl in Siena eingezogen: ein leicht erklärlicher Irrthum, der aus Flüchtigkeit entstanden sein mag, zumal Villani vor her die Wochentage nicht namhaft gemacht hat, dann weil er von Karls Thätigkeit in Siena am 24, März nichts zu berichten wusste. Endlich drängt sich die Frage auf, wenn Karl am SB, Abends bereits in Siena angelangt war — was auf jeden Fall der U ob er eins timmun g dreier von einander unabhängiger Quellen wegen festgehalten werden muss — aber erst

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 30 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Holeliiiiuiigci] oberi tnlicnisciier Magnaten nod Herren. 23 läge auf die Ideo eines Waffen still stand es eingegangen. Höchstens darin verletzte Karl die eingegangene Verpflichtung, mit den Visconti nie auf eigene Faust hin ohne Wissen und Willen der Verbündeten Frieden zu machen, indem er jetzt für seinen Theil nicht bloss Waffenstillstand sondern wirklichen Frieden mit ihnen schloss, und sie überdies sogar als Reichsvicare anerkannte. Wenn nun aber auch König Karl die Auseinandersetzung

mit den gefürchteten Herren von Mailand so nach Wunsch gelungen war, so eröffneten sich ihm anderseits keineswegs die günstigsten Aus sichten für sein weiteres Unternehmen. Von den Städten und Herren Tusciens war es allein das ghibellinische reichstreue Pisa, welches an Karl nach Mantua eine feierliche Gesandtschaft schickte und ihm Unterwerfung und Unterstützung anbieten Hess 1 ). Sonst fanden sich nur oberitalienische Herren bei Karl in Mantua ein, ihm die Huldi gung zu leisten und die Belebung

mit ihren Besitzungen entgegen zunehmen. So schickten die Markgrafen von Este, Aldrovandino und dessen vier Brüder, Nicolò, Folco, Ugo und Alberto zwei Gesandte, Dondacio Mal vicini da Fontana und Filippo da Marano an Karl, denen dieser mittelst Urkunde vom 16. November in der ersteren Namen die Belehnung mit den Besitzungen des Hauses Este (Len- dinara, Comacchio etc.) ertheilte und einige andere durch Schenkung hinzufügte, so Rovigo sanimi Grafschaft, Arqua etc, 2 ). Den regieren den Markgrafen Aldrovandino

von Este bestätigte Karl ferner gleich falls am 16. November als Reichsvicar über die Stadt Modena und deren Territorium 3 ). Den Gesandten der Este selbst, Dondacio Malvicini da Fontana aus Piacenza, belehnte Karl am 28. November mit der Burg San Giovanni (westlich von Piacenza) und dem ganzen Thal des Flüsschens Tidone 4 ). Vor allem aber erhielten die Karl innig befreundeten Gonzaga, Generalvicare des Reichs in Mantua und Reggio 5 ) zahlreiche und umfassende Privilegien, Bereits am 17. Juni

hatte er dem alten Loysio und dessen Söhnen Filippino und Feltrino alle Einkünfte der verschiedensten Art überlassen, welche sie bis dahin J ) >S. weiter unten. -— 2 ) Lfinig, codex Italiae diplomatici^ I. 1598. — 3 ) Muratori, Antichità Estensi ed Italiano, li. 120. — 4 ) Lfm ig II. 1475. 5 ) Loysio und dessen S<Vhiie Guido, Filippino und Feltrino hatte Karl bereits am 6. Marz 1349 zu seinen und des Reichs Vicaren in den Städten Mantua und Reggio eraaaat (Huber a. 882).

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 12 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Marsch durch die trevi'saner Mark, 5 Nach Udine zurückgekehrt setzte Karl den Zug darf Friaul und die Mark Treviso weiter fort. Zunächst begab er sich über Sacile und Civie nach Pel tre. Wahrscheinlich vor Civie, dem heutigen Belluno, überschritt der König den Fluss Piave, wo der Doge von Venedig, dessen Gebiet er nun betreten, die nöthigen Schiffe hatte bereit halten und die Furten des Flusses gangbar machen lassen. Hier und in manchen andern Ortschaften des Gebiets von Treviso wurden

ihm und seinem Gefolge Speisen und Erfrischungen angeboten, aber weder der König noch seine Begleiter wollten etwas davon an rühren; so sehr fürchteten sie die Tücke und Hinterlist der Italiener die ihnen doch als Freunde und Bundesgenossen entgegenkamen J ). Gegen Ende Oktober, am 26. oder 27., langte Karl in Felke an und verweilte daselbst einige Tage 2 ). Von Feltre brach Karl nach das Facsimile tier eigenhändigen Bestätigung' Karls (Iber don Empfang der Quatcrnionen bei Felge I. 4IG). — Ueber die Frager

, — In Feltro erwarb Karl auch das Haupt des heil. Mätyrers Victor j dessen Kirche in einiger Entfernung von der Stadt gelegen war (vgl. Berton- delli, historia della città di Feltre, Vcnetia J 073), wie wir denn noch öfters Gelegenheit haben werden, ?on Karls Eeliquienkriimerei auf der Komfahrt zu sprechen; die Jagd nach ' seltenen Reliquien war bei Karl schon zur förmlichen Manie geworden. — In Feltre urkundete der König am *27.. 2S. und S3. Oktober (s. lltibcr n. 1935 — 40 und 6117). Bei Nr. 1936 liest

man fälschlich Cesena statt Cesana (wie es in der Urkunde bei Ve rei XIII, Domili, n. 1527 li eis si) ; Cesana liegt ganz in der Nähe (östlich) von Feltre, aber am linken Ufer der Platz. In der eben erwähnten Urkunde belehnt Karl die Brüder Johann und Michael Picenim und einige andere Familien, die ihm die Hul digung geleistet, mit dein Besitz von Burg, Dorf und Gerichtsbezirk von Cesana, indem er zugleich die Grenzen des letztem zu beiden Seiten des Flusses Piave näher bestimmt; auch der Bischof von Conor

huldigte Karl und erhielt die Privilegien früherer Kaiser für seine Kirche bestätigt mit der Bemerkung, dass der tatsächliche Verlust des Be sitzes fieler in diesen Privilegien aufgezählten Ortschaften für die Rechte der Kirche von Ceneda nicht im Geringsten eine Präjudiz abgeben dürft (s. Vcrci, XIII. Docum. n. 1526). — Wie wir sahen, machte Karl auf seinem Zuge einen Umweg durch die Mark Treviso und über Feltre, und es entsteht die Frage, aus welchem Grunde er dies wohl that, warum

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 35 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
28 Karl ertlieilt Francesco ila Cai-rara don Ritterschlag. 3. Krönung mit der lombardischen Krone zu Mailand. Nachdem Karl noch das Weihnachtsfest zu Mantua gefeiert und wie gewöhnlich nach Reliquien gesucht hatte 1 ), brach er zu Ende Dezember von Mantua nach Mailand auf 2 ), am 31. Dezember über schritt er den Oglio und näherte sich den Grenzen des Gebiets von Cremona. Hier nun im Lager auf der winterlichen Schneefläche er- theilte er dem Francesco da Carrara, der ihm mit ansehnlichem

Ge folge Ms hieher das Geleit gegeben, so weit wie kein anderer der ') Das Bened ictinerkI o ster St. Andreas in Mantua verwahrte seit 1054 ein Gefdss mit dem angeblichen Blnt Christi, welches Papst Leo IX. und Kaiser Heinrich TU. dem Kloster zum Geschenk gemacht hatten. Karl IV., der davon wie von allen möglichen und unmöglichen Reliquien wusstc, Iiess es keine Ruhe, bevor er diese äusserst kostbare Reliquie nicht gesehen und einen Theil derselben erworben hatte. In Begleitving einiger Herren Gonzaga

, des Abtes des Klosters und seines Protonotars Magister Andreas de Godio und einiger Arbeiter ging Karl Nachts in die Kirche, wo er den Fussboden zur rechten Seite des Hochaltars, da das Gefiiss dort eingemauert war, aufzubrechen befahl. Der Abt stieg hinunter und brachte zwei Geftisse heraus, eines mit dem angebliehen Blut Christi, ein anderes mit einem Theil des Schwammes, womit der Martyr Longinus das Blnt Christi aufgefangen, als er die Seite Jesu mit der Lanze öffnete. Der Kttnig verehrte

dieselben in langem Gebet mit den Anwesenden, erbat, sich vom Abt einen kleinen Theil und wich nicht eher von der Stelle, his der Ort, woher man die Gefiisse genommen, wieder vollkommen verschlossen und unkenntlich gemacht worden war. Ausserdem soll Karl aus demselben Kloster sich noch den rechten Arm des Longinus mitgenommen haben. Vgl. Antonii Nerlii abbatis (1393) breve Chronicon monasteri« Mantuani sancii Andreae (ilurat. script. XXIV. 1079 C. ff.). 2 j Am 28. Dezember nrknndet er noch zu Mantua (Huber

n, 1962), er dürfte also am 29. oder 30. von dort aufgebrochen sein. Nach Matt. Vili. IV. 39 bei Murat. XIV. 263 C. war Karls Gefolge nicht ganz 800 Reiter stark, die grösste Anzahl davon Leute jSenz'arme', im Text der Ghcrardi-Dragomannischen Ausgabe dagegen liest man nur 300 statt 800 ; welches die richtige Lesart ist, kann liier mit Sicherheit nicht entschieden werden, und es kommt nur darauf an, ob die Contingente der lombardischen Herren Karl bis zur Krönung nach Mailand oder wie sie eigentlich

5
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1906)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 3. 1906
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Seite 302 von 374
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 364 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Signatur: II Z 245/3(1906)
Intern-ID: 484887
296 Fl. H, Hau g. eine Urkunde aus, wonach alle jene, welche die österreichischen Dienste verlassen, ohne vorher von ihren Ämtern Rechenschaft abge legt und die Billigung ihres Rechenschaftsberichtes erhalten zu haben, anderswo nicht aufgenommen werden dürfen. Karl IV. wie Ludwig der Bayer waren somit der Neutralität Herzog Albrechts gewiß. Nach dem Ghron. Est. pag. 433 kamen der Kaiser, Albrecht und der König von Ungarn im Februar in Passau zusammen und ver bündeten sich eidlich

zur Vernichtung Karls : iuraverunt destructionem et opprobrium Regis Karali. Die letztere Nachricht erscheint uns unglaublich ; denn Herzog Albrecht wie König Ludwig hinderten Karl nicht im geringsten, gegen Tirol zu ziehen, und bewahrten auch späterhin Neutralität. Nach Trient reiste der Lützelburger, als Kauf mann verkleidet mit geringem Gefolge, noch im Februar 1 ). Nur wenn er noch zur Winterszeit in Südtirol anlangte, konnte er hoffen, den Wittelsbachern mit den Rüstungen zuvorzukommen, denn Kaiser

Ludwig verfolgte seinen Gegner mit scharfem Auge. Karl sammelte im südlichen Teile des Bistumes Trient seine Truppen und verhandelte von hier aus mit dem Adel Ober Italiens und Tirols. Engelmar von Villanders, der Landeshauptmann, sah seine Herrschaft Feltre und Belluno sowie die im Norden Trients liegenden Besitzungen ernstlich bedroht und verhandelte mit Karl und dem Bischöfe. Es scheint aber, daß er damals noch nicht an direkten Abfall von den Wittels bachern dachte. Denn Kaiser Ludwig weilte

bereits im Februar^) im Hubers) nicht anschließen, daß Karl erst im März nach Tirol gekommen wäre. Wenn ein Chronist vom März oder April spricht, so meint er damit Karls Vor marsch gegen die eigentliche Grafschaft Tirol (Heinr. von Rebdorf' p. 530 : April). Wäre Karl erst Mitte März nach Tirol gekommen, ao hätte er in den allerersten Tagen des April sicher nicht über die Machtmittel verfügt, die es ihm gestattet hätten, den Schutz der Trienter Pässe zu verlassen und Schloß Tirol anzugreifen, zumal

wenn wir sehen, daß der Markgraf anfangs April durchaus nicht mehr außer Landes war. wie man bisher annahm. Beide, Karl IV. und Kaiser Luwig waren im Februar in Tirol. Wir stimmen aber Riezler bei, wenn er sagt, daß Kaiser Ludwig im März und April nicht in der Grafschaft weilte. Daß Karl im Februar nach Tirol kam, beweisen außer Beneß Henr. de Diessenhofen p. 55 : Mense februarii venit ad partes Italie Tr id en tum confi dens de aitxilio gpiscopi Tridentini . . insuper sperans adiutori imi Lugini , qui tunc

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1946
Kleine österreichische Geschichte.- (Reihe interessante Wissenschaft ; 1)
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Seite 108 von 396
Autor: Litschauer, Gottfried Franz / Gottfried Franz Litschauer
Ort: Wien
Verlag: Buchfolge der Lesergilde
Umfang: 400 S.. - Obelisk-Ausg.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte
Signatur: II A-37.037
Intern-ID: 550294
Karl V. und Ferdinand I. auch die musikalische Tradition des Hauses Habsburg, die sich in der Barockkultur am glänzendsten offenbaren wird, auf Maxi milian zurück. Obwohl der Kaiser nur selten in Wien war (so etwa 1490 und 1515), hat er durch sein künstlerisches und wissenschaftliches Interesse diese Stadt zu einer mitteleuro päischen Geistes- und Kunstmetropole erhoben. Im erzbischöf lichen Salzburg wirkte damals Paul Hofhai in er, einer der größten , österreichischen Musiker. Die Zeitenwende

vom Mittelalter zur Neuzeit fand in Öster reich ihren glänzendsten Ausdruck in der wahrhaft kaiserlichen Gestalt Maximilians, dessen Leben und Wirken Altes mit Neuem verband. Er war'der letzte Ritter und zugleich der erste Humanist auf dem Kaiserthrone. 80. Kaiser Karl V, und Erzherzog Ferdinand I. von Österreich (1519—1522) Kaiser Karl V. (1519—1556, f 1558, als König von Spanien Karl I. seit 1516) erbte ein Weltreich: von seinem Vater Philipp die burgundischen Besitzungen, von seinem Großvater Maxi milian

Österreich und die Anwartschaft auf Böhmen und Un garn, von seiner Mutter Johanna Spanien mit seinen europäischen Nebenländern Sardinien, Sizilien und Neapel und mit den neu entdeckten amerikanischen Kolonien („Ein Reich, in dem die Sonne nicht untergeht!'). Karl V. war der letzte universale Welt- . Herrscher, sein Bruder Ferdinand I. prägte dagegen die öster reichische Seite des habsburgischen Wesens und die ideale Ver bindung mit dem Donau- und Alpenraum wieder stark aus. Kaiser Karl V. erwarb 1520

das Herzogtum Württemberg. Durch diesen Besitz ,wurden die zerstreuten österreichischeri Herrschaften in den Vorlanden (das sog. Vorderösterreich) zu einem geschlossenen Ländergebiöt vereint. Die Frage der künf tigen Erwerbung der ungarischen und böhmischen Länder be schleunigte die Teilung der habsburgischen Gebiete: im Wormser Vertrag von 1521 — im gleichen Jahre wurde Belgrad von den Türken erobert! — übertrug Karl V. die fünf niederösterreichi schen Erbländer (Ober- und Niederösterreich, Steiermark

Kärnten, Krain) an seinen Bruder Ferdinand, während er sich selbst noch den Westen vorbehielt: Ferdinand I. von osterreich (1521—1564). Aber schon 1522 bestimmte der Vertrag von Brüssel zwischen Karl und Ferdinand, daß dieser auch Vorder Österreich mit Tirol und Württemberg (dieses allerdings nur bis è 109

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 29 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
22 Würdigung- (los Vertrags zwischen Karl und don Visconti. für das klügste und nützlichste erkannt habe, kurz während er Karl als schlauen listigen Diplomaten vorher gezeichnet hat 1 ), will er damn gleich darauf 2 ) gar nicht hegreifen, wie Karl den Vertrag mit den Visconti eingehen konnte, meint er — der sich offenbar nur über Karls Egoismus ärgert — diesen Gedanken könne ihm nur entweder .Einfalt des Geraüths oder thörichter Rath * eingegeben haben, auf keinen Fall ein „ sicheres

heit und Schärfe sich zu überzeugen Gelegenheit gehabt 3 ). In der That konnte Karl für sich nicht besser sorgen, als er durch das Ab kommen mit den Visconti wirklich gethan hat; mit richtigem Blick bemerkte er, dass die Interessen derselben den seinigen auf halben Wege entgegen kämen: Er wünschte baldmöglichsten Vollzug der Krönung, die Visconti Bestätigung des Boichs vienriats durch den König, um dadurch einen unanfechtbaren Rechtstitel ihrer kaum über nommenen Herrschaft zu erlangen. Karl ward

des mehr als zweifel haften Kampfes gegen die viscontische Macht überhoben, die Visconti der Natur wendigkeit, die kostspieligen und wenig erfolgreichen Kriege ihres verstorbenen Oheims gegen die Liga, Karl deren Protector, und wenn sich die tuscischen Guelfen diesen angeschlossen hätten, auch gegen diese, gegen die vereinte Macht aller dieser Feinde fortsetzen zu müssen, was ihnen nur erwünscht sein konnte, zumal sie sich vorerst in der neuen Herrschaft zu befestigen suchen mussten. Des halb

verstanden sie sich zur Zahlung so bedeutender Summen an Karl: sie waren sich bewusst, auch ihrerseits dadurch viel zu ge winnen. Auch von einem Bruch der Vertragsverpflichtungen, die Karl der Liga gegenüber eingegangen, konnte kaum die Bede sein, denn die Verbündeten waren ja selbst Dank der gänzlich veränderten Sach- ') Cap. 29 und 38. — *) In dems, Kap. 38. — 3 ) Vgl. Palm, italienische Ereignisse, S. 42.

8
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1914)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 11. 1914
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Seite 246 von 341
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 282 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Signatur: II Z 245/11(1914)
Intern-ID: 484868
24 Literarische Rundschau. Hamann E. M. Dem Andenken Karl Do maxiig s. In: Sonnenland : Jg. 3, 1914. Nr. 11 (Domanighcft), _ [1951]; Koch Gaudentius, Domanigs Heimfahrt. In: Der Gral. Jg. 8» (1918/14). Hffc, 6. _ [1952]! Mayr Kl. M. Zur Uraufführung v. Karl Domanigs „König La urin.' In: Aca- demia. Js. 26, (1913/14). Nr. 3. [1953] Xeumair Jos. Karl Do mani g zum Gedächtnis. In: Der Gral. Jg. 8, (1913/14).. Hffc, 4. [1954] Hausse Hub. Karl Do man ig, der Mensch und der Dichter. In: Hochland

,. 1913/14. Heffc 5. [1955] Würndle Heinr, v. Erinnerungen an Karl Domanig (f 9. Dez. 1913). In ~ Schles, Volkszeitung 1913 v. 19. Dez. [1956] Böhm AI. Rob. Albin Egger-Lien z. In: Ö-terr. illust. Rundschau. Jg. 1, 1914. Nr. 31 u. Deutsche Alpenzeitung, 1914. 1. Aprilheft. [1957], ÌYeigelt Kurt H. Albin Egger-Lienz. Eine Studie. Berlin. Weise u. Komp., 1914. 55 S. m. 41 Abbild, auf 36 Tfln. [1958] Gerdenitscli Hans. J. Ph. Fallmerayer. In: Wiener Zeitung, 1914. Nr. 95.- [1959]* „Fuß, Bildhauer Prof

. Grenzbote. 1914. Nr. 42-—43. [1964], „Grab.mayr Dr. Karl v.' Der neue Präsident des Österreich. Reichsgerichts. In : lllust. Zeitung. Leipzig v. 19.jG- 1913. [1965] „Guggenberg Dr. Otto v.' t- In: Aìlg. Tir. Anzeiger, 1914. Nr. 8, Brixner Chronik Nr. 6, Lienz. Nachr. Nr. 4. [1966] Wieser Thomas, Beziehungen des Malers J o liann Holz er zum Kloster Marien berg. M. 1 Tfl, In : Ztschr d. Ferd. 3. Flg. Bd. 57. S. 241—255. [1967]- Hoch egg er Hans, Familienerinnerungen 1805—1816. In: Reichspost, 1914

Engelbert.' Za seinem 80. Geburtstage. In: Vorarlb, Volksfrcl., 1914. Nr. 18—21. , [197?] „Kessler Engelbert.' Zur Vollendung seines 80. Geburtstages. (Wien. M. Salzer). 1914). 15 S. -S.-A. aus der Beamten-Zeitung y . 10.|3. 1914. [1978] Geburtstag, Engelbert Kesslers achtzigster, in :. Anzeiger f. d. Bez. Bludenz u.. Montalon, 1914- Nr. 14—15. ' [1979] Äenz Otto. Karl Knoflach f. In: Jahresbericht des Akad. Alpenklubs. Jg. . 1912./13. S. 33—36. [1980],

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1913)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 10. 1913
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Seite 295 von 376
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 317 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Signatur: II Z 245/10(1913)
Intern-ID: 484875
Bibliographie. 29 Kraft J. Eine Episode aus Peter Anichs Alltagsleben. In: Forsch, u. Mitteil. z. Gesch. T. u. V., Jg. 10, 1918. S. 75—77. [816] Giaclietti Cipr. Tre figure trentine (Anzoletti — Sighele — Zandonai). In : Italia, 1913, Febr.-Heft. [817] Schatz Adelg. Konservator Karl Atz f. In : Der Kunstfreund 1913. S. 9—11. [818] Dass. In: Forsch, u. Mitteil. z. Gesch. Tirols u. Vorarlb. Jg. 10, 1913. S. 146—153. . [819] Lap M. G. A u s s e r e r s Tragödie „Dido'. In : Der Akademiker, 1913

Dürrer: Andr. Hofer auf der Bühne. In: Der Akademiker, Jg. 5, 1912|13, Mai-Heft u. Grazer Volksbl, 1913. [830] Dörrer A. (K. Domanigs) Der Abt von Fiecht. In : Der Akademiker, Jg. 5, 1912/13, Nr. 5—6. [831] Domani^ Karl, Über die Entstehung des „König Laurin 1 -. In : Der Gral 1913, März-Heft. [832] — — Aus der Werkstätte eines Tir. Schriftstellers „Wie das Tyr. Hausgärtlein' (2. A.) entstanden ist. In : Der Burggräfier 1913 u. Der Gral 1912/13. [833] Karl Domanigs „König Laurin'. In: Augsb. Postztg

, 1913 Nr. 19 u. 23 und Reichspost 1913 v. 2. u. 4. April. [834] Karl Do mani g als Numismatiker. In: Die Reichspost 1913 2. Febr. [835] Karl Domanigs Abt von Fiecht. (6. Aufl..) In: Der Akademiker 1913. März- Heft. [836] Schneller Adelb. Die letzten Eccaro. In: N. T. Stimmen 1912. Nr. 85. [837] Dörrer A. Albin E g g e r - Lienz. In : Die Kultur, Jg. 14, 1913, S. 70—77. [838] Seheibenforamdner Karl. Ferd. Hedler und Albin E g g e r - Lienz. In : Innsbr. Nachr. 1913. Nr. 67. [839] Dr. Franz Egg

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1946
Kleine österreichische Geschichte.- (Reihe interessante Wissenschaft ; 1)
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Seite 181 von 396
Autor: Litschauer, Gottfried Franz / Gottfried Franz Litschauer
Ort: Wien
Verlag: Buchfolge der Lesergilde
Umfang: 400 S.. - Obelisk-Ausg.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte
Signatur: II A-37.037
Intern-ID: 550294
Der Spanische Erbfolgekrieg österreichische Monarchie, der jüngere als König Karl III. das spanische Imperium erhalten; zugleich regelte Leopold durch das „Pactum mutuae successionis' (1703) die gegenseitige Erb folge (vgl. die Stammtafel Nr. 253). Die wichtigsten Daten zur Geschichte des Spanienkrieges: 1700 Aussterben der spanischen Habsburger mit dem Tode König Karls II. 1701 „Große Allianz' zwischen den Seemächten und dem Kaiser 1701—1702 Alpenübergang und siegreicher Feldzug Eugens in Ober

italien 1703 Erzherzog Karl geht mit englischer Waffenhilfe als König Karl III. nach Spanien. Kaiser Leopold I. und König Josef I. verzichten zu gunsten Karls III. auf das spanische Erbe: Das „Pactum mutuae successionis' 1704 Prinz Eugen von Savoyen und sein großer englischer Waffen gefährte, der Feldherr John Churchill Herzog von Marlborough, siegeij bei Höchstädt; dadurch wird Bayern österreichisch 1705 Kaiser Leopolds Tod 1705—1711 Kaiser Josef I., eine der besten Herrschergestalten des Hauses

Habsburg, der in seiner allzu kurzen, vom Krieg be schwerten Regierung seine großen Pläne nicht durchführen kann 1706 Eugen siegt bei Turin, dadurch wird Oberitalien österreichisch. Marlborough erobert nach seinem Sieg bei Ramillies die belgische Hauptstadt Brüssel für den spanischen König Karl III. 1708 und 1700 Eugen und Marlborough siegen bei Oudenaarde und Malplaquet: Sicherung der spanischen Niederlande 1710 Graf Guido Starhemberg siegt bei Zaragoza (Saragossa) in Nordspanien; König Karl III

. zieht in Madrid ein 1711 Der plötzliche Tod Kaiser Josefs I. bringt die Wende des Krieges: weil nun für die Seemächte die Gefahr besteht, daß der Habs burger Karl die spanischen und Österreichischen Länder wieder mit der Kaiserkrone vereinigen und dadurch das europäische Gleichgewicht wesentlich verschieben könnte, wenden sich Eng land und die Republik der Niederlande- (Holland) von Österreich ab. Trotz der vielen großen Siege ist nun der Krieg für Kaiser Karl VI. (1711—1740) verloren 1713 Friede

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1865
Pusterthal unter den Gaugrafen bis zum Auftreten der ältesten Adelsgeschlechter : (860 - 1150 n. Chr.)
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Seite 6 von 129
Autor: Mairhofer, Theodor / von Theodor Mairhofer
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: 124 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Pustertal ; z.Geschichte 860-1150
Signatur: II 65.056
Intern-ID: 202323
Eben dieser gewaltige Alleinherrscher Karl nahm jetzt auch dem letzten Könige der Longobarde», wie dem Herzoge der Bojoaren ihre bisherige Macht und Würde, und somit auch die Herrschaft über Tirol. Die Veranlassung dazu war folgende. Seit dem Re gierungsantritte Aistulphö um das Jahr 750 ließen die Könige der Longobarde», obgleich, Bekenner des katholischen Glaubens, ihrer angebomen Naubsucht- und dem Hange zu Gewaltthatigkàn freien Lauf und hatten es vorzugsweise auf die weltlichen Besitzungen

des Papstes abgesehen, die sie öfters mit Feuer und Schwert verheerten. Der Papst und König Karl, an den er sich um Hilfe in der drin genden Noch gewendet, machten vergebliche Vorstellungen dagegen; ja Desiderius , der letzte König der Longobarden, unterstützte über- dies noch die Sohne des gestorbenen Karlmann und deren Mutter Gilberga, welche dem mächtigen Karl das westliche Frankreich Zu entreißen suchten. Dadurch zum gerechten Zorn entflammt, brach nun Karl im Jahre 773 mit 2 Kriegsheeren nach Italien

auf, jagte die schwachen longobardischen Besatzungen in die Flucht, rückte unaufhaltsam vor und belagerte selbst Pavia, wohin sich Desiderius mit seiner ganzen Macht geworfen hatte, so lange bis dieser durch Hunger und Krank- heiten gezwungen wurde, sich mit der Stadt und seinem ganzen Volke dem Sieger auf Gnade und Ungnade zu unterwerfen. ' Karl schickte ihn mit seiner Gattin Ansa nach Lüttich und hierauf in das Kloster Eorvei. Hier ging Desiderius in sich, demüthigte sich unter der Hand deS Herrn

und führte bis zu seinà Tode ein büß. fertiges und frommes Leben. Auf diese Weise ging die ' l ongob ardische Herrschaft im Jahre 774 zu EOe und so kam auch der bisher longobardische Antheil von' Süd-Tirol Zum fränkischen Reiche Karl des Großen. Umsonst veranlaßte Adalgis, der Sohn des vertriebenen Königs Desiderius, die Herzoge von Friaul, Benevent und Spoleto zu einem Aufstand gegen die Franken, um das Reich der Longobarden wieder herzu stellen. Sogleich rückte Karl im Anfange des Jahres 776

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Das¬ Werden einer Großmacht : Österreich von 1700 bis 1740.- (Geschichte Österreichs ; 7)
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Seite 41 von 407
Autor: Redlich, Oswald / Oswald Redlich
Ort: Baden bei Wien
Verlag: Rohrer
Umfang: XII, 390 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Geschichte Österreichs / begonnen von Alfons Huber. Forgesetzt von Oswald Redlich ; 7
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1700-1740
Signatur: 2.964/7
Intern-ID: 189857
Die Urk. vom 12. Sept. 170) und das Testament K. Leopolds Die öffentliche Zessionsurkunde vom 12. September besagte nur das, was eben öffentlich gesagt werden sollte und konnte. Die Spa nier durften ja nichts „ahnen' von den geheimen Abmachungen. Daher wird in dieser Urkunde die spanische Monarchie an Karl und dessen eheliche „Nachkommen', also beiderlei Geschlechts, abgetreten und damit dem spanischen Thronfolgerecht Rechnung getragen, wäh rend doch im Paktum die Erbfolge solange als möglich

auf die männ lichen Nachkommen „restringiert' wurde. Daher wird auch Belgien als Teil der spanischen Monarchie genannt, während es im Paktum mit Absicht nicht ausdrücklich erwähnt ist, und natürlich wird in dieser Urkunde nichts gesagt von der Teilung der italienisch-spani schen Gebiete unter Josef und Karl. Der neue König Karl III. von Spanien aber stellte am selben Tage zwei Akzcptationsurkunden aus, eine öffentliche, in der die öffentliche Zessionsurkunde inseriert wurde, und eine geheime

, in der auch das Paktum wörtlich aufgenommen ist. Mit diesem ganzen Komplex von Verfügungen steht auch noch das Testament Kaiser Leopolds vom 26. April 1705 in Zusammenhang. Karl hatte in den Urkunden von 170z als nunmehriger Erbe der spanischen Monarchie auf jede Apanage, die ihm sonst als Erzherzog gebührte, verzichtet. Für den Fall aber, daß Karl das spanische Erbe nicht gewinnen oder festhalten könne, wollte der Kaiser für seinen besonders geliebten Sohn in einer Weise Vorsorgen, wie er sie bereits

in einem älteren Testamente von 1688 ins Auge gefaßt hatte. Für diesen Fall ngmlich sollte Karl und sein Mannesstamm Tirol und Vorderösterreich erhalten, allerdings mit dem Vorbehalt des .lu-z belli, xaà et iosäorura und des Truppendurchzuges für das regie rende Haupt des ErzHauses Diese ganze verwickelte Aktion von 170) mit ihren geheimen Vor behalten und Bedingungen belastete den neuen König von Spanien mit Verpflichtungen, die schon während der Regierung seines Bru ders Kaiser Josef zu Reibungen

und Schwierigkeiten führten. Auch die eventuelle Zuweisung Tirols und der Vorlande an Karl konnte

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 172 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
It>2 Wahl eineS römischen Ge^enkvuigS. Kaiser ?udw:g'S Ted König Karl IV. ihm neu eingesetzten Erzbischof von Mainz die deutschen Fürsten von allem Gehorsam gegen Ludwig ab, und eiferte die Kurfürsten an, zur Wahl eines neuen KönigS zu schreiten. Unzufriedenheit mil Ludwig, hauptsächlich aber daö freigebig verstreute Gold Johann 'S von Böhmen, der nach allen Kräften feinem ältesten Sohne Karl die deutsche Krone zuzuwenden trachtete, ver schaffte dieser Mahnung Gehorsam. Tic drei geistlichen

Kurfürsten, dann die weltlichen von Böhmen und Sachsen hielten — da die Reichsstädte Frankfurt und Aachen auf Ludwig'S Seite standen — am 11. Juli Z S4S :u Rense eine Versammlung. Brandenburg und Pfalz, deren Fürsten durch VlìttSverwandtschaft zu Ludwig hingezogen wurden, erschienen nicht. Die Fünf aber erklärten das deutsche Reich als seit lange Haupt los, und erwählten den Markgrafen von Mähren und Kronprinzen von Böbmcn, Karl, zu einem römischen Könige. Ludwig, aus einen, Zuge nach Italien begriffen

, kehrte, zufolge dieses Ereignisses, eiligst nach Teutschland um, suchte seine Anhänger in ihrer Treue zu bestärken und ließ auf einem Reichstage zu Spei er die Wahl von Rense uugiltig erklären. Karl aber, durck den Heldentod seines VateröJohann in der Schlacht von Cressn (am 2 6. August ! 2 4 6) auch König von Böhmen geworden, ließ am 2 6. November sich zu Bonn als römisch« König, unter dem Namen Karl I V., krönen. Albrecht's weise Politik erhielt ihn in glücklicher Unabhängigkeit von den kämpfenden

Parteien, welche inSgesammt nm seinen Beitritt sich beWsr- bei,, und ließ ihn dem älteren Reichsoberbaupte, dem er einmal Treue zuge- Ichworen, dieselbe bewàen, ohne deshalb mit dem anderen ? beile zu breche«. Noch sreier und unbefangener ward seine Sie Illing durch Kaiser Ludwig'S Plötzlichen Tod, am l I . October l ' l 7 denn nunmebr siel alle Parteiung von selbst hinweg, und der drohende Anlaß zu einem abermaligen inneren Kriege Dentschland'S bob sich ans. Karl IV., einer der rn bin re ich sten

Fürsten aller Zeiten, wurde nun durch das gaine Reiibals römischer König anerkannt. Eine vombergebende Spannung zwischen Karl und Albrecht, deshalb entstanden, weil lu stri er dem Vnnsche des Herzogs: den Grafen Kon rad von Hardeck, der obiie des Herzogs ^rlaubniß sich mit Katbarina, der Toch ter des verstorbencii Herzogs Leopold, vemiält batte, aus seinem Lande W verbannen, nicht wMfabren wollte, — wurde glücklich beseitigt. In Brünn kamen im Mai i ,'l l ^ junge König und der Henoz N!brecht Zusammen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1863
Pusterthal's alte Adelsgeschlechter : ein historisch-genealogischer Versuch zur Erinnerungs-Feier der Vereinigung Tirols mit Osterreich am 29. September 1363
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Seite 8 von 129
Autor: Mairhofer, Theodor / von Theodor Mairhofer
Ort: Brixen [u.a.]
Verlag: Weger
Umfang: 124 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Pustertal ; s.Adel ; s.Genealogie ; z.Geschichte
Signatur: D II 102.438 ; II 102.438
Intern-ID: 493179
®6eìi tiefet gewaltige Alleinherrscher Karl nahm jetzt auch dem legten Könige der Longobarden, wie dem Herzoge der Bojoaren ihre bisherige Macht und Würde, und somit auch die Herrschaft über Tirol. Die Veranlassung dazu war folgende. Seit dem Re- gierungsantritte Aistulphs um das Jahr 750 ließen die Könige der Longobarde» , obgleich Bekenner des katholischen Glaubens, ihrer angebornen Raubsucht und dem Hange Zu Gewalttätigkeiten freien Lauf und hatten es vorzugsweise auf die weltlichen

Besitzungen des Papstes abgesehen, die sie öfters mit Feuer und Schwert verheerten. Der Papst und König Karl, an den er sich um Hilfe in der drin- genden Noch gewendet, machten vergebliche Vorstellungen dagegen; ja Desiderms. der letzte König der Longobarden, unterstützte über- dies noch die Sohne des gestorbenen Karlmann und deren Mutter Gilberga, welche dem mächtigen Karl das westliche Frankreich zu entreißen suchten. Dadurch zum gerechten Zorn entstammt, brach nun Karl im Jahre 773 mit 2 Ariegsheeren

nach Italien auf, jagte die schwachen longobardischen Besatzungen in die Flucht, rückte unaufhaltsam vor und belagerte selbst Pavia, wohin sich DesideriuS mit seiner ganzen Macht geworfen hatte, so lange bis dieser durch Hunger und Krank- heiten gezwungen wurde, sich mit der Stadt und seinem ganzen Bolle dem Sieger auf Gnade und Ungnade zu unterwerfen. Karl schickte ihn mit seiner Gattin Ansa nach Tüttich und hierauf in daß Kloster Correi. Hier ging DesideriuS in sich. demüthigte sich unter der Hand

des Herrn und führte bis zu seinem Tode ein büß' fertiges und frommes Leben. Auf diese Weise ging die longobardische Herrschaft im Jahre 774 zu Ende und sv kam auch der bisher longobardische Antheil , von Süd-Tirol zum fränkischen Reiche Karl des Großen. Umsonst veranlaßte AdalgiS, der Sohn des vertriebenen Königs DesideriuS, die Herzoge von Friaul, Benevent und Spoleto zu einem Aufstand gegen die Franken, um das Reich der Longobarden wieder herzu stellen. Sogleich rückte Karl im Anfange des Jahres 776

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1907)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 4. 1907
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Seite 25 von 490
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 480 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Signatur: II Z 245/4(1907)
Intern-ID: 484886
Ludwigs V. des Brandenburgers Regierung in Tirol. 17 Y. Wiederholte Friedensverträge zwischen Ludwig' V. und Karl IV. Mediatisierung des Bistums Brixen. Sieg über die Vögte von Matsch. Erlöschen des Widerstandes im Tiroler Adel. Ludwigs Verhandlungen mit den ofoeritalischen Staaten. Fehde der Castrobarco in Trient. Ludwigs Zug gegen Zürich und Bündnis mit Österreich. Restitution der Villanders. Fehde Ludwigs und der Grafen von Otfrz gegen den Patriarchen von Aglei. Da man auf beiden, Seiten

die Eltwiller Verträge nicht hielt, war dieser Friede bald nach seinem Abschluß wirkungslos geworden, und doch sehnte man sich in beiden Lagern nach Frieden. So kam es, daß sich Karl und der Markgraf auf einen Schiedsspruch einigten, welchen Ruprecht von der Pfalz fällen sollte 1 ). Dieser waltete seines Amtes als Schiedsrichter zu La uzen am 14. Februar 1350. Karl wurde verpflichtet, die Wittelsbacher mit ihren Landen zu belehnen, namentlich mit der Mark Brandenburg, und Waldemar vor ein Reichs gericht

zu rufen. Der König sollte dafür sorgen, daß Ludwig und seine Brüder vom Banne befreit würden. Dagegen mußte Ludwig versprechen, Huldigung und Gehorsam zu leisten und die Reichskleinodien auszu liefern. Verleihungen von Gütern der gegenseitigen Untertanen, vor genommen vom Gegner, sollten keine Kraft haben. Karl belehnte den Markgrafen mit Kärnten, Tirol, Görz und den drei Vogteien 2 ), und dieser leistete den Treueid 3 ). Ludwig lieferte die Reichskleinodien aus und Karl unterstützte

ihn in Brandenburg im Herbste sogar mit einem kleinen Hilfskorps. Trotzdem trug der Schiedsspruch des Pflälzers den Keim zu weiteren Streitigkeiten schon in sich. Denn die tirolischen Besitzver hältnisse waren durch diesen Frieden nicht geregelt. Ludwig konnte hier die eroberten Gebiete nicht zurückgeben, wenn nicht auch Karl und seine Anhänger in Südtirol den status quo herstellten. Seinen Brüdern, Ludwig dem Römer und Otto, überließ Ludwig 1350 auf sechs Jahre die Mark Brandenburg, dennoch mußte er von August

dieses Jahres bis Januar 1352 noch ununterbrochen um den Besitz i) R. A, M. Bundesbriefe XV. 5/4 f. 3: Budissin, 3. Febr. 1350. -) Huber, Reg. 241. Auch Karl stellt sieb betreffs des Lebensverhältnisses von Tirol auf Kaiser Ludwigs Standpunkt, 3 ) Lünig. Codex Ger. dipi. 1. 382. Forschungen. IV. 2

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Geschichte des Kaisers Maximilian des Ersten.- (Historische Hausbibliothek ; 13)
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Seite 22 von 292
Autor: Haltaus, Karl / von Karl Haltaus
Ort: Leipzig
Verlag: Lorck
Umfang: VIII, 273 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>
Signatur: II 153.474
Intern-ID: 136041
. 1 * Kapitel. Mißtrauen zwischen Karl und Friedrich. 11 Ungefähr vier Wochen weilten die hohen Herrschaften unter Lust und Freude zu Trier. Der Kaiser belehnte den Herzog feierlichst mit Geldern. Die Fürstell von Jülich und Berg verzichteten dabei durch ihre Gesandten auf alle ihre Ansprüche. Karl, der nun Herzog von den fünf Herzogtümern Burgund, Brabant, Limburg, Lützelburg und Geldern und außerdem Graf über die acht Grafschaften Flandern, Artois, Burgund, Holland, Seeland, Hennegau, Namur

Maria s mit Maximilian auf alle nur mögliche Weise zu hrntertreiben, - bot er alle Künste der Jntri- gue auf. Er hatte von dem Ehrgeiz eines Karl am meisten zu fürchten; das Allwachsen des öurgundischenHauses brachte ihm Gefahren und er selbst speculirte auf die Hand und das Erbe der Maria für den Dauphin.. Er scheute bei dem schwachem Kaiser weder Bitten, noch Warnungen, noch Drohungen, ließ ihm vorspiegeln, daß Karl nicht bloß nach der Königs krone, sondern auch nach der Kaiserkrone strebe

und daß er sich in ihm den gefährlichsten Nebenbuhler erziehe. Unglücklicher Weise herrschte zwischen Karl und Friedrich großes Mißtrauen. Friedrich wollte erst Karls entschiedenes Jawort zur Ehe, bevor er zur Krönung schritt, Karl zögerte damit und wollte zuvor ge krönt sein. Friedrich mißtraute ihm, er möchte nach der Krönung sein Wort nicht halten und fürchtete dessen ehrgeizige Pläne in Betreff der Kaiserkrone. So hatte der böse Same Frankreichs Boden in seinem Herzen gefaßt. Schon hatte Karl zur Krönung Alles' aus das Prächtigste

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Geschichte des Kaisers Maximilian des Ersten.- (Historische Hausbibliothek ; 13)
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Seite 134 von 292
Autor: Haltaus, Karl / von Karl Haltaus
Ort: Leipzig
Verlag: Lorck
Umfang: VIII, 273 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>
Signatur: II 153.474
Intern-ID: 136041
Vor solch einem Glück zitterte das übrige Italien. Venedig ins besondere ward mit Besorgniß erfüllt. Die Franzosen schalteten nach Willkür in Neapel, und da Karl die einstweilen besetzten Städte in Toscana nicht herausgab, so fürchtete man, er strebe nach einer Herrschaft über ganz Italien. Selbst Ludwig Sforza, Karls Bundes genosse, gerieth in Furcht, zumal da er hörte, daß Karl mit alten Ansprüchen aus Mailand hervorgetreten sei. Er Bereute es, die 'Franzosen nach Italien gerufen

B ü n d n i ß zwischen ihm, dem Papst, Venedig, dem Kaiser und dem Herzog von Ferrara und König von Aragonien zu Stande kam, dessen Hauptzweck war, den Ferdinand wieder in sein Reich Neapel zurückzusühren und ' die Franzosen aus Italien zu vertreiben. Ferdinand von Aragonien schloß sich trotz seines kaum mit Karl geschloffenen Friedens an dessen Gegner an, weil er fürchtete, Karl werde auch ©teilten wegnehmen und weil er sich ausbedungen hatte, daß des Papstes Rechte nicht verletzt wür den, Karl auch sein Recht auf Neapel

rechtlich beweisen sollte. Ferdinand hatte sich durch die Vorstellungen des Papstes gegen Karl gewinnen lassen und auch an letztern geschickt, von seinem Kriege zuge abzustehm. was Karl jedoch zmückgewiesen hatte. Also ward auch der deutsche Kaiser in die Wirren Italiens hinein- gezogen. Er gab vor, Mailand als ein ReichSlehn schützen zu müssen, und suchte deshalb beim Reiche um Hilfe nach. Nach, der goldenen Bulle sollte jeder neue König seinen ersten Reichstag eigentlich zu Nürnberg halten; Maximilian

18
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Geschichte des Kaisers Maximilian des Ersten.- (Historische Hausbibliothek ; 13)
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Seite 99 von 292
Autor: Haltaus, Karl / von Karl Haltaus
Ort: Leipzig
Verlag: Lorck
Umfang: VIII, 273 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>
Signatur: II 153.474
Intern-ID: 136041
, als ihre Standhaftig keit für Trotz und Halsstarrigkeit ausgegeben wurde, und man ihr sagte, daß sie Karls Gefangene sei, indem jeder Weg zur Flucht abgeschnitten wäre, so gab sie endlich nach. Sie verglich sich zu Rennes. Karl wollte vor den Augen der Welt seinen Ruf retten und Anm's Entschluß als einen Act der Freiwilligreit hinstellen. Er zog seine-Leute zurück. Anna ward auf einer angeblichen Reift nach Deutschland, wohin sie zu ihrem Gemahl flüchten wollte, von den beiden Herzogen Bourbon und Orleans

angehalten und aufgefordert , zum König Karl mach Tours einen Abstecher zu machen. So wurde sie durch List und mit halber Gewalt betrübten Herzens nach Tours abgeführt, wo Karl sie mit allen Ehren empfing, und ihr zur Auflösung der Verlobung mit Maximilian angelegentlich zufttzte. Sie solle das Glück, in dem Lande, worin sie geboren und erzogen fei, als mächtige Königin zu herrschen, nicht von sich weisen. Als sie ihr Treuwort dem Maximilian nicht brechen wollte, gewährte ihr Karl noch fünf Wochen

Bedenkzeit, binnen welcher mau ihr mit Bitten, Vorstellungen und Drohungen so zufttzte, daß sie endlich aus Ohnmacht und Verzweiflung ihr Jawort gab, worauf sie ■ ih» sofort öffentlich zu Langers in Touraine im December angetraut und Zu St. Denis gekrönt ward. Karl vollzog dann das Beilager mit ihr, bevor er noch Dispensation zur Scheidung von seiner frühem Braut hatte. = Anna trat in dem Heimthseontraete ihr Herzogthum an Karl und die Krone von Frankreich als eine Schenkung auf ewige Zeiten ab, falls

sie vor ihm ohne männliche Erben stürbe. Karl schenkte ihr da gegen sàe Rechte an die Bretagne auf ewige Zeiten, wenn er ohne Erben stürbe, doch dürft sie dann keine zweite Ehe emgchen, außer mit den Erben der Krone/ öfc« mit einem der nächsten Prinzen, der das

19
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Seite 71 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
M! das sehr lästig war, etwas lockern zu können. Aber Karl Albert ver mochte sich nicht loszuringeu, wenn er auch nun einsah, wie wenig ihm die Franzosen zur Macht helfen würden. Belleisle hatte nur Trümmer seiner Armee in die Oberpsalz gebracht, Fürst Lobkowitz drückte immer nach. Prinz Karl schlug das bairische Armeekorps unter Minuzzi. Der Kaiser sal? das Mißlingen aller seiner Pläne, die Uneinigkeit der bai- rischeu und französischen Generale; er hatte das Patent des Oberbe fehls

in der Tasche und konnte nicht über einen Mann befehlen. Er verlangte die Vereinigung der Baiern und Franzosen, Broglie versagre ihm den Gehorsam. Karl Albert warf damals sein Patent vor Broglio und Conti zornig auf den Tisch und sagte, sie möchten es zurückschicken, es diene ihm zu nichts. Als Herzog Karl von Lotbringen a in 13. Mai den Sieg bei Stempach erfocht, mußte Karl Albert nach Augsburg, dann nach Frankfurt entflicbeu. Hier lebte er ohue Land und Leute, dürftig wie einst Friedrich IU., als Mathias

Corvinns in Wien einzog. Der englische Gesandte äußerte 1743 zu Friedrich lt., wie er in der Thai Sorge getragen habe, die Wahl ans einen Kaiser zu leiten, der ihn? bequem und außer Stand sei, eine Nnrnbe zu bereiten. Friedrich ! i, antwortete: „Der Kaiser sei allen Fürsten Deutschlauds so bequem wie ibni.' Die Franzosen ließen es Karl Vii. bitter fühlen, daß sie ihm zur Krone verholftn. Sein einziger Feldherr, Graf Seckendorf, der selbe, der in österreichischen Diensten während des Türkenkrieges

dann von Norden in's französische Gebiet und im Osten wurde das Elsaß vou Karl vou Lothringen be droht. Wie die Wellen des Krieges früher ostwärts gezogen, so flößen sie nun nach Westen zurück. In Italien standen die Sachen sür Oesterreich eben so gut. Der Köuig von Neapel wurde durch die eng lische Flotte zur Neutralität gezwungen und der König'' von Sardinien war seit der Türmer Conveimon vom I. Februar 1742 im österrei-

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1878
¬Der¬ erste Römerzug Kaiser Karl IV. : (1354 - 1355)
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Seite 344 von 351
Autor: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 339 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Karl <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, IV.>;s.Romfahrt;z.Geschichte 1354-1355
Signatur: II 75.234
Intern-ID: 163688
Würdigung von Karl's Politik. 337 bringt. Ganz Italien, soweit' es noch zum Reiche gehörte, hatte Karl als König und Kaiser gehuldigt, sogar Florenz, das seinen Vorgängern Heinrich und Ludwig auf's Heftigste widerstanden, Fürsten, Magnaten, Herren und Städte hatten ihm Ehrengeschenke, bedeutende Geld summen als Abschlagszahlung für die lange nicht gezahlte Reichs steuer, endlich Contingente zur Rom fahrt gestellt, Florenz, Pistoja, Samminiato, Arezzo, gewiss auch Pisa, Siena und Volterra

hatten sich noch überdies zur Entrichtung einer jährlichen Reichssteuer verpflichtet, und demnach allen Leistungen unterzogen, die Karl billigerweise an sie stellen konnte. Auch die Einsetzung eines Generalstatthalters, der für Aufrechthaltung der Rechte des Reichs in Italien nach dem Ab zug des Kaisers sorgen sollte, war Karl gelungen, kurz, die kaiser lichen Rechte wurden in Italien fast durchaus in demselben Umfange anerkannt als dies in Deutschland damals üblich war. Freilich hat Karl anderseits

müssen, dass Karl auf keinem Fall irgendwelche kaiserlichen Rechte in Rom, wo erst ein Jahr zuvor der Papst abermals als unmittelbarer Herr anerkannt worden war !), geltend zu machen vermocht hätte und ein längerer Aufenthalt daselbst an und für sich nutzlos gewesen wäre. Abgesehen von der Schmach der Erniedrigung der kaiserlichen Würde, hat sich Karl seine Nachgiebigkeit gegen die Curie sehr wohl ren- tirt ; wie sie ihm früher die deutsche Krone eingebracht hatte, so ver schaffte

sie ihm jetzt leichten Kaufs die Kaiserkrone, ohne dass er jene Opfer an Geld und Blut zu bringen brauchte, womit sie sein Grossvater hatte bezahlen müssen, und ohne jene schlimmen Conse- quenzen, die seinen Vorgänger Ludwig noch Jahre lang später ver folgt hatten. Nachdem Karl in eigenem Interesse das letzte Opfer der Demüthigung der kaiserlichen Majestät unter die päpstliche Au- *) S. meine Schrift »Italienische Politik* etc. S. 109. W erunsky, I. Römerzn-x Karl's IV, 22

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