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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Seite 69 von 86
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Stuttgart
Verlag: Dt. und Österr. Alpenverein
Umfang: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Schlagwort: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Signatur: III 266.654
Intern-ID: 492490
Geschichte des Verkehrs im Karwendel Auch hinsichtlich des Verkehrs besteht zwischen dem Innern und den Rändern des Kar- wendelgebietes ein gewaltiger Unterschied. Im Innern des Gebirges hat zu keiner Zeit -ein Durchgangsverkehr bestanden, sondern immer nur an den Rändern, und dieser war -besonders bedeutsam am West- und Südrande, weniger am Nord- und Ostrande. Schon zur Römerzeit ging eine Reichsstraße von Verona über Bozen (damals Pons Drusi) und von Aquileia (in der Nähe von Görz) über Lienz

im 6. Jahrhundert in Benützung geblieben, sie bildete auch damals die wichtigste Verbindung vom Hauptge biete des Stammes über den Brenner nach Bozen, seinem am weitesten nach Süden vor geschobenen Herrschafts- und Siedlungsbereich. Die Gründung eines Klosters gerade im Scharnihwald bereits um 760 weist ja auch auf diese Verkehrslage hin (siehe Zeit- schrift 1935, Seite 41 f.). Die deutschenKaiser vom 10. bis 13. Jahrhundert haben für ihre Heer- und Krönungszllge von Deutschland nach Italien meist

, so in der Cisack- schlucht bei Bozen, wo der nach dem Erbauer benannte Kuntersweg damals geschaffen wurde, an der Finstermünz, am Jausen und am Arlberg. Und so hat im Jahre 1332 der Landesfürst auch an die Stadtgemeinde Innsbruck „den'Wegin derSchaer- -e n H" (Scharnih) in ihre Gewähre (Besitz) übergeben, auf daß sie ihn mache und bessere, damit allen denen gütlich geschehe, die ihn bauen (benützen) und fahren". Die Stadt soll davon nicht mehr Weglohn (Maut) nehmen, als an die Besserung des Weges gelegt

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1874
Touristen-Lust und Leid in Tirol : Tiroler Reisebuch
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Seite 201 von 418
Autor: Rasch, Gustav / von Gustav Rasch
Ort: Stuttgart
Verlag: Simon
Umfang: X, 405 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; f.Führer<br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1874
Signatur: II A-3.884
Intern-ID: 126668
190 Vielleicht der einzige größere Ort an der Heerstraße, der - vom Kriege nur sehr wenig berührt wurde, ungeachtet Bozen lange der Centralpnnkt für die Vertheidigungs- „ Q| )mitioiteii im südlichen Tirol war. f' Die Hauptquellen des gegenwärtigen großen BoZener i Wohlstandes sind der Wern nnd die Südfrüchte und der Großhandel mit diesen Erzeugnissen des wunderbar fruchte baren BoZener Bodens. Gewerbe und Fabriken sind in Bozen untergeordneter Art. Leider hat aber auch die schändliche Tiroler

Weinverfälschung nnd Weinvergiftung, wovon man vor fünfzehn Jahren in Tirol noch nichts kannte, in Bozen ihren Sitz. Die bedeutendsten Weinver fälschungsfabriken befinden sich in Bozen. Daß die Be- Hörden gegen diese Vergiftung der tirolischen Bevölkerung energische Schritte thun, habe ich nur in einzelnen, ganz' ,, besonders eklatanten Fällen gehört. Auch der Trunk/ welcher seit den letzten fünfzehn Jahren, wo ich Tirol j nicht sah, in so erschreckender Weise um sich gegriffen hat, ^ feiert in Bozen täglich

seine Orgien. „In der Straße,' -;.j wo Sie wohnten,' sagte mir ein rechte verständiger Geist licher, mit dem ich von Bozen nach Brixen fuhr, „gab es Ì . vor Kurzem nicht weniger als 40 verschiedene Wein- j schänken. Die Polizei hat allerdings jetzt in dieser Straße ^ damit aufgeräumt. Gesun dheitlich e Zwecke waren aber f leider nicht das Mà/J^Auch im schwedischen Volke j ' chatte^vas Laster des Trunkes vor fünfzehn Jahren so ftirch- ^ terlich um sich gegriffen, daß die Bevölkerung sich auf einer höchst

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1874
Touristen-Lust und Leid in Tirol : Tiroler Reisebuch
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Seite 200 von 418
Autor: Rasch, Gustav / von Gustav Rasch
Ort: Stuttgart
Verlag: Simon
Umfang: X, 405 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; f.Führer<br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1874
Signatur: II A-3.884
Intern-ID: 126668
I ^kichischen Militärs im Monat Mai so wichtig und folgenreich « daß man in Wahrheit mit Staffier sagen kann: „die !st,àite Befreiung des Landes ist nur dem kräftigen Geiste ' Mensteckens zu verdanken.' Der Major Eisenstecken starb ìli Bozen; er erreichte nur das neun und vierzigste Jahr. . Auch Bozen gehört zu den ältesten tirotischen Städten, j wahrscheinlich waren es die Ostgothen, welche den Grund der Stadt legten. Die älteste historische Nachricht über Bozens Existenz theilt uns Paul

Diakon mit, indem er „daß der Herzog Alachis von Trient dm bojarischen ^enMafen, welcher Bozen und die dortigen Kastelle re- ^erttz^ im Jahre 680 bekriegt und überwunden habe. der Bozener Chronik, welche auf Grund des alten dfarrbuchs verfaßt ist, erfahren wir, wie viel Glück und ^glück die Stadt Bozen im Laufe der Jahrhunderte er- Eahren hat. Vermöge seiner topographischen Lage wurde ein bedeutender Handelsplatz. Ein großer materieller Wohlstand kehrte in den alten Häusern

ein. Aber die ■ àtverhaltnisse wechselten; der Handel nahm andere Wege. ^uch Bozen wurde fast in allen Epochen durch große F'euers- - fünfte eingeäscherl. Im Jahre 1224 brannte die ganze dtadt nieder; 1500 Menschen verloren bei diesem schreck- ìchen Brande ihr Leben. Weitere große Brände fanden ^ den Jahren 1291, 1448, 1483 und 1531 statt,, wie Bozener Chronik meldet. Weitere große Unglücksfälle die Stadt trafen, waren die große Ueberschwemmung ' ^ Jahre 1277, das Erdbeben im Jahre 1 348, die Heu- MeckenZüge von 1336, 1542

und 1546, schließlich die beiden Pestjahre 1566 und 1567. Im Jahre 1809, Welches so viel Kriegsunglück über Tirol brachte, war Bozen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1874
Touristen-Lust und Leid in Tirol : Tiroler Reisebuch
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Seite 198 von 418
Autor: Rasch, Gustav / von Gustav Rasch
Ort: Stuttgart
Verlag: Simon
Umfang: X, 405 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; f.Führer<br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1874
Signatur: II A-3.884
Intern-ID: 126668
stunden im Beichtstühle Zubrachte — er gehörte als Priester der Gesellschaft Jesu an — ist wohl mit den Wissenschaften, denen er sich mit solchem Fleiß und mit solcher Gründlichkeit hingab, schwer zu vereinigen. Sein Bruder Jakob Anton von Zattinger, auch aus Bozen stammend, war ebenfalls Jesuit — und ein berühmter Philosoph — wie der dritte Bruder Johann Baptist von Zallinaer; Joseph Peter von Z attinger, auch ein be rühmter Gelehrter auf den Gebieten der Phpsik, Geometrie, Mechanik

und Architektur, derjenige, der zuerst den Blitzableiter in Tirol einführte und dessen Genie Tirol die wichtigsten Wasserschntzbauten verdankt, führt denselben be rühmten Namen, stammt aber aus einem andern Zweige des Geschlechtes derer von Zallinger. Franz Joseph Mu ni elt er von SebernLhal, der berühmte Professor der Geschichte an der Wiener Hochschule, wurde in Bozen am 2. Februar 1762 geboren. Und da ich bei den Schrift stellern bin, so muß ich doch auch gewiß des kürzlich verstor benen Bürgermeisters

von Bozen, I. Streiter, gedenken, dem wir das berühmteBuch „Studien eines Tirolers' verdan ken. Von Niemanden sind die gegenwärtigen tirolischen Zu stände mit solcher Schärfe, solcher Gediegenheit und solcher Sachkenntniß geschildert worden, wie von ihm und mit solcher Furchtlosigkeit und Wahrheit. Auf dem Gebiete der Kunst, der Plastik und der Ma lerei hat Bozen ebenfalls eine lange Reihe bedeutender Männer hervorgebracht. Da ist Peter Ramo se r, der Goldschmied, der seine plastischen Studien in Paris

, in Florenz, Rom und Neapel machte und seine Kunstwerke in . Rom schuf. Seine Geburtsstadt Bozen besuchte Ramoser

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1874
Touristen-Lust und Leid in Tirol : Tiroler Reisebuch
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Seite 199 von 418
Autor: Rasch, Gustav / von Gustav Rasch
Ort: Stuttgart
Verlag: Simon
Umfang: X, 405 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; f.Führer<br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1874
Signatur: II A-3.884
Intern-ID: 126668
von Rom aus einmal, um den Rahmen Zu dem Herzjesw bilde anzufertigen, welches sich in der Pfarrkirche befindet-- Alle seine Kunstwerke sind in plastischen , ganz oder halb§ erhabenen Formen gearbeitet. Sein schönstes Kunstwerk ist die Trajanssäule, welche sich in München befindet, an ! welcher die wundervollen Basreliefs von seiner meistE haften Hand geschaffen sind. Seine letzten Lebenstage er wurde achtzig Jahre — verlebte er in Bozen; brachte dieselbenwie Staffier sagt, „einzig im Gebet

Ulrich Glantschnigg ist allerdings nicht in Bozen ' geboren, hatte aber dort seinen Wohnsitz. Joseph von Giovanelli, der berühmte Patriot, die ! Seele des tirolischen Widerstandes gegen Frankreich im - Jahre 1899, der mit seinem Vermögen, mit seinem Credit und mit seinem Organisationstalente alle kriegemDE : Unternehmungen jener Zeit schuf und leitete, stammt aus j Bozen; sein Name gereicht seiner Vaterstadt zur schönsten Zierde. Von den Streitern des tiroler Freiheitskampfes $■* 1 hört Joseph

Eisenstecken Bozen an. Hofer unternahm ! nichts von Bedeutung ohne Eisensteckens Rath und Mit-,'; Wirkung, welche vorzüglich bei dem Abzüge des oster- j

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1874
Touristen-Lust und Leid in Tirol : Tiroler Reisebuch
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Seite 205 von 418
Autor: Rasch, Gustav / von Gustav Rasch
Ort: Stuttgart
Verlag: Simon
Umfang: X, 405 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; f.Führer<br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1874
Signatur: II A-3.884
Intern-ID: 126668
Aber wo bringen in Bozen diejenigen ihre Abende pv welche nicht Zu den exclusiven Bozener Kreisen gehören? ! Im Weinhause oder im Bierhause, in einem Restaurants ! in Kaffeehäusern oder im Speisesaal des Gasthofs Zur Kaiserkrone, oder des Gasthofs zum Mondschein, oder im der Conditorei am Domplatz. Wenn ich meine Bekannten in Bozen fragte: „Wohin gehen Sie heute Abend' so ver fehlten sie niemals hinzuzusetzen, wenn sie einen Ort aus- - wählten: „Dort ist der Wem, dort ist das Bier am besten

!'' » Der Wein und das Bier spielen bei der Auswahl der j Abendbesuche die Hauptrollen. Stark besucht fand ich die ge- ; nannten Orte allabendlich immer; viel Rauch, viel Lärm uà ■ j viele Trinker. Auch waren der Wein und das Bier zu- .1 >eilen gut;. Letzteres gewöhnlich noch besser als Ersterer.. ! Jedenfalls -ist seit den letzten Jahren, obschon Bozen seit der Vollendung der Brennerbahn und seit der Eröff nung der Pusterlhaler Bahn während der Reisesaison von vielen Tausenden von Fremden besucht

wird, für den Comfort und für den angenehmen Aufenthalt dieser Tausende von Fremden äußerst wenig in der Stadt geschehen. Ich fand die Gasthöfe seit den letzten sechs Jahren, wo ich Bozen nicht gesehen habe, auf dem Wege ihres Hotellebens sehr wenig fortgeschritten. Auf der Staffelleiter der Rechnungen mit „Lougà' uà „Service»' waren sie allerdings manche Leitersprosse hinauf- gestiegen. Selbst „der Mondschein' hatte die Erinnerung an seine alte billige Vergaygenheit lange vergessen und war in seinen Preisen

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1874
Touristen-Lust und Leid in Tirol : Tiroler Reisebuch
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Seite 191 von 418
Autor: Rasch, Gustav / von Gustav Rasch
Ort: Stuttgart
Verlag: Simon
Umfang: X, 405 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; f.Führer<br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1874
Signatur: II A-3.884
Intern-ID: 126668
r> y v! ': ' r-jv'- ' die Dolomitgipfel des Rosengartens in röthlichen Dust schleier gehüllt erscheinen, der muß glauben, die Wein gärten und Orangenhaine Italiens zu betreten und „die Gärten der Hesperiden' zu schauen. Die Täuschung wird durch die italienischen Laute und durch den italienischen Baustyl der Hellen Landhäuser, welche aus dieser Fülle von südlichen Gewächsen, Pflanzen und Baumgruppen herausschauen, noch vermehrt ; so oft ich über den Brenner in die Bozen er Ebene hinabgestiegen

bin — immer habe ich dieselben Eindrücke empfunden, so oft ich mir auch sagte, daß ich mich mitten in Tirol, und nicht in Italien befände. Bozen selbst ist mir aber niemals als eine italienische Stadt erschi enen./ ^Wenn ich aus den heitern und schönen Städten der Lombardei kam, wenn ich Verona, Mailand und Vincenza gesehen hatte, wenn die Paläste Palladio's in meiner Erinnerung austauchten, deren edle, architektonische Linien noch wenige Tage vorher körperlich vor meinen Augen erschienen

waren — und wenn ich dann in die düstern Straßen von Bozen mit ihren schwerfälligen Lauben gängen und häßlichen plumpen Häusern einfuhr, so mußte ich mir immer wieder unwillkürlich sagen: „Du bist wieder im Lande der Barbaren,' und wenn dann diese häßlichen, breiten und harten Tiroler Laute an mein durch den weichen, italienischen Dialekt verwöhntes Ohr schlugen, so hätte ich Augen und Ohren schlichen mögen, um mich aus der häßlichen Gegenwart in die poesievolle, schöne Vergangenheit Zurückzuträumen. Und wenn ich von Norden

über den Brenner kam, und Bozen betrat, so ver darb mir der Eindruck dieses häßlichen Städtebildes

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