¬Die¬ Heimat : Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz in Tirol ; 1914/15
Kirchen in und um Innichen, Die Stiftskirche, Die Stiftskirche in Innichen wurde von Atto mit Hilfe des Herzogs Thaßilo II. erbaut und stand, eingeweiht zu Ehren der hl. Petrus und Candidus, über 400 Jahre, Durch die großen Brände im Jahre 1200 und 1270 litt sie viel und auch durch das Alter selbst, daher wurde sie von 1281—84 neu umgebaut und vom Bischof Bruno und vier anderen Bischöfen zu Ehren des hl, Candidus und Corbinian einge weiht. Sie litt beim Brande von 1413 und 1545
, wo auch die Propstei, sowie alle Zierden, Orgel und Glocken ver brannten; der Turm wurde zwischen 1320—1326 gebaut. Sie hatte zehn Altäre, Unter dem Hochaltar, welcher mitten in der Kirche stand, und dem Chore dehnte sich gruftartig eine Kapelle aus, worin sich auch ein Altar befand. Die Orgel stammt von Andrae Putzer aus Passau, Laut Gubernal-Dekret vom 7- Juli 1843 wurden zur Re staurierung der Stiftskirche 12,140 fl. 29 kr. bewilligt, Dabei wurde barbarisch vom Probst Rappold vorgegangen und namentlich
von Privaten, Alle diese Kunstwerke sowie Bet- und Beichtstühle verfertigte der Kunsttischler Josef Stander. Die Figuren sind von Renn in Imst, die Glasgemälde von München, die beiden Altarblätter in den Nischen vom Historienmaler Hellweger aus St, Lorenzen, der steinerne Antritt am Hochaltar von J, B, Oberti aus Longarone, die Fenster sind von Johann Holzer. Die Kollegiats-Stiftskirche war bis in die späteste Zeit von der Pfarrkirche ganz getrennt, und zum Gottesdienste und Chorgesang der Kanoniker