Land und Leute von Süd-Tirol : mit besonderer Rücksicht auf deren Beziehungen zu Italien und Deutschland
Ju der That ist die italienische Bevölkerung diesseits der Salurner Klause seit neuerer Zeit in ungemein rascher Zunahme begriffen. Mehrere Dörfer und Gemeinden unterhalb Bozen sind schon ganz oder doch zum größten Theile italienisch, andere stehen mitten im Flusse der Verwälschung, welcher sie sich kaum mehr zu entziehen im Stande sein dürften, so die Umgebung von Salurn selbst, Eichholz (Rovere della Luna), Curtinig (Cortina), Margreit (Margrö), Neumarkt (von den Italienern nach der alten
römischen Mansion Egna genannt), Auer, Branzoll, Pfatten (Badena) und mehrere andere in demselben Gebiete. Mit Ausnahme der Mittelgebirgslandschaft, der von der Thalsohle entfernter gelegenen Ortschaften, na mentlich aber der Gegend von „Ueber-Etsch', das heißt der Umgebung von Girlan, St. Pauls, Epp an und Kaltem bis an die Ufer des gleichnamigen See's, eines der fruchtbarsten Distrikte im ganzen Etschlande, durfte es schwer sein, ein Dorf oder einen Weiler zwischen Bozen und Salurn zu fin
Bozen vorgeschoben worden, und stehen gegenwär tig schon in Terlan, Vilvian, Gargazon und Burgstall, unmit telbar vor den Thoren von Meran, eine Erscheinung, welche erst im Verlaufe der letzten fünfzehn Jahre zu Tage getreten ist.