Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
ming der B.-M.-Bahn auf den 4, Oktober 1881 festgesetzt worden. Dieser Tag ward unii in aller Feierlichkeit begangen : die Abfahrt des ersten Zuges von Bozen erfolgte um 12 Uhr mittags. Nach manchen kürzeren und längeren Aufenthalten in den ein zelnen festlich geschmückten Stationen langte derselbe gegen halb 2 Uhr in Meran an, wo er von einer großen Menschenmenge begeistert empfangen wurde. Die Fest gäste fanden sich im Kurhaussaal ein, um bei einem Festdiner auf Land und Erbauer zu toasten
. Gegen abend wurden die Gäste feierlich zum Bahnhof geleitet, von wo sie die Rückreise nach Bozen antraten. Die B.-M.-Bahn war dem Verkehr übergeben. Geldgeber und Erbauer der Bahn waren W. Knaur, E. Groch und Ed. Fischer, Wien, die durch fast 17 Jahre alleinige Besitzer derselben blieben. Die Bauzeit betrug 482 Tage, die Kosten des Baues werden mit 3,103.365 Gulden angegeben. Der Stand des Fahrmaterials, der mit B.-M.-B. gezeichnet war, betrug im Eröff- nungsjajhre : 4 Lokomotiven (Meran, Passeier, Tirol
Eichenholzpufferscheiben und Eichenholzfüllungen zwischen dem Achsstummel und dem Radreifen. Bis 1893 betrug die größte Fahrtgeschwindigkeit 25 Kilometer, seither wurde sie auf 40 Kilometer erhöht. Während anfangs sogenannte gemischte Züge verkehrten, die auch den Güter verkehr zu bewältigen hatten, wurde ab 1893 der Personen- und Güterverkehr ge trennt. Der Fahrpreis nach Bozen betrug in der 1. Klasse einen Gulden und 64 Kreuzer in der 3. Klasse 98 Kreuzer 55 ). Mit der Eröffnung der Yinschgaubahn am 1. Juli 1906, für deren Bau
die B.-M.- Bahn Stammaktien im Betrage von 1.6 Millionen Kronen übernahm, wurde der früher eigene Betrieb von der österreichischen Staatsbahn übernommen. Im Rahmen des großen Elektrifizierungsprogrammes der fascistischen Regierung wurde die Linie von Bozen bis Meran elektrifiziert und am 28. Oktober 1934 dem Be trieb übergeben. Der zweite für die Kurstadt wichtige Bahnbau, die Vinschgaubahn mit dem Anschluß an die Arlbergbahn bei Landeck, ließ recht lange auf sich warten. Bei der Eröffnung der Bozen-Meraner
-Bahn war bereits die Hoffnung ausgesprochen worden, daß es mit der Fortsetzung der Bahnlinie durch das Vinschgau baldmöglichst ernst werden möge. Wer hätte damals gedacht, daß noch fast mehr als ein Yiertel- jahrhundert vergeht, ehe die so schwer erwartete und heiß ersehnte Bahn in Betrieb gesetzt werden konnte. M ) J. B. Schöpf, Tirol. Idiotikon Zull = Maikäfer (im Eisack- u. Etscfatal). w in B. Pokorny, Die Bozen -Meraner-Bahn u. ihr Entstehen, Meraner Zeitung 1924 u.„Merans Werdezeit, S. 73.