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traurig bemerkbar die Pest, welche durch die Spa nier eingeschleppt 1639 zuerst in Bozen sich zeigte und von da aus Meran besuchte, wo sie 117' Men schenleben dahinraffte. Mit Franz Sigmund, dem zweiten Sohne veS Erzherzogs Leopold V. erlosch tut Jahre 1662 die zweite rirolisch-österreichische Re gentenlinie. Von-nun an gehorchte Tirol den römi schen Kaisern. Was Meran unter diesen freudiges und trauriges erfuhr, wollen wir noch kurz andeuten. Die Zwanzigerjahre des 18. Jahrhunderts bleiben

im gesegneten Andenken wegen der Errichtung deS Institutes der englischen Fräulein, und wegen der Gründung des städtischen Gymnasiums. Ums Jahr 1740 begann in den Stadtschulen unmtgeldlicher Unterricht. 1762 erhoben die Bauern in Mais einen -Aufstand wegen der befohlenen Geldauswechslung. DaS Kreis amt , welches - Maria Theresia in Meran errichtet hatte, wurde unter Kaiser Joses IL nach Bozen versetzt. Dieser Herrscher machte sich durch Aushebung der Klöster der Klarissen in Meran, der Dominikanerinnen

in Steinach und der Hieronimi» taner auf St. Josefsberg, so wie durch manche an dere Perordnungen bei den Etschländern nicht sehr beliebt. -'Bald folgten die Franzosenkriege, die für unser Städtchen nicht ohne Wirkung blieben. Als Gene ral Iouberl im Jahre 1797 Bozen besetzt- hielt, streif ten seine Vorposten bis Gargazon. Die Furcht, welche daran- für Meran erwuchs, wiederholte sich in fast höherm Grade, als die Franzosen 1799 in Vintschgau eingebrochen warm und dort grausame Zerstörung, übten

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Geographie, Reiseführer

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1850

¬Die¬ Stadt Meran und ihre Umgebungen : ein Wegweiser für Fremde ; mit einer Ansicht der Stadt

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, die Geschäftsleitung hat der bekannte Sitterat Br. F. Lentner übernominen. GteÜwagOUfahrteU. ^ Ein Stellwagen fährt täg lich um 5 Uhr früh und um 3 Uhr Nachmittag vom Gasthof „zum Erzherzog Johann« nach Bozen. Eben dahin fährt täglich um §y 4 Uhr früh und halb 3 Uhr Nachmittag ein Stellwagen vom Gasthof „zum Grafen von Meran.« Bezahlt werden bis Bozen 48 kr. R. 88. „ Rach Mntschgan fährt im Sommer täglich ein SteÜwagen um 5 oder halb 6 Uhr vom Gasthof „zum Erzherzog Johann.' Man bezahlt -i- Schlan- derS

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1850

¬Die¬ Stadt Meran und ihre Umgebungen : ein Wegweiser für Fremde ; mit einer Ansicht der Stadt

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. VI.- ' Cos, Desig. I V. Imp,. XI. P. P. Viam. Claudium. Augustam. Quam: Drusus, Cassar. Prius. Obicibus. Patefactis. Iterum, Exsiccato.. Flumine. Purgavit. Muniendam. Ac. Resti tuendam. Sua. Pecunia. Per. M. P. Curavit, Beide Denkmale kamen ini Schloß Maretfch bei Bozen. Auf der Toll grub man auch einen Altar der Diana auf, woran jedoch das Bildniß der Göttin Mangelt. ^Er befindet sich jetzt in der Universitäts bibliothek zu Innsbruck. Auf der T. stehen zwei Wirlhshäuftr. Unweit von denselben stnd

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1850

¬Die¬ Stadt Meran und ihre Umgebungen : ein Wegweiser für Fremde ; mit einer Ansicht der Stadt

Seite 38 von 102

ai fanti von Tirol over von Grätsch auS bequem be sucht werden. B, auch Brunnberg genannt, soll einst mit dem Schlosse Tirol in Verbindung gestan den haben, und war ursprünglich Besitz chum Des gleichnamigen Geschlechtes, kam dann 1356 als Pfand- schast an den Landeshauptmann und Pfarrer von Tirol Heinrich von Popfingen, und war später durch mehr als 350 Jahre in den Händen der Herrn von Kripp. Burgstall, ein unansehnliches Dorf, 1 7* St. südlich von Meran ist au-der Hauptstraße nach Bozen

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1850

¬Die¬ Stadt Meran und ihre Umgebungen : ein Wegweiser für Fremde ; mit einer Ansicht der Stadt

Seite 56 von 102

erzählt, ebenso sehr erinnern ^zahlreiche Ausgrabungen^ an 'ihr ehemaliges Dasein. Hieher gehören römische Münzen/ Baureste, Leichname u. s. w. auf die man zufällig an mehreren Punkten stieß. Ein ernstliches Rachsuchen wird vielleicht 'einmal viele schätzbare Dinge ans Tageslicht bringen. — Mais wird zu nächst in Untermais und Obermais eingerheilt. Er- steres dehnt sich an der Straße nach Bozen aus. Die Pfarrkirche der ganzen Gemeinde liegt x ji\ St. von Meran, rechts von der Straße abseits

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1850

¬Die¬ Stadt Meran und ihre Umgebungen : ein Wegweiser für Fremde ; mit einer Ansicht der Stadt

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dis zu Leonburg erbaut worden'sein. Es stürzte im Jahre 1807 plötzlich ein, ^ und erhob sich aus den Ruinen nicht wieder. Dafür wurde in der Nahe ein schönes Landhaus — Neubrandis — erbaut, worin der gräflich-brandis'sche Verwalter seine Woh nung Hai. Hier genießt man die reizendste Aussicht aus das ganze Thal 'von Meran bis gegen Bozen. Das Geschlecht der Brandißer, in dessen Händen daS Schloß V. von seiner Entstehung bis auf den heutigen-Tag sich befindet, kam im elften Jahrhun dert auS. btt

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¬Die¬ Stadt Meran und ihre Umgebungen : ein Wegweiser für Fremde ; mit einer Ansicht der Stadt

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m das malerische Ulten, südlich gegen Rabbi sich hin- ziehend, ist süße Augenweide für dm Freund schöner LandschastSbilder. Auf dem V. steht die nun verwahrloste und zerfallene Bigilijoch-Kapelle. In dieser Gegend ragt auch eine Felsenspitze welche die Gränze ^ zwischen den MSthümem Chur und Trient bildete und deß- wegen BifchofSkofel genannt'wurde. ' DM s. Lana. ^ Bilpiàn, Dorf an der Straße nach Bozen ge legen und 3 St. von Meran entfernt. Seit einigen Jahren ist V. eine Poststation. Döllan

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1850

¬Die¬ Stadt Meran und ihre Umgebungen : ein Wegweiser für Fremde ; mit einer Ansicht der Stadt

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mit 4000 Mann nach Meran kam, der sich jedoch bald nach Bozen zurückziehen mußte. Mehrere Punkte des BurggraftnamteS find Zengen blutiger Kämpfe, welche das in der tiroler Geschichte so merkwürdige Jahr mit sich brachte. — 1810 war ber Friede hergestellt und der Baiern- konig wieder im Besitze des nördlichen und westlichen Tirol. Diese zweite Periode der Laierischen Regie- rung ist in und um Meran noch heute Ln gesegnetem Andenken. Da nämlich dis' weinreichen Gegenden unter Gargazon schon zu Italien

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1850

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Seite 89 von 102

Terla«. Dorf 4 St. unter Meran an der Heer- ■ straffe nach Bozen gelegen, hatte eine stattliche Pfarr kirche, welche gegen Ende de- 14, Jahrhundert erbaut wurde. Daneben steht der merkwürdige Glo- ckenrhurm, welcher bedeutend ^ außer der Linie de- SchwervunkteS steht ^ und ^nach der Sage von dem Sehne desjenigen^ Baumeisters aufgeführt worden sein soll, welcher den Thurm zu Lana erbaute. Eine andere liebliche Sage erzählt unS, der Thurm habe sich auS Ehrfurcht vor einer reinen Jungfrau geneigt

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¬Die¬ Stadt Meran und ihre Umgebungen : ein Wegweiser für Fremde ; mit einer Ansicht der Stadt

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GargszoN , unbedeutendes Dorf 2 St. von Meran an der Straße nach Bozen gelegen, zahlt ungefähr 30- Häuser, welche im Umkreise zerstreut sind. Wegen .der weiten Verzweigung -des Ersch- flusses ist die Gegend dieser Ortschaft welche ' nichts anziehendes für'S Auge hat, auch sumpfig und un gesund. Die Seelsorge von G. steht unter der Deutsch- prdens-Pfarre in Lana. — Der Rame G a r g azon hat manchem Sprachforscher viel Kopfzerbrechen ver ursacht. — Gandententhurn, adeliger Ansitz in P a r t sch

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¬Die¬ Stadt Meran und ihre Umgebungen : ein Wegweiser für Fremde ; mit einer Ansicht der Stadt

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wetten in Gaugrasschasten eingetheilt und bei Gar- gazon berühren sich die Gebiete der Gangrafen von Bintschgau und Bozen. Gegen Ende des elften Jahrhunderts zerfällt die Sauverfassung; die Gaugrafen erwerben sich allmahlig selbstständige Besitzungen, und bereits in der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts herrschen die Sproß- linge der Gaugrafen von Bintschgau als Grafen von Tirol aus dem gleichnamigen Schlosse über Bintsch gau ■ ntù das Burggraftnamt. Das letztere erstreckte

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¬Die¬ Stadt Meran und ihre Umgebungen : ein Wegweiser für Fremde ; mit einer Ansicht der Stadt

Seite 45 von 102

entfernt und hat einen eige nen Priester. Haflmg, Der GebirgSzug östlich von Meran - bis Bozen ist in feinem ganzen Verlaufe mit kleinen Ortschaften besetzt, welche mit Waldungen ab wech seln. Der Sravt Meran am nächsten und 3 /a St. von derselben entfernt liegt die Gemeinde Ha fl ing mit beiläufig 440 Einwohnern. Diese betreiben, so wie die Nachbargemnnven, neben andern Erwerbs- zweigen vorzüglich ^die Pferdezucht^) Die Hafiinger- Pftrde find klein, im Steigen gewandt und zu Ge- birgSritten

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dieser Hügel ■ Segenbüchel (Büchel derbe Aussprache anstatt Bühl-Hügel.) Sintg (her) heißt ein Stück Land, das an der Fahrstrasse nach Bozen befindlich 3 /* St. von Meran entfernt ist. Auf dem S. war daS Hochgericht, an z dem der Henker vom Meran so manchmal seines Am tes pflog. Auf des letztem Richterschwerte standen die Reime:- Thu ich das Schwert Aufheben, Schenkt Gott^ dem Sünder das ewige Leben. . Spauregg, Evelsttz in PartschinS, 'wurde von den Herrn von Spaur erbaut, blieb aber nicht lange è • £

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Begünstigungen und Rechtserweiterungeu erhielten, und ebenso be sucht waren wie jene in Bozen, bis die Straßen j durch den Kuntersweg, über den Schönberg u. s. w. gehörig hergestellt waren. Merkwürdig. ist Meran auch durch einen Landtag der innerhalb seiner Mauem im -Jahre 1352 gehalten und worin die erste San ft- desordmmg festgestellt wurde. Endlich schreiben sich aus der Zeit des Bran denburgers viele wunderliche Gebrauche - und Miß bräuche des Zunftwesens, die erst- mit dem Zunst- Zwange aufhörten. Rach

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94 ^Winzenburg, verfallenes Schloß über dem re ten User des Priffianerbaches. Z. einst Eigenth . eines gleichnamigen Geschlechtes, kam nach desMj Erlöschen an den deutschen Orden, und hierauf als Pfand an die Herren von PartschinS. Vom jatp 1417 bis 1647 war es in den Händen der edlen Votschen, dann traten die Stachelburg ,n senk?» Besitz, und jetzt ist es an einen -Bauer verkauft. ’Dr. Fr. Tesamann'' Bozen

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LANDESBIBLIOTHEK „DR. FR- TESSMANN' BOZEN Eg

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