Wir liegen im Gras unter blühenden Bäumen und träumen. Silbern glitzert der Schlern und der Langkofel im morgend lichen Sonnenlicht. Ein Junge von fünfzehn Iahren, Bozener, setzt sich zu uns, plaudert mit uns und scherzt. Doch wie es hier nicht anders geht, wir kommen zuletzt doch wieder auf die unselige tirolische Not. Er war Gymnasiast in Bozen. Wie dann die deutschen Lehrer einer nach dem anderen abgesetzt wurden und nach Altitalien versetzt, wie italienische Professoren die deutschen
in Bozen. Ich frage ihn, was er denn sonst von den Italienern hält. „Na, schauts her!' Anter der Tiroler Foppe trägt der stille, etwas verträumt in die Welt schauende Junge voll hoffenden Heimwehs ein schwarz-rot-goldenes Band. So tut's mir heute immer weh, höre ich sogenannte nationale Menschen diese Farben, die gewiß oft mißbraucht werden, schmähen. Ich muß an den Tiroler Fungen denken und an alle die im Auslandsdeutschtum, denen sie ein Symbol sind für das größere, kommende Deutschland.