Christus und die Kranken : nach den heiligen Evangelien zum Troste der Kranken
am Kreuze ja auch noch immer der große Prophet, Md noch mehr, er war in ihren Augen der Heitand und Erlöser, der Sohn Gottes. Gewiss, der Anblick dieser treuen Liebe war für den Heiland auch eine süße Erquicknng. Uud aus allen Zeiten mehren sich die, welche in Ehrfurcht und Liebe und Theilnahme am Fuß des Kreuzes stehen und mit dein göttlichen Heiland leiden. Aber würden auch da 'och tausendmal mehr sich vereinen, es wäre noch nicht soviel wie das, ?vas die Mutter des Herrn allein ihren: göttlichen
Mderem zn Herzen geht. Siehe, dies hat Maria am Fuß des Krenzes erfahren : nur dass es für sie viel empfindlicher und schmerzlicher war, 6ls wir es ahnen können. Ihre Liebe zu dem eingebornen Sohne war ^dler und reiner und inniger, als es sonst unter Menschen sein kann, ^ie übertrifft alle andere Liebe ans Erden, und darum gibt es kein Leid, das sich mit ihrem Leid am Fuß des Kreuzes messen könnte. So sehr wir aber dies verstehen könneil, dass sie als Matter viel -Zu leiden hatte bei dem Sterben
aller Heiligen, weil ihre Heiligkeit der des göttlichen Erlösers ^ nächsten kam. Wir verkünden sie als die Königin der Engel, weil sie gewürdigt wurde, mehr den Herrn und Gott Zu schaueu und zu ^kennen und anzubeten als die Engel. Aber dies alles, was zu ihrer ^hre und Verherrlichung gereichte und ihrer Würde entsprach, dies alles ^mehrte ihren Schmerz am Fuß des Kreuzes: es war eine nene Quelle der Bitterkeit. Den mnsste sie leiden und sterben sehen, den sie als den Sohn Gottes ehrte und anbetete