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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1901
¬Der¬ Deutschthümler : eine Erzählung aus dem Tiroler Volksleben
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Seite 96 von 317
Autor: Praxmarer, Josef / [Josef Praxmarer]
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: 315 S.. - 2. durchgesehene Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Nebeneintragung: ¬Der¬ Deutschtümler
Signatur: 258
Intern-ID: 73540
94 Schützen auf, es rust der Kaiser! Augen an. Auch der Rothbart sah nach und nach ein, dass in seiner Umgebung nicht mehr ein schlichter, streng gläubiger Sandwirt, ein Wirt an der Mahr, ein Speckbacher wandle, da wurde nicht mehr wie einst Rosenkranz gebetet, was Rosenkranz? Diesen in die Hand zu nehmen wäre für einen Wiener-Akademiker eine Schande gewesen. Wo denken Sie hin, Pater Rothbart! mit solchem mittelalter lichen religiösen Kram? Unser Scapulier ist die schwarz- rothgoldene Cocarde

nicht empfänglich. Und hohe Ideen hatte der junge Hauptmann der Wiener Akademiker jedenfalls, wie hätte er sich sonst zum Dichter emporschwingen können? Vor allem war er ein Erzdeutschthümler, natürlich schon wegen seiner Lieb linge, der deutschen Dichter; 2. schwärmte er, wie ich mir von seinen Schulkameraden sagen ließ, für eine Welt- religion d. h. für einen Herrgott, der alle Religions bekenntnisse in seinem Himmel aufnehme und von seinen 10 Geboten etwas herabhandeln ließe; 3. wollte er der neue Apostel

Tirols werden und im finstern Lande Wiener- Licht leuchten lassen. Wie waren doch seine Schulcollegen, die unglückseliger Weise den schwarzen Rock angezogen hatten, an Bildung so weit unter ihm geblieben; er be dauerte die Geistesgeknechteten. Wie gerne hätte er ihnen Aufklärung, Freiheit gebracht; aber diese Blinden wollten blind sein und Führer der Blinden. Armer Doctor

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