¬Das¬ Tyroler Bauernspiel : Charaktergemälde aus den Jahren 1809 - 1816
gewöhnt und ^liebevoll angeschlossen, und auch er gewann es lieb und lieber, obwohl er es anfangs kaum in seinem Hause dulden wollte. Trotz seines argsn,- .feindlichen ^ GemütheS, das er nicht verloren , konnte er. deS .Alters kindische Schwächen, seine, wunderlichen Launen, seine Weichmüthigkeit nicht überwinden, und so hatte , es geschehen können, daß Marie, ihm vorerst lästig, endlich durch ihre hei- tere Kindlichkeit, ihre sür ihr Alter seltene Sorg- samkeit für-ihn seine Neigung gewann
/ die endlich zu der-..hätschelnden, täppischen ^Zärtlichkeit wurde, die /das-, fpaterc .Sitter' seinen/Lieblingen,- wie einem- Spielzeug zuwendet. Da . saß er nun mit gebeug- tem Nacken, mit zitternder Hand die Haare des Mädchens streichelnd, das mit ihm plauderte, ihn fragte, .ohne -Antwort zu • erhalten,- ihn/ -den -Erblin deten, mit lichten Augen so gutmüthig ansah. Trotz der weißen,-'dünnen-- Haare auf- seinem Scheitel und der großen Gebrechlichkeit seiner Glieder wa rm/aus.-seinen Zügen
nicht die lauernden tückischen Linien, die Spuren seines bösen, falschen Sinnes, verschwunden-;/-unheimlich stierten die leblosen, rothen Augen -gerade-aus,-, boshast .verzerrt schloffen sich die' schmalen - Lippen'. eng aneinander,- das spitze Kinn, mit dem Flaum, seines greisen Bartes, zeigte den alten Trotz, die alte Habgierde. Sieben Jahre hatten ihn kdfuteud .altern lassen am Leibe, wem- ger am Geiste. Mangelte ihm die Kraft, zu han- Tyroler Bauernspiel. II. 4 r.