Allerlei aus Italien.- (Gesammelte Werke ; Bd. 10)
Mir gegenüber saß ein Geistlicher mittleren Alters, eine verständige Stirn, klare Augen, feine Züge, wie man sie bei seinen Standesgenossen in Italien manchmal trifft. Auch er war in ein Buch vertieft; als er es bei- feite legte, zeigte es den Titel einer philosophischen Ab- Handlung. Ein Gespräch war bald angeknüpft; der Priester nannte sich Angelo Simoncelli, war Professor an einem italienischen Gymnasium, seine Vermögens- Verhältnisse erlaubten ihm den Lurus philosophischer Studien
auf den Standpunkt ihrer Verfasser, die er übrigens hochschätzt, zu stellen vermochte. Vielleicht vermindert sich seine Achtung ein bißchen, wenn er sich manchen von diesen Naturphilosophen des Feuilletons näher be- sieht. Erfreulich ist es immer, daß auch italienische Priester von diesen Dingen Kunde nehmen. Mit Vir- chow trifft er jedenfalls Zusammen, wenn er sagt: la vita non si può definire. Das erste Heft liegt mir jetzt vor, es trägt den Titel: „L'uomo ed il Bruto pa ragoniate sotto II'aspetto psicologi