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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1925]
Esau und Jakob : Erzählung
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Seite 128 von 422
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 420 S.. - 3.- 5. Tsd.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.426 ; 1.519
Intern-ID: 64856
tespold dankte und trat um vieles erleichtert ben Heimweg an. Ganz froh konnte er nicht werden; denn so oft ber Tischler unb ber Uhrmacher eine Sache in die Hand nahmen, ging es nichts weni ger als sanft her. Die beiden zündeten auch rasch ein Helles Feuer an. Zwei Tage nach ihrer Unterredung mit dem Valdebnersohn war Sonntag. Nachmittags pfleg ten die Vorfbürger beinahe vollzählig beim Rößl- wirt zusammenzutreffen. Ver Tischler und der Ahrmacher fanden sich diesmal noch zeitiger

als sonst ein. Zwei Tische von ihnen entfernt, ließen sich nach einer Weile der Schmied, der Müller, der SWenbauer, der Gasteiger und der Braun nieder. Grimmig blickte der Tischler auf sie. Gr war heute geladen wie ein Pulverfaß. Sein Pfeiflein saß im linken Mundwinkel, aber es steckte so tief drinnen, daß man vom Röhrlein nichts sah und daß nur das Pfeifenköpflein zwi- schen den Bartstoppeln ein wenig herausragte. Vas pfeiflein nebelte heute stärker denn je, Wie ein Uohlenmeiler mitten im Walde, so dampfte

und rauchte es. Ab und zu schüttete der Tischler ein Glas Wein durch den rechten Mundwinkel hinein, als ob er löschen wollte; aber dann qualmte das pfeiflein noch arger, so daß man fürchten mußte, der ganze Bartwald könne Feuer fangen. Ven Uhrmacher juckte die haut und schon kratzte er über den Tisch hin: Z27

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1925
Ernst III. : Roman
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Seite 306 von 487
Autor: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Ort: Berlin [u.a.]
Verlag: Dt. Verl.-Anst.
Umfang: 482 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-19.706
Intern-ID: 88441
Erstaunlich blieb nur, daß der Tischler alles daransetzte, vor seinem Verduften den König noch einmal zu sehen. In der Tat gelang es Herrn Schellack, wie, wird wohl immer unaufgeklärt bleiben, seinen Lebensretter auf der Treppe abzufangen, als der zum Esten ging, mit jener bis weilen mehrstündigen Verspätung, wenn der Kurier unver mutet Eiliges gebracht. Was König und Genoste miteinander gesprochen, ist nie völlig ans Licht gekommen, immerhin war die Schallleitung im Treppenhaus nicht schlecht

, wodurch fest steht, daß Herr Joseph Schellack Ernst den Dritten nicht eben sehr klastenbewußt angefleht hat, ihn nicht »unglücklich zu machen, er habe es char nich so che me int». Überliefert ist die Antwort des Königs: »Es war mir sehr lehrreich, auch mal eine andere Mei nung zu hören, als ich sonst zn hören bekomme. Haben Sie ja keine Angst. Ich verspreche Ihnen volle Verschwiegen heit. « Der rote Tischler hat die Schloßinsel nie wieder betreten, aber jener Politurfleck ist noch heute zu sehen

, vielleicht echt, am Ende auch erneuert, etwa wie das Glas im Schachklub »Springer«, aus dem Seine Majestät niemals getrunken. Wer soll in unseren unsicheren Zeiten Wahrheit und Über lieferung scheiden? Wußte Herr Schellack — und damit kehren wir zum Anfang zurück - so wenig von einem Offi ziers- und Königswort? In der Tat hat Ernst der Dritte sein Versprechen gehalten. Nur dunkle Andeutungen mögen sich auf den Tischler Joseph Schellack beziehen lasten. So einmal — längst war es Winter, ja bald Frühling

gewor den, und das königliche Hoflager wieder nach Tillenau zu rückverlegt -, als man am Hofe von der Zunahme roter Stimmen gesprochen und Seme Majestät schmunzelnd nach dem verschollenen Tischler fragte. (Fast erwartete man, er

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1925]
Esau und Jakob : Erzählung
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Seite 174 von 422
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 420 S.. - 3.- 5. Tsd.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.426 ; 1.519
Intern-ID: 64856
MhMH'fÄr ihn und überall schalt man auf ben grausamen Vater. Am stärksten trieb es Leopolds Vetter, ber Tischler-Jörg. Dieser hauste am Sonntag abends beim Rößl«irt ärger denn je» In geradezu unflätiger Weise zog er über seinen Schwager, Hessen Frau unö namentlich über den Friedrich los. Fast nicht minder schimpfte er über bis Gemeinde, die zu fremder Sünde und Ungerechtigkeit stillschweige, vor den Großköpfen und Geldsäcken beide Unie samt dem Haupt beuge und sich abschmieren lasse

wie ein ausgedörrter Stiefel. Dem Uhren-Christl, welcher seit vierzehn Tagen sich auf einer Geschäftsreise im Lande draußen herumtrieb, verargte er seine Abwesen- HM und er Vetterte schließlich Über den feigen, klemmsAchttgen, schuftigen „Gambeita', daß die Funken stoben. Ver Sturm kam diesmal nicht so schnell zur Ruhe, er dauerte nicht nur die ganze Sonntagsnacht, sondern tobte noch drei Tage lang fort. Wahrend dieser Zeit pendelte der Tischler immer zwischen Rausch und Halbrausch. Am Mittwoch abend» kehrte

der Uhrmacher von seiner Geschäftsreise nach Hause. Obwohl der Tischler in den Nachmittagsstunden geschlafen hatte und jetzt beinahe nüchtern war, lief ihm doch die Galle über, als er des Freundes ansichtig Wurde. Gr riß das Stubenfenster auf und schrie auf öie Gasse hinaus: „Vu Verfluchter Gambetta, kommst endlich heim?

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1925]
Esau und Jakob : Erzählung
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Seite 309 von 422
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 420 S.. - 3.- 5. Tsd.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.426 ; 1.519
Intern-ID: 64856
rung/ des Holzschlages las, im Wildesten Zorn auf. Gr ließ sich durch kein Zureden mehr halten, sondern stürmte gleich zur Türe hinaus, um den Vorsteher zur Verantwortung zu ziehen. Auf dem Wege kam er am Tischlerhäuschen vorbei, über legte einen Augenblick und machte dann einen Sprung hinein. Als der Tischler-)srg seinen Neffen in wildester Aufregung sah, faßte er ihn an beiden Armen und fragte beinahe sorglich: „Mld, Schwesterbub, was gibt's denn? Vrennt's irgendwo

oder haben sie dir etwas ganz Nieder- trachtiges zugefügt?' Der junge Mann erzählte, wie alles darauf abge- zirkelt sei, ihn und das Hannele zugrunde zu rich- ten» Nun wäre ihnen durch die Bezirkshaupt- Mannschaft die Erlaubnis verweigert worden, im Vannwalde Holz zu schlagen, und damit sei das letzte Nettungsmittel abgeschnitten. 5ie könnten jetzt zusammenpacken und die schöne Heimat in fremde Hände geben. Mms, schlug der Tischler mit der Hand auf den Tisch, dann lärmte er: „Mantua, Mortara, gibt's denn gar

keine Ge rechtigkeit mehr im Kaisertum unter und über Bruck an der Teicha?' - Dann riß er das Fenster auf und tat einen grel len Pfiff. Als Leopold merkte, daß der Uhrmacher kommen sollte, wollte er gehen; aber der Tischler hielt ihn fest, indem er rief: „Mensch, Aind Gotte», bleib, bleib. Der Uhren- MS

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