ob in Rom ein Dach sich findet, der Sehnsucht nach rennt.' Denn diese Sehnsucht machte immer heißer ren nen. Hinter Foligno erzählte er einem Banditen, der ein Stück Weges mitging, es habe ihn in Venedig ein fach nimmer geduldet. Als er dort angekommen, sei er noch ein Stein gewesen; als er fortging, vor acht Ta gen, ein Mensch. „Ich mußte erst, mein Lieber, das Menschenherz in diesen Rippen wiederfinden, eh ich den heiligen Weg herab da wagen durfte. Nun freilich' — fast kindlich lachte
er auf „kann mich kein Engel mehr, bei Zeus, erschlagen!' Da schlug der Engel ihn. Knapp hart vor Terni. Von einem scheugewordenen Reitroß überritten, brach er das rechte Bein. Sieben volle Stunden mühte er sich noch weiter. Dann blieb er liegen. Zwölf Vetturini, während der zwei Tage, fuhren frech an ihm vorüber. Der Berg dort unten, blaue Dreieckzacke, hieß Soraete! Nocheinmal, trotzig, zwang er sich, zu humpeln. Umsonst. Zum zweitenmale sank er hin. Verzweifelt raste er: „Ich muß nach Rom!' Im Morgengrauen
nach dieser grauenvollen Nacht nahm ihn ein Karren mit; zurück. Drei Nonnen saßen drin, die wollten ins Hospiz nach Orte. Er hatte sich mit Leibeskräften gegen sie gewehrt. Umsonst! Der Karren knarrte fühllos: heimwärts! „Hört!' wimmerte er von Meilenstein zu Meilenstein erbarmungswürdiger die Nonnen an, „ich m u ß nach Rom! Lebendig oder sterbend! Bringt mich in ein Asyl nach Rom! Ich laß mich gern bekehren!' Sie zogen blinzelnd ihre Rosen kränze, plapperten kreuzschlagend, ... da, wie ein Blitz, die Eilpost saust