Gesammelte Schriften : nebst einem kurzen Lebensabrisse des Verstorbenen
Damit Sie, lieber Franz, dm ganzen Zusammenhang der Ereignisse, mit welchen Julius Unglück in enger Verbindung zu stehen scheint, und darnach auch die zweckmäßigsten Maßregeln bei Ihren! Freunde ergreifen können, muß ich etwas weiter ausholcn, und Ihnen Dinge erzählen, die selbst in unserer Familie geheim gehalten wurden. Sie sind von jeher ein wahrer Freund unseres Hauses und meinen! armen Neffen mehr als Bruder gewesen, ich wage also gewiß nichts gegen die Ehre unseres Geschlechtes
ein. welches zwischen den Häuptern beider Familien Todfeindschaft erzeugte, und sie noch jetzt gänzlich von einander entfernt halst Mein ältester Bruder Bernhard, der Vater unseres Julius, wurde frühzeitig an die Residenz und an dm Hof geschickt; dort sollte er, der begün- ftigterm Linie zum Trotz, alles ausbieten, eine glänzende Carriere zu machen. Dort fand Bernhard zu seinem Berdrnsfe bereits seinen Vetter, dm Baron von Miltmbmg; beide sahen sich cbm nicht mit wohlwollenden Blicken an, indeß hütheten sie sich sorgfältig