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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[ca.1910]
¬Die¬ Nachtmahr : Roman
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Seite 221 von 272
Autor: Huldschiner, Richard / Richard Huldschiner
Ort: München
Verlag: Langen
Umfang: 260 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 1.974
Intern-ID: 72647
Heren, schickte einen kleinen Buben mit dem Brief zum Postkasten am Sotriffer-Haus und saß dann wortkarg und finster hinter dem Tisch, in Gesellschaft zweier Bauern, die von Viehhandelschaft redeten. Die Kellnerin saß dabei und strickte. Es war warm und dunstig in der Stube. Gegen neun Uhr kam der Egger herein und be richtete, daß es zu schneien angefangen hatte. Da schlug der Philipp, der schon ein wenig an getrunken war, mit der Faust auf den Tisch und be gann Lärm

zu machen. So und so erging's ihm. Jetzt hatte er seiner Frau ein Kind gemacht, wie es sich gehörte, und dann auf einmal brachte sie es nicht einmal lebend zur Welt. Was nutzten da die studier ten Herrn in Innsbruck, wenn sie das nicht einmal konnten! Aber er wollte sich schon beschweren, bis zur Bezirkshauptmannschaft ging er. Ein Kreuz war es! Nichts als Unglück hatte er, das Haus war ihm abgebrannt, und jetzt hatte er nicht einmal die Freude! Die Bauern zwinkerten einander vergnügt zu, und der Egger sagte: „Hast du's

dem Simele schon ge schrieben?' „Dem Simele? Warum?' „Weil er doch gewiß auch leidig sein wird ums Geschwisterkind.' „Du, Egger!' sagte Philipp mit hochrotem Kopf. „Gib Obacht, was du redest.' Der Wirt legte sich ins Mittel. „Leutlen, stad sein!' „Er hat viele Geschwisterkinder, der Simele,'

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