26 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1873
Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/106586/106586_102_object_4456995.png
Seite 102 von 491
Autor: Hacker, Franz / vom Verf. des "Marienkind"
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 492 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 143.853
Intern-ID: 106586
oft gesüßt, der beste Mann sei nichts nutz, aber da hat die Mutter ^immer gezankt, weunHe's gehört hat und ineinte, solche Reden seien dumm und lieblos. S'ist aber auch wahr' M denn nicht ine in Vater ein recht guter, lieber Mann, und sollte er der einzige gute sein ? Ah, gewiß nicht, aber der Anton, nein, der gehört nicht dazu, das 'glaube ich sicher. Gott, was H da dummes Zeug denke, wenn's nur nicht am Ende sündhaft ist: aber wer ist auch Schuld daran, nur der Anton

; nun kann ich ihn aber schon fast gar nicht mehr leiden! Sie griff rasch nach ihrer Näharbeit, die eine Zeitlang unbenihrt auf ihrem Schooße- gelegen war, als sie hörte, daH an der äußern Thitre ein Schlüssel in's Schloß gesteckt wurde ' sie dachte, eS möchte wohl Frau Bühler sein, allein gleich darauf hörte sie Männerschritte uno noch ehe sie sich fassen konnte, trat Anton in die Stube. Friederika erhob sich rasch, wickelte Zitternd ihr Nähzeug znsammen'und wollte aus dem Zimmer eilen. . ^ „El wohin so plötzlich?' fragte

Anton ' verwundert das l Mädchen anblickend. ! „Ich — ich gehe Zu den Augustinern in - den Rosenkranz?' ^ stammelte verlegen Friederika. „Ter Nachmittags um vier Uhr ist, so viel ich weiß, und ^ jetzt ist es halb zehn'Uhr Morgens; Ihr seid sehr eifrig!' „Ich wollte sagen, in die Messe,' verbesserte das Mädchen , erröchend. ! ^..Jhr wäret aber schon M.der Frühe mit der Mutter in ^ der Kirche: ich sah Euch.' „Ihr habt mich gesehen?'^ fragte schnell Friederika. ^ „Ja, Ihr knietet bei St. Peter ain

wieder ein, suchte jedoch ihr Gesichi möglichst vor Anton, der etwas rückwärts^ in der Mutter LchOuhl'f«T zìi ^ verbergen, iitdein sie sich tief zu ihr« Arbeit her«zbneVte. Anton bemerkte gar gM die Ner-

1
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1873
Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/106586/106586_188_object_4457260.png
Seite 188 von 491
Autor: Hacker, Franz / vom Verf. des "Marienkind"
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 492 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 143.853
Intern-ID: 106586
dem Docktor SchneZlem schicken? Bielleicht kommt er heute noch zur Rika?' „Wie geht es der Kranken?' fragte Anton. „Gottlob, es geht mit jedem Tage besser. Aber hör' mal Toni, was ist denn das, daß du dich gar so wenig nach der - Rika umschau'st? Das gefällt mir gar nicht? Wüßte ich nicht, daß du ein gutes weiches Herz hast, ich möchte schier meinen, du seiest, gleichqiltig gegen Schmerz und Leiden.' „Nein, Mutter, entgegnete Anton mit eigener Betonung; Schmerz und Heid findet

kein theilnehmenderes Herz als das ' Meine ist, wenn — —' „Na, wenn? daß du doch immer etwas im Rückhalte hast!' „Laßt uns in's Zimmer gehen, Mutter; es ist kalt hier, Ihr könntet Euch verderben.' - , Mina war gleich nach Anton's Zusammentreffen mit seiner'- Mutter weggegangen, um nicht mit dem Jünglinge in Gegen wart der Frau Bühler in eine Unterhaltung über Friederika gezogen zu ' werden, bei der sie nothwendig anders über ihre Schwester hätte reden müssen, als sie es an jenem Abende Anton ^ gegenüber Jethan

hatte, da sie ihrem Neide und ihrer Scheelsucht freien Lauf gelassen. Frau Bühler war mit 'Anton in ihr Schlafzimmer gegangen und hatte sich dort in den alten Sorgenstuhl niedergelassen. ' „Nun, lieber Toni, begann sie- in ihrer treuherzigen Weise, jetzt sind wir allein; -jetzt schütte dem HerZ aus/ denn voll ist es zum Ueberlaufen, das sehe ich dir an.' „Ihr habt Recht, Mutter, sprach Anton, sich zu ihren Füßen auf einen Schemmel -setzend, ich -meine, es müßte mir s' die^ Brust zersprengen und finde ich ^ nicht Trost

2
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1873
Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/106586/106586_124_object_4457063.png
Seite 124 von 491
Autor: Hacker, Franz / vom Verf. des "Marienkind"
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 492 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 143.853
Intern-ID: 106586
> j! -- 123 — 'v ! ' ' ! Anton that, wie ihm geheißen worden. Kaum hatte er -!-j seine?? Namen ans daS Papier gesetzt, als er auch schon vom Stadtrichter Urlaub nahm und in wenigen Minuten an der ! Münze vorbei durch den alten Hof und die Burggasse flog. > ^ Dort begegnete er dem Schenkmädchen seiner Mutter, das einen ! ' schwerbeladenen Korb am Arine trug und denselben beim An blicke des Jünglings vor Ueberraschung beinahe auf den Boden ' geworfen hätte. „Ich wollte Euch Speise und Trank

ins Gefängniß bringen,' stammelte das Mädchen. ' ' ^ i „Trag es nur hin, es mag dem Kerkermeister munden,' entgegnete Anton und eilte weiter. / Frau Bühler stand aber recht traurig hinter den? Schenk tische und dachte an die kranke Friederika und dell gefangenen Anton, als die Thüre ausflog uud ihr Sohn mit offenen Armen auf sie zueilte. ,,Da hast du mich wieder Mutter/- rief er voll Freude I und küßte sie auf beide Wangen. I ./Unser Herrgott hilft halt immer/ jubelte die Alte mit . I einem dankbaren Blicke

nach oben. Anton erzählte flüchtig, was sich Zugetragen; dann nahm ^ ' » sein bisher freudestrahlendes Gesicht eine'ernste besorgte Miene an. „Mutter, wie steht es oben?^ fragte er leise. „Nicht gut, Toni,' entgegnete diese; „der Doktor ist schon '» zum zweiteirmale da' er schüttelt den'Kopf und sagt, es sei . 'D richtig —' -'M „Mit den? Nervenfieber?' I „Ja, Toni. Gelt, sie dauert dich doch auch von ganz« M Seele, ich seh dir's an, du hast Mitleid mit ihr!' ' » „Redet nicht so, Mutter,' antwortete

4
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1873
Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/106586/106586_365_object_4457802.png
Seite 365 von 491
Autor: Hacker, Franz / vom Verf. des "Marienkind"
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 492 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 143.853
Intern-ID: 106586
kleinen. Freunden die Behausung recht angenehm und ^ ^einZurichten, und nun habt Ihr Alles ganz allein zu ?^àhrt, und mich gar nichts gelten lassen. Es fehlte nur ^ W Ihr mich für heute als Taglöhner auszahlet.' ìk Alt^ ^ àem Zwanziger zufrieden?' fragte lächelnd u Mutter, schmollte Anton, Ihr seid heute wirklich wenn nun die WernerZ hier einziehen, so könnt à àwmphirend sagen, das Alles hier sei Euer Werk, Ihr àà» alles allein geschenkt, gestellt, geordnet, und der Airton Mchts gethan

im ^ und kaufest, was da auf dem Zettel steht, als Kaffee, kr, Mehl, Reis, Gerste, unterschiedliches feines Gewürz, du das besorgt, so kaufest du etliche Klafter Buchenholz Gk issest es schön klein machen und in der Holzlege aufschichten, ' è enUjch gehst du zu dem Hitzkopf, dem Anton Bühler, und ihm ein gutes Wort ins Ohr, daß er unter seinen Wein-- en ein paar Dutzend aussucht und zwar die besten, und ìu den Keller legt. So, das hast du Zu thun?' à 'Mutter, rief der Jüngling in einer Mischung von Freude

à Beschämung, Mutter, wie sehr hatte ich Unrecht, mit Euch Alfrieden Zu sein! Nicht wahr, ich bin recht garstiss^gegen gewesen, aber wenn ich Euch recht demüthig bitte, dann èklht Ihr mir wohl und seid mir wieder gut.' ì ,Mn dir Aar nicht bös gewesen, beruhigte die liebe Alte ; *Mne ja Meinen Toni, und weiß, wie er Alles Meint.' - itz,. Nach fünf Tagen fand der Einzug der Familie Werner Mal Wohnung statt. Anton, hatte alles nur Erdenkliche' öak und ààr-herbeigeschafft und zwar in solcher Mengte, Mume

5
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1873
Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/106586/106586_236_object_4457408.png
Seite 236 von 491
Autor: Hacker, Franz / vom Verf. des "Marienkind"
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 492 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 143.853
Intern-ID: 106586
,, wie Ihr es mir sonst nichts ^ seid. ^ 'Darum laßt,- wenn. es doch ^ gedankt -- sein soll, - eher ^ mich . on ^ Euch - , Dankesworte richten, als daß Ihr von Dank gegen mich sprecht.' „Schau, Toni, sprach, die- Mutter mit sichtlichem . Ver gnügen, so gefällst du mir; nun redest du doch einmal ruhig und verständig mit der Nike, nicht so — wie soll ich nur sagen — so gereizt, so wehethuend.' „Habe ich das gethan?' fragte Anton verlegen. ' „Ich kann Euch von diesem Vorwurfe nicht ganz frei- ' sprechen, antwortete Friederika

; Ihr ward in meiner Nähe immer so eigen gestimmt, so verdrießlich und ärgerlich, daß ich 1 zuletzt zu der-Ueberzeugung kommen mußte, meine Gegenwart. sei Euch lästig, und wäre meine Krankheit nicht hindernd da- Zwischen getreten, so hätte -ich längst Euerem Haufe Lebewohl ^ gesägt und säße wieder in meiner stillen Heimath bei der armen guten Großmutter, die nun ganz verlassen bei den Nonnen lebt.' „Ihr denkt doch jetzt anders besser von mir?' fragte 1 Anton, das erste Mal seinen Blick zu Friederika

erhebend. ! „Hier sitzt Euere Fürsprecherin, Anton, antwortete das ! Mädchen auf Frau Bühler deutend. - Euere Mutter wurdeja 'i nicht 'müde, àch zu 'loben und --Zu entschuldigen, und - ich selbst ' möchte sorgerne 'von jedem-Menschen das'Beste' denken, And so-sind wir, Hoffe ich/ganz ausgesöhnt, vorausgesetzt, fügte sie > - M àsem Scherze bei, daß' Jhrnicht rückfällig -werdet.'' ' . betheuerte der Jüngling mit- Feuer, Ihr .s. Wvrt-'.mehr^ aus meinem Munde hören, das-Euch ^ ? WnMx. Ihr Mt kemeMiene

7
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1873
Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/106586/106586_235_object_4457405.png
Seite 235 von 491
Autor: Hacker, Franz / vom Verf. des "Marienkind"
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 492 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 143.853
Intern-ID: 106586
,Mas, nicht; aber er meint' - „WaS' Mutter?' ^ „Du köMtest ihn nicht Leiden, er sei dir zuwider; ich habe ' ! Hm wohl' gesagt, haß-'er sich täusche, aber er läßt es sich nicht j aasreden.' - ^ ^ . „Sagt' Euerm Anton, daß er mir sehr Unrecht ihm.' Ich — ich habe nichts gegen ihn, gewiß nicht, aber, Euch allein will ich es gestehen, aber ich - fürchte ihn, wenn er mich mst seinen ^ großen dunklen Augen anschaut. Ich meine immer, er sehe mir zu tiefst in die Seele hinunter und durchforsche

Bühler ging fort und kehrte nach wenigen Augen- Micken mit Anton zurück. Der Jüngling senkte den Blick zy Boden, über^ seine Züge lagerte sich ein strenger, 'kalter Ernst, die Frucht einer überreizten Selbstbeherrschung. Er verneigte sich leicht und ließ den Blick, wenn er ihn aufschlug, nur auf seiner Mutter ruhen. „Endlich kann ich Euch danken, sprach Friederika die Rechte , ausstreckend, Ihr habt Euch meiner so kräftig angenommen, daß —- ' ^.Erwähnt davon nichts, wehrte der Jüngling. Ich'that

nur, WM jeder Andere an meiner Stelle auch gethan hätte; ' Ne einfache Pflichterfüllung verdient keinen Dank.' „Ihr seid sehr bescheiden. Ich wußte nicht, daß eS Euch lästig ist, an eine edle Handlung erinnert zu werden.' „Ich freue mich aufrichtig Euerer Genesung, sprach Anton, deM''Gespräche eine andere Richtung gebend. Ich habe es nicht unterlassen, täglich für Euch Zu beten und oft knieten meine' Mutter und ich nebeneinander im Herzogsprtale für Euere Ge nesung betend.'

9
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1873
Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/106586/106586_189_object_4457263.png
Seite 189 von 491
Autor: Hacker, Franz / vom Verf. des "Marienkind"
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 492 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 143.853
Intern-ID: 106586
Mutter, ich weiß, es ist ein ernstes Geständmß, das ein-- Sohn ablegt, wenn er sagt, daß er liebt. Ich weiß mich frei von niederer Leidenschaft, kein sündiger Gedanke mischte sich noch ^ mit meiner Liebe. Ich habe gewählt und glaube, daß sie mich recht glücklich machen würde — „Aber du sagst mir ja nicht von wem du redest/ unter- brach die Mutter.. „Von Friederika,' entgegnete Anton und sah mit einem prüfenden Blicke nach seiner Mutter auf. „Die Rika, schau, schau!' lächelte Frau Bühler, leicht

den Kvpf wiegend» „Aber sie ist doch so gut,' wandte Anton ein, das Kopf schütteln seiner Mutter mißdeutend. „Ei freilich ist sie so gut; fromm, brav, rechtschaffen, sitt sam, tüchtig im Hauswesen!' „Aber einen Fehler hat sie, der mich unglücklich macht/' „Na, und der wäre?' „Sie kann mich nicht leiden.' „Weiß schon, eiferte Frau Bühler; hast mir's schon oft geklagt,- daß das',, Mäoel so kurz ist mit dir. Meinst du dem,, sie soll sich dir an den Hals werfen und dir schön thun? Weiß, Gott, ich 'jagte

. Aber hört, Mutter, ich «uß/sie-haben, und-sollte ich sie-'mir/vom Himmel herunter Wlen müssen!' . . „Nur nicht so stürmisch, Tom, s-ag^ lieber,, du willst thun,- „Was Gott will^ so klingt eS besser. Für den -Karl paßt die Rika gar--nicht, sie ist einfach und fromm und er ist in Allem ein-Obenau-s. Das Mädel Hate mir leid, wenn, sie in-, solche HAnde^ siele.; du passest schon besser Mr sie!' ^ „D- MMter, das war -ein.golden Wort!' rief Anton fteudigauS.--

10