Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
Mutter, ich weiß, es ist ein ernstes Geständmß, das ein-- Sohn ablegt, wenn er sagt, daß er liebt. Ich weiß mich frei von niederer Leidenschaft, kein sündiger Gedanke mischte sich noch ^ mit meiner Liebe. Ich habe gewählt und glaube, daß sie mich recht glücklich machen würde — „Aber du sagst mir ja nicht von wem du redest/ unter- brach die Mutter.. „Von Friederika,' entgegnete Anton und sah mit einem prüfenden Blicke nach seiner Mutter auf. „Die Rika, schau, schau!' lächelte Frau Bühler, leicht
den Kvpf wiegend» „Aber sie ist doch so gut,' wandte Anton ein, das Kopf schütteln seiner Mutter mißdeutend. „Ei freilich ist sie so gut; fromm, brav, rechtschaffen, sitt sam, tüchtig im Hauswesen!' „Aber einen Fehler hat sie, der mich unglücklich macht/' „Na, und der wäre?' „Sie kann mich nicht leiden.' „Weiß schon, eiferte Frau Bühler; hast mir's schon oft geklagt,- daß das',, Mäoel so kurz ist mit dir. Meinst du dem,, sie soll sich dir an den Hals werfen und dir schön thun? Weiß, Gott, ich 'jagte
. Aber hört, Mutter, ich «uß/sie-haben, und-sollte ich sie-'mir/vom Himmel herunter Wlen müssen!' . . „Nur nicht so stürmisch, Tom, s-ag^ lieber,, du willst thun,- „Was Gott will^ so klingt eS besser. Für den -Karl paßt die Rika gar--nicht, sie ist einfach und fromm und er ist in Allem ein-Obenau-s. Das Mädel Hate mir leid, wenn, sie in-, solche HAnde^ siele.; du passest schon besser Mr sie!' ^ „D- MMter, das war -ein.golden Wort!' rief Anton fteudigauS.--