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Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1888
Tiroler Dichterbuch
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Seite 140 von 323
Autor: Mayr, Ambros [Hrsg.] / hrsg. im Auftrage des Vereins zur Errichtung eines Denkmals Walthers von der Vogelweide in Bozen von Ambros Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XII, 311 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte ; f.Anthologie
Signatur: III 1.466 ; III 62.058
Intern-ID: 138061
Posthause herüber.) hörst du? .. : Ich meine, man hört sie jubilieren. (Mit verhohlenem Grimme). Sic werden trinken auf das Verderben des Landes, aber es ist ihr eigenes! Qfitofft (bricht in Meinen aus): V Vater! mir ist unsäglich weh, dass die Kreuel wieder anheben sollen, und der Unschuldige mit dem Schuldigen — (Wirt: Sei klug jetzt, Rosa! Bins nicht ge wöhnt von dir das zaghafte Wesen . . . Es ist eine gerechte Lachs, für die es gilt. Dosa: Das unschuldige Blut — Wirt: Das steht in Gottes

handl ’s sind ihrer nicht zu viele. (Rosa: Unser Lieutenant! Wirt: Wenns mir um einen leid thut, ists der. Ks war ein braver Bursche, das muss man sagen, und hat ein Herz. (Rosa (lebhaft): Und Ihr wisst nicht einmal, was wir ihm verdanken; weil ich Euch gar nicht erzählte, wie er mich gerettet hat. Wirt (aufmerksam) : 5o, das? Qftofa: Wo ich hätt' müssen verloren gehn! Wie bei der Einquartierung das Haus voll war, und ich ihrer zwei aufs Zimmer führen musste.. . Sie waren betrunken; ich schrie

, sie hielten mir den Mund zu, da kommt der Lieutenant. Wirt: hm! . . . Warum hast du mir das nicht früher erzählt? (Rosa: D schaut, weil ich meinte, dass ich allein im Stande wäre, es ihm zu danken . . . (weinend) -. Vergessen, vergessen werd ich es nimmer. Wirt (forschend): hält' ich dagegen ein Wört- lein gesagt, Rosa? Ich keines. — Und man hält' ihn retten können. (Aosa (rasch und drängend): hätt' man? Ihr könnt es jetzt noch! Wirt: Es wird zn spät sein. (Rosa: Es ist nicht zu spät, Vater I Wirt

: In einer Stunde schlägt es, und sie brechen los. (Rosa: In einer Stunde! Es braucht nicht länger, ihn zu retten, als ihn zu tödten. Wirt (noch zögernd): Du Haft den Lieutenant lieb, Rosa! — (Rosa: Ach, Vater I . . . Vater! rettet ihn! Wirt: Es kann gefährlich sein und ein böses Luft nehmen .. . Wenn ich halt durch die Aellnerin schaute, ihn herauszurufen . . . Kos«: Ja, durch die Lift! Wirt: Und müsst' nur noch auf unfern: Aahn deli Inn hinunter . . . (Rosa: Und der Inn geht hoch, das hilft ihml Wirt (rasch

sich erhebend): In Gottes Namen denn! — Dis Joppe lass ich da und den Gurt; so im Hemdärmel können sie keinen Verdacht auf mich haben. (Lr legi Soxxe und Guri ab, in welchem eine Pistole steckt.) (Rosa: Ja, Vater! und ich bete derwcile. Wirk: Wenn wer kommt, sag, von nlir aus fehlt nichts. Vor zwölf Uhr bin ich ohneweg zurück, wenns gut geht. Eiten heißt cs. (Rosa: O es wird gut gehen. Wirt: Aber jetzt nimm dich zusammen, Rind I Was geschieht, es ist Gottes Wille. — Da, die Pistole leg ich unter die Joppe

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Bücher
Jahr:
[ca. 1949]
¬Der¬ Vogelhändler von Imst : Sitten und Brauchtum im Tiroler Volksleben. Schauspiel in 6 Aufzügen
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Seite 19 von 142
Autor: Walch-Gfall, Jakobine / von Jakobine Walch-Gfall
Ort: Imst
Verlag: Bine Walch
Umfang: 47 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.557
Intern-ID: 530040
Marianne und Selda kommen zu der Szene und belustigen sich an der Verspottung des Wirtes. Diese bleiben auf dem Platze, während die Labara-Gesellschast abgeht. Marianne (Zur Schwester): Der Wirt wird sich nit wenig giften! (Beide Mädchen kichern laut.) (Ihnen im Rücken erscheint in eiligen Schritten der Wirt, der seine Larve vom Gesicht genommen hat.) Marianne ist einige Schritte von ihrer Schwester weggetreten. Der Wir! umfängt Marianne rücklings. Die nichisahnenden Mädchen schreien. Wirt

(Marianne nahe an sich haltend): Marianne, du z'nichte Sex, hast du die Labara angstiefelt gegen mi? Zur Straf werd i dir jetzt den Bart nppeln, wart! Avis (ebenfalls mit seiner Larve in der Kand, kommt zornfunkelnd zu der Szene): Du falscher Kund! Wirst dös Madl in Ruah lassen?! (ÜDer Wirt läßt erschrocken das Mädchen fahren. Kots pflanzt sich kampfbereit vor dem Wirt auf, legt seine Larve auf den Brunnentrog. Auch der Wirt tut dasselbe und stellt sich zum Gegenkampf.) Kois (im höchsten Zorn

): Was scherst du di schon wieder um mei Madl? Wir!? Ka? à?! Wirt (ebenso zornig): Und was scherst du di um mei Wirtschaft? Sag?! ài? ! Avis: 3 frag dì nur — was sichtet di alleweil die Marianne an? - - die du ha?! (Drohende Gebärde.) Wirt (ebenso): Und wem han denn i die schiane Labara zu verdanken? Ka?! Du Lump! Du ganz minderer! Kois (aufs äußerste gereizt, zum Schlag bereit): Sag dös Wort no amai, du miserabler Tropf — du! Wirt: Schaug du auf dein Bettelsack, du, dös für'n Tropf! (Schlägt dem Kois

ins Gesicht.) Avis (ganz außer sich, brüllend): Was, du — du — traust dir dei Aand dei dreckige, mir ins ©sich! z'sch lagen? Du welscher Keiler — du platsch- nasser! Wirst deine Pratzen von meinem Madl weglassen — du — ! (Die beiden raufen bei diesen letzten Worten des Kois erbittert. Zuletzt packt Kois den Wirt kraftvoll bei der Brust, beutelt ihn gewaltig und wirft ihn endlich rücklings von sich. Der Wirt bleibt wie tot liegen. Marianne und Selda haben mit Entsetzen und Jammern der Szene Zugesehen

und nun schreit Marianne: Avis! Um Gotteswillen der Wirt! Selda (die sich zum Wirt niederbückt, entsetzt): Er ist tot!! Avis (noch immer voll Zorn bebend): Ach was — Weiber! Marianne (ringt die Kände): Daß Gott erkenn! Selda (erregt): Die gachzornigen Manderà!! Avis (ernüchternd): Na, na, so grob fahlts nit! (Bück! sich zum Wirt nie- der und will ihn ausheben.) Valli! Stell di nit so! So grob Han is nit gmuen!! (Inzwischen haben sich Leute angesammelt.) J Der Vogelhàdler

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Bücher
Jahr:
[ca. 1949]
¬Der¬ Vogelhändler von Imst : Sitten und Brauchtum im Tiroler Volksleben. Schauspiel in 6 Aufzügen
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Seite 8 von 142
Autor: Walch-Gfall, Jakobine / von Jakobine Walch-Gfall
Ort: Imst
Verlag: Bine Walch
Umfang: 47 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.557
Intern-ID: 530040
Die Bueben müessen sich ja jetzt schon nebenbei ausn Vogelhandel verlegen, daß sie sich dahuem durchdringen! Marianne (mißgestimmt): O, kümmere du di gjcheüer um deine Kinder! Wirt: Geh, hör aus — du granlig's Madl! (Slelll sich selbstgefällig neben das Mädchen.) Schaug her, wären wir zwoa. jetzt nit a schians Paar? Du, a schneidige Wirlin — und i — a schneidiger Wirt! — Kan a guets Gschäft und a no sinst oppes dazue — und — i sag dir's offen — (falsch und listig) der Kois wird decht

mit der Zeit — an Lump! Marianne (in heftigem Zorn fast schreiend) : Wirt, dös nimmst zruck! — oder — wart — dös wird dir huemzahlt! überhaupt — i bin ja decht nit hergangen, mit dir zu streiten! Der Vater hat mi hergschickt, dir zu sag'n, daß aus die Nacht die Fasnachtler bei dir zsammkömmen Völlen. — So — und jetzt geah i huem und gsöchen hast mi bei dir zum letzten Mal. (Geh! ab und schlägt zornig die Türe hinter sich Zu.) Wirt (für sich): Dös ist a zache — Köllleusel! Die müeßet i mir no a biszl feiner

kömmen meine Wein- panzelen — und nachher — (die Tür geht auf und Kois tritt ein). Kois tritt in die Wirtsstube, in der Kand eine Rollerlarve mit neuem Aufputz und frisch bemalt. Er blickt herausfordernd und unwirsch ans den Wirt, ohne ihn zu grüßen. Wirt (verstellt): An gueten Abend, Kois, bist nit guet aufglegt heut? Kois (tritt barsch und herausfordernd auf ihn zu): Laß di fragen, Wirt, was hast du mit mein Madl z'schasfen? Wirt (harmlos, verstellt): Nicht — Kois! Was soll i haben? Kois

(noch immer sehr hestig): Nicht? Wirk? Gar nicht? Wirt (überzeugend): A, an Gspaß — an kluenen halt! Einst nicht, bei- leibe nit. Kois (besänftigt, aber noch grollend und drohend): Wollt dir's a nit raten, Valtl, wenns mehr war, da derleid i nix! (Ist etwas ruhiger und tritt an den Tisch, die Maske vor sich hinlegend und sich eine Pfeife an- zündend.) Wirt (schmeichelhaft): Käst da an nuien Kopfputz, Kois, auf deiner Roller- larve? (Betrachtet die geschmückte Larve interessiert.) Laß schlugen! Kois

(schiebt die Larve dem Wirt hin). Wirt: And nui gsassen hast sie a wieder? Ausgezeichnet — sauber gmachj

3
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1892
Peter Mayr, Wirt an der Mahr : ein Held von anno 1809 ; herausgegeben anlässlich der Feier des zehnjähr. Bestandes des Museums in Bozen
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Seite 120 von 123
Autor: Psenner, Josef / [Josef Psenner]
Ort: Bozen
Verlag: Selbstverl. des Museums
Umfang: IV, 112 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Mayr, Peter ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: II 160.277
Intern-ID: 530009
von Misabcth Niederstettcrin, verehelichte Hans Holzmaun, welche den Hof am 27. Nov. 1700 von Simon Aigl erkaufte, der seinerseits denselben a in 8. März 1687 von seinen! Vater übernahm, welch Letzterer bereits am 2. April 1668 als Khöl erscheint. Peter kaust am 19. April 1728 von Georg Rottensteiner zum Rottmsteiu, geivesten Ilntertcmatcr den Hiitterhof in Laitach. ? des Dorf! -i. -r, ve:in. Jänner 17l)-) ^u Sisfian Peter Alois Mayst, nàs 15. August I7S7, -j- SV. Febr. 1810 zu Bozen, Wirt zum Weihen Kreuz

auf der Landstraße, oder Wirt an der Mahr, auch Schaber-Wirt genannt. Laut Mayr- schcr Vermögenstheilnng 1831 anch Oni- reiii-Wirt an der Mahr genannt. verni. 24- April 17!!!> z» llnterajzwlinl; »^t (77l Von Paul Echii't'ikilLflel-, ^eilu'slcii „Priiiiiier', erwml>enen Staudacherl?oic 'Siflian Zurück, zieht, wc ch legerer dieses l^nt am 8. April 1770 von Peter MeMl, Jiinmermann, erworben hatte. Dieser Sttiudachhos wiU' eben scholl früheren Jahren dem Cölnhose incvrpvriri. Pcier war laut Rcinechnun

^en GrrichtssìeN'althaber Lenfl- moofer Seite an« Nitte». 1,'aiit uäter -licher C'tdstheUuW vom 2Z. April schuldete ihm dessen Cohn Peter, Wirt in Ker Mahr. f>4'»0 fl.. welches Capital ini Erbtheile deö legieren per N7<>» sl. verrechnet mird. Banerl der AD Erhäls Maria Fuchs. Ii-Itus 1772, Tockjteè des Franz, Orgel- inachers. in Gries bei Steinach und dcr Claudia Standin; 1816 wtederverehelicht mit Anton Kerschbaunier, .Wirt au der Mahr. Johann Peter, verni. 8. Februar 1791 Mis.- Peker .vcrm.mit Maria Nvttrnsteiner, Josts

? Jälllier z«os, 5 ZS35. Wirt an der Mahr, kommt 24. Sept. 1831 in Concurs, nachdem Maria Rottensteiner das Wirtshaus lauflich über nommen hatte, 24, Nnflust ISSI. Er wird in der Coneursmassa-Vertheklung Quirein-Wirt an der Mahr genannt. -s IN65. „wallen àller-Wirt' <!«, .'»tilntersweg. 4 ll.,Nuna Hörlnagel^ iiaili« Sten- wuthin am Ku» ' teröweg Ii. Schilchrr, in. Wayr, Johann, Wirt zu Aur.ytall, in St. Andrii l-ei Briden ansäsug. Cresrrnx, Jolzann, verm.^2. Mai natu? I7W, -j- 13. Jnli 1880, Alois

4
Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1888
Tiroler Dichterbuch
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Seite 281 von 323
Autor: Mayr, Ambros [Hrsg.] / hrsg. im Auftrage des Vereins zur Errichtung eines Denkmals Walthers von der Vogelweide in Bozen von Ambros Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XII, 311 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte ; f.Anthologie
Signatur: III 1.466 ; III 62.058
Intern-ID: 138061
kommt! — Lisa (vor liiugger auf die Knie fallend) : Seid barm herzig — um des Himmslswillen, seid barmherzig! Lugger: Lisa, ich Hab dir schon gesagt, du und nur d u sollst mein Weib werden! Jetzt wähle I Entweder du bist rnein, oder der gestrenge £jm- Vormund marschiert auf mindestens zehn Jahre ins Zuchthaus! Lisa (nach einigem Seelenkamxf) : Wirt — ich — ich — will den Nugger heiraten! (bricht weinend auf einem Stuhl zusammen.) Peter: Gutes, braves Kind! wein nit! Noch lebt ein Gott im Himmel

, und wo die Noch anr größten ist, da ist seine Hilfe am nächsten. (lllugger: Da braucht es weiter keine Hilf mehr! Das Mädel hat ja selbst erklärt, dass ste will! Peter: Herr Gsrichtsdiener, ich frage euch — in allem Ernst — Habt ihr gehört? in allem Ernst — bleibt ihr bei euerer heimtückischen Drohung? (lllugger: Da müsst' ich ein Narr sein, Wirt, — wenn ich das Heft ausließs, das ihr mir selber in die Hand gegeben. Peter: Nehmt es zurück — und es bleibt alles vergeben und vergessen! Wollt

ihr nicht — nun dann in Kottesnamen sollt ihr erfahren, wie ein Tiroler sich wehrt, wenn man ihm meuchlings das Messer an die Gurgel setzt! (lllugger: Natürlich bleibt es dabei — Wirt! Wollt ihrs vielleicht hindern? Peter: Gut — ihr wollt es selbst! — Klaus I Rkauo (der mit geballten Fäusten kampflustig hinten steht, oortreiend): Soll ich — ihn fassen? Peter: Du? — Sei ruhig, Alter, mit detn werd ich schon allein fertig! (Mugger (etwas stutzig): Oho — Herr Wirt — mit dem Gerichtsdiener von Briren wird so ein elender Straßenwirt

nicht fertig! Habt ihr mich verstanden? Ihr steht vor einem von der Obrigkeit ! Lisa: Wirt! Vetter! Um alles in der Welt, ihr seid verloren! Ich will ihn heiraten — und für euch sterben — Peter: Sei ruhig, Lisa! Jetzt rede ich — der Hausherr! Klaus, dort im Kasten ist Pulver und Blei! Lade den Stutzen! (Klaus macht sich eilig daran.) (lllugger (vortretend): Wirt - ihr wollt doch nicht? (sicht wie Klaus lade!) Alter! höre auf! (reißt den Säbel aus der Scheide; ooriretend) Ich haue euch alle nieder! Lisa

(sich ihm euigegeuwersend) : Eh dem Wirt etwas geschieht, eher lass ich mich — Peter (Lisa beiseite schiebend, und lllugger seine Fäuste zeigend) : Keinen Schritt weiter, oder du fliegst sammt deinem Säbel dort in die Ecke I — Klaus ! bist du fertig? (lllugger senkt die Waffe, und retiriert etwas.) Akaus: Ja, Wirt! Peter: Jetzt nimm den Mann da aufs Korn l (lllugger (die Verzweiflung im Gesichte) : Wirt — ihr wollt doch nicht ! (es entfällt ihm der Säbel.) Peter (ruhig forifahrend) : pass auf, Klaus! drück ult früher

5
Bücher
Jahr:
(1930)
Tiroler Bauernkalender; 25. 1931)
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Seite 61 von 292
Umfang: 260 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. in Fraktur;
Signatur: II Z 59/25(1931)
Intern-ID: 506118
Tische geredet haben?' „Ich hörte wohl ihr halblautes Sprechen, habe aber nicht auf gepaßt', erwiderte der Wirt. „Haben ge sagt, die Straße des Pazenaun sei nicht sicher.' „Du wirst wohl falsch verstanden haben, guter Klaus', meinte der Postmeister. „Nein, nein, habe gut hören, Straße sei unsicher wegen Hirsch.' „A so, das ist aller dings richtig, weil die Hirsche gegenwärtig in der Brunst sind', erklärte der Postmeister. „Was machen ich per bacco, ich muß hinaus nach Landeck

und kann nicht warten, bis Hirsch gesund ist.' „Da weiß ich ein Mittel, Klaus, ich werde dir eine Pistole leihen, die mußt du aber auf dem ganzen Wege schuß bereit halten, damit, wenn ein Hirsch kommt, sofort schießen kannst.' „Das sein gut, Vetter Wirt', sagte Klaus, „werde Hirsch totschießen, wenn kommt, aber wo gebe ich Pistol hin?' „Diese lassest beim alien Hansjörg in Grins, dort werde ich sie gelegentlich holen.' Klaus machte sich des anderen tags in aller Früh auf den Weg. Er hielt scharf Ausguck

nach allen Seiten, die gespannte Pistole in der Hand. Die Begegnenden wichen scheu zur Seite, um dem Mann mit der Mordwaffe Platz zu machen. Gegen Abend kam er beim Hansjörg an, legte vor allem die Pistole auf den Tisch und rief: „Wirt, schnell ein Pudele, Hab gewaltig heiß sür das gefährliche Marsch, „Wo kommst denn her, Klaus', fragte der Wirt. „Aus dem Pazenaun', erwiderte Klaus. „Aber wozu die Waffe, in Paznaun ist doch keine Revolution ausgebrochen.' „Si, si, Revolutions mit Hirsch', erwiderte Klaus

. „Das kann ich nicht verstehen', meinte Hansjörg, „Revolution mit Hirsch'. Klaus erzählte nun, was er in Ischgl erlauscht und vom dortigen Wirte bestätigt erhalten hatte. Unterdessen hatte Hansjörg die Pistole unter sucht und leer befunden. Die anwesenden Gäste lachten. Als Klaus endlich begriffen hatte, daß er elendiglich gefoppt worden war, rief er zornig: „Mostro Wirt von Ifchgl, lumpige, von jetzt an wird aber Gößl Klaus niemand mehr dranbekommen. Ueber die ge fährliche Reise durchs Paznaun wurde noch lange gelacht

zusammen brachte, warf er ihm an den Kopf. „Aber zum letzten Male, alter Spitzbub, den Gößl Klaus wirst du nicht mehr zum Narren halten', schloß er seine Ansprache. Der Wirt hatte lächelnd zugehört. Jetzt sprach er be gütigend: „Na, na, Klaus, so bös war es nicht gemeint, du muht doch einen unschuldigen Scherz nicht schlecht auffassen. Heute bleibst bei mir, bist mein Gast, und zwar gratis, iß und trink, was du willst, für das bißl auslachen werde ich dich schadlos halten, seien wir wieder die alten

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1880
Vinstgau.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 3).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 4)
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Seite 31 von 199
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Ort: Wien
Verlag: Braumüller
Umfang: VII, 387 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Signatur: II 7.798/4
Intern-ID: 95147
ge- 30 halten werden, wie dann das järlichen ain gemain rätig wirt und von alter herkomben, dabei soll es bleiben. Dieweil dann auch der praueh in allen gemainen, daß man kain hei, graimat oder stro weder vor sanct Georgen tag, noch anderen Zeiten, wie es dann ain iede gemain erfint und benent, außer der gemain frembden 35 zuegibt oder gestat, zu verkaufen oder in ander wenn zu verwenden, ist durch ernente gemain Tartsch auch ainhellig erfunden und besoliloßen, daß kainer in der gemain von sanct Martins tag

, sol 45 solliche, so si es begern, durch die dorfmaister sambt zwaien geschwornen oder anderen guet, erlichen nach tperslei ten, die inen darzue gefellig, be schechen und verricht werden; geleichfalls auch sol es mit dem stets, so außerhalben der gemain zu verkaufen, das ganze jftr bei obbeschribner Tartsch. 51 mult verpoten, der schäzung halber auch die voreingeflrten gestalt haben. Verer, nachdem sich die gemain Tartsch auch entschloßen, jär lichen in der gemain ain aignen wirt zu halten

, ist deshalben durch die ganze gemain ainhellig erfunden, das der anfang solliches gemainen wirts 5 zu negst sanct Peters tag des erscheinenten 1575igisten jars bei Michael Weißen und also von im von jar zu jar, als von ainem sanct Peters tag zum andern, die raid herumb auf ieder behausung geen und gelegt werden solle; wo sich aber ainer, so die rod betrifft, sollicher gasthaltung und Wirtschaft verwideren wurde, dor soll umb ain yren wein gepfent werden und darzue 10 dannoch wirt sein; mag

soll die bezallung unter d'rei mallen im jar duroh ainem beschechen ; dem aber er wirt umb dem Unkosten nit trauen wolt, mag er darumben pfant begeren und einnemben. 20 Es soll auch außerhalb des gemainen wirts kain anderer ohne vorwissen und nachgeben der dorfmaister und gemain in Tartsch nit Wirt schaft halten, es kumb dann die rod an im, oder es seie ime erlaubt. Item als oft die saltner ain pfunt perner pfantung eintreiben, soll der gemaine wirt auch allwegen zwen kreizer darbei haben, von wegen Versorgung

von der gemain inzuhaben, auch zu nuzen und zu genießen zuesteen und verfolgen, nemblichen ain stuck wis, so an der Punig prugg und pach stoßt, so man geen Latsch geet, davon und hinentgegen soll er den opferwein, sovil man dessen zu denen drei kirchen das ganze jar braucht oder bedirftig, raichen und geben, wo er 45 aber sollichen opferwein nit gab, soll er von der wis acht pfunt perner zinsper sein; dann, als oft auch der gemain holz außgeben wirt, soll er all wegen, wie von alter herkomben, ain fueder

7
Bücher
Jahr:
[ca. 1949]
¬Der¬ Vogelhändler von Imst : Sitten und Brauchtum im Tiroler Volksleben. Schauspiel in 6 Aufzügen
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Seite 13 von 142
Autor: Walch-Gfall, Jakobine / von Jakobine Walch-Gfall
Ort: Imst
Verlag: Bine Walch
Umfang: 47 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.557
Intern-ID: 530040
&annes: Der Wirt kimnU! Franz (zum Schreiber): Was hast jetzt gschrieben, Stesi!? Siefs! (liest): !. Es ist vürgenommen, daß am Sonntag, den 2ö. Februarìus die letzte Versammlung ist für die, so am Schemenlaufen teilnehmen wöllen. 2. Am Unsinnigen Psinsiag ist das Schemenlausen. 2. Ist ausgesetzt, daß die Schemen keine neuen Sitten und Brüuch bei der Jmsier Fasnacht ausbringen sollen, ohne Wissen und Willen der alten Fasnachtler, sondern, es soll also gehalten werden, wie der Sitten Gewohnheit

von Altersherkommen ist. (Der Wirt und Kols treten ein). Wirt (zu den Gästen tretend): Ahi Seids wo il no da demand! (Nimm! die leeren Weingesäße in die Kand.) Darf i no an Wein bringen? Jörg: Na, mir giahn jetzt huem! Franz: Mir machen jetzt Schluß! Wirt: Schad, i Hütt enk gern no mein nuien Wein Mosten geben — dös war a ganz a fetus Tröpfl! Seppl (entrüstet): Warum hast uns den mt z'erst hertan? Spitzbue! Dös fpottschlechte- Gsüss kannst ein andermal selber sausen! (Die Leute brechen auf.) Wirt: Die nächste

Versammlung werd's woll a bei mir da abhalten? Jörg: Na, die ist beim Mondschein! Wirt: A — woll beim Mondschein wieder! Warum denn bei mir nit? Franz: Vergunn an andern halt a öppes, Neidkragen! Sannes: Brauchst an Strick? Käng di ans wegen die paar Glas Wem! Seppl (zum Zois und Kannes): Kömmts Bueben in d'Ängere. probieren mir no infern Sprung! (Man hört noch die Vollen und Schellen der Abgehenden.) Aktuarius: Ochsenymt — los ama! — wie steaht jetzt dei Each'mit dem Mühlenarund-B uebn? Wirt: Za mei

— Kerr Aktuar — nit guet — nit guet. Der Lump, der spottschlechte — der liederliche Lump, der Aktuarius (etwas abseits): Äa, ha, ha — Hearst, Tamper!, an Lumpen hoccht er ihn jetzt, den Mühlbauern-Buebn, den man alle Tag und alle Stund da in der Winsstuben hat troffen und dem der Ochsenwirt tag- lich a nette Anzahl Viertelen und Schnapsten eingschenkt hat! (Zum Wirt.) Ja, Wirt, hast decht altm mit dem Bueben dös größte Erbarmen ghabt — hast ihm viel und oft und gern z'trinken göb'n. An durstigen

8
Bücher
Jahr:
[ca. 1949]
¬Der¬ Vogelhändler von Imst : Sitten und Brauchtum im Tiroler Volksleben. Schauspiel in 6 Aufzügen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VHI/VHI_47_object_3976753.png
Seite 47 von 142
Autor: Walch-Gfall, Jakobine / von Jakobine Walch-Gfall
Ort: Imst
Verlag: Bine Walch
Umfang: 47 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.557
Intern-ID: 530040
— had ì's ersi herunterstreichen lassen! — Die dumme Kratzlerei! (Rust ins Kaus hinein.) Michl! «Steffi! Wo seids denn, ös Schnapskessel?! Ker da jetzt! (Die beiden Gerufenen kommen heraus, auch Lene er- scheint unier der Kausiüre mit einem Weinpumpel in der Kand.) Wirt: Wöllts enk an Wein verdienen? Dann müaßts heut schaugen, daß ös bei der Doppelhochzeil entn dem Kois die Braut wegdersteahlen könnt. Brautsteahlen, dös ist a alter Brauch und gibt kuen Fürübel!— Aber dem Wirt

, bei dem man die Braut auslösen muß, tragi's a guete Zech! — Drum aus! Tuet mir dem Kois die Braut steahlen! — Dem Kois! — Kabts g'heart! (Wicht und Steffi gehen ab, Lene bleibt noch unter der Türe stehen, den einen Arm in die Msle gestemmt.) AK tu a ri us (kommt mit seinem Mndchen von der Seite, wo der Koch- Zeitszug abging, Zum Wirt): Ah, — guten Morgen, Ochsenwirk! (Sieht sich die Lene vom Kops bis zu den Füßen an. Diese verschwindet scheniert im Kause.) Wirt: Gueten Morgen, Kerr Aktuarius! AK tu ari us (zum Wirt

, aus die Geige deutend): Kast du an nuten Schild aus dein Kauseck malen lassen, Wirt? Wirt (entrüstet): Ah, was, - die Kürbis haben mir mit Mistlacken wieder 's ganze Kaus versudelt! — Spitzbueben, verdammte! Aktuarius: Ah — wotl mit Mistlacken? — Tamper!, ha, ha, ha, Mist- lacken, gelt, sülle Färb rinnt in Imst halt gnueg umeinand — ha, Tamperl, Mistlacken g'nueg, ha, ha, ha! (Der Wirt geht ins Kaus und der Aktuar geht ein Stück weiter, im Gehen skandierend. Aber eine Weile bleibt er stehen.) Aktuarius

(sehr erfreut): Fix Seid! Wein! Tamperl, jetzt fallt mir a gueter Scheibenspruch ein, aus'n Scheibensunntig, Tamperl, wart, i sag dir ihn vür — patz aus: Die Scheibe, die Scheibe, die wear i jetzt treibe! In d' Luft an fuirigen Funkenkroas schreibe! Ist a a rechl's Gfrett! Jetzt Hütt der Ochsenwirt gern d' Marianne g'hölt Dem Madl ist aber der Wirt zu schlecht! Keh! Woaß niemand uene, die ihn gern mecht? Aa, ha, ha, Tamperl, wart, no uen! Keunt kann i sie g'rad aus'm Ärmel schütteln! Die Scheibe

9
Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1888
Tiroler Dichterbuch
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Seite 279 von 323
Autor: Mayr, Ambros [Hrsg.] / hrsg. im Auftrage des Vereins zur Errichtung eines Denkmals Walthers von der Vogelweide in Bozen von Ambros Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XII, 311 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte ; f.Anthologie
Signatur: III 1.466 ; III 62.058
Intern-ID: 138061
Lisa (betroffen einfallend): Heiraten! — heiraten itjut er? (wendet sich, die Hand ans Herz drückend, rasch ab.) Maus: Ja — weißt Lu das noch nit? — Jetzt versteh ichs nimmer! — Ohr Weiberleut wisst sonst alle Heiraten früher als die Braut- Icut selber ! Alsa (die Thräiien kaum zurückhaltend) : Heiraten — heiraten will er! Deswegen ist er jetzt alle weil so still. Maus: Hast recht, Dietldl — stiller ist er gworden — der Wirt! Nu, das Heiraten ist halt auch so eine Lach! — Habs auch mein Lebtag

nit gwagt — und Hab doch viele Diendlen gern ghabt! Alsa: Und — schon bald? Maus: Am letzten Sonntag hat crs scheint- richtig gmacht. Alsa: Schon richtig gmacht! Maus: Och hätt's nit glaubt — aber der Wirt geht halt auch dem Geld nach! — Nu wer könnt' heutigen Tags nit Geld brauchen! Das Mädel ist dem Brixner Greifenwirt sein einzigs Kind — Alsa: Des Greifenwirts Judith — das stolze Ding —- o du armer — armer Wirt! Maus: Hast recht, Diendl — hast recht — Aus wendig sauber ist sie schon

des Greifenwirts Oudllh — sauber wie einMusketenlauf von ein' baierischsn Soldaten — aber wie's inwendig ausschau t? (schüttelt den Aopf): — Alsa: Die ist ja völlig ein herrisches jjräulein — und will unfern Wirt — einen gemeinen Bauernwirt heiraten! — Das thut fein’ Lebtag kein gut! Maus: Hast recht, Diendl! — Das fürcht ich ja auch! — Wenn die Geldsäck vom reichen Greifen wirt bei der Hausthür hersinmarschiersn, macht sich dem Wirt sein guter Humor beim Hinterthürl davon, (fast heimlich) Dem alten

Greifenwirt ist auch gar nichts drum um die Heirat, aber das Madel hat sich einmal in unseren sauberen Wirt verliebt — und will ihn haben — und der Alte kann nit nein sagen, weil ihn das Diendl ganz am Bandi hat. — Du mussts nit weiter sagen, aber ich weiß es gwiss — der junge baierische Landrichter, der in der Brixnerstadt drein die Bauern schindet — der möcht’ die Oudllh auch, und der Alte hätt’ etwa keine Freud daran! Aber wie’s schon geht auf der Welt, das Madel will grad ihren säubern Peter! 2. Äctue

mit deinen Stutzen! Du und der Wirt — keiner von euch hat noch seinen Lrlaubnisschein gezahlt, dass er ein Gewehr im Haus haben darf! — Wenn ich heut die Auzeig mach, dass ich bei euch im Haus zwei Stutzen ge sehen Hab, so sitzt ihr morgen alle zwei im Loch I Verstanden! Lisa (bringt wein und setzt ihn Mugger vor) ! Wenn ich nicht die Anzeig mach, so thue ich es nur dem

10
Bücher
Jahr:
[ca. 1949]
¬Der¬ Vogelhändler von Imst : Sitten und Brauchtum im Tiroler Volksleben. Schauspiel in 6 Aufzügen
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Seite 7 von 142
Autor: Walch-Gfall, Jakobine / von Jakobine Walch-Gfall
Ort: Imst
Verlag: Bine Walch
Umfang: 47 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.557
Intern-ID: 530040
Marianne (verächtlich): Jetzt, — da los! — Wirt! Bist du nit dem Kvis sein bester Freund? Wirt (gleichgültig): Freund? Was hoaßt der beste Freund? Freilich bin i dem àis sein Freund — er ist mir der beste Gast! Marianne: Dös war gredl! Wirt: Freilich bin i dem Kois der beste Freund! (Sich ereifernd.) Mir giahn miteinander in d'Fasnacht. I geah ihm als Scheller und er macht mir Roller. Und Scheller und Roller fallii ja a Liebspaarl vürstellen. Marianne (vonvurfsvoll spöttisch): A sauberer Freund

und a saubere Lieb, die dem Kameraden den Schatz abspenstig machen. Wirt (leicht): Sigsi, dös nimmt unsereins nit a so genau, Marianne. Es geaht da grad wie beim Kartenspiel; da sitzen a zwoa beinand und sein sin st die besten Freund — aber beim Karten kennt kuener den anderen. Wer die besten Trumps hat, der gwinni — und der andere — zahlt. Marianne (erstaunt und entrüstet): Dös machst ml schlecht. Wirt (mit gehobener Stimme und dem Mädchen aus die Schulter Klopsend) : ài! Madl, i brauch jetzt amal

a saubere — schneidige Wirtin — und — da much i meine Trumps spielen lassen. (Marianne umfangend.) Drum sag i dir no amal, schad bist für*« Avis. • Marianne (ausgebracht den Wirt abschüttelnd): Ah -- so miumst du? — Bei der Liab gang's grad wie beim Kartenspielen? Da könntest öpper woll am Kolzweg sein! — Laß di amal fragen, Wirt, wie lang ist's denn überhaupt her, daß man dir dein Weib begraben hat? — Ist's ein Vierteljahr her? — 3 glaub's nit! — (Empört.) Soviel ist dir die guete Kau! wert g'wesen

Bursch, dös ist wahr. Aber — die Schönheit vergeaht und die Lieb vergißt man und nacher was frißt man ? (Überlegen.) Was hat der Kols, bald er zum Äeiraten kimmt? Marianne: O heiliger Tappuachi! Da kümmere di nur nit drum. Wirt (schmeichlerisch, falsch): Ja, ja, i rat dir halt und muen dir's guet! ^ l.dew Bruder, der Franz, der zu deiner Schwester geaht, kriegt amal d'Kuemat — dös ist gwiß! Und die ist schon windig gnueg, 's Käusl — du lieber Gott — wenn da die Katz am Dach hockt, so langt

12
Bücher
Jahr:
[ca. 1949]
¬Der¬ Vogelhändler von Imst : Sitten und Brauchtum im Tiroler Volksleben. Schauspiel in 6 Aufzügen
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Seite 21 von 142
Autor: Walch-Gfall, Jakobine / von Jakobine Walch-Gfall
Ort: Imst
Verlag: Bine Walch
Umfang: 47 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.557
Intern-ID: 530040
a Anlag hat und er sitzt in an Wirlshaus und ist schon a bißl angstochen — der Wirt siecht's — er gibt ihm aber trotzdem alleweil no uen Liter um den anderen, tuet da der Wirt recht? — Und wenn der andere nacher in sein Rausch gar öppes anstellt — sag'n mir, er zündet a Kaus an? Wer hat denn da eigentlich die Schuld? Selda: Da, muen i, haben die Schuld der Trinker und der Wirt; weil der dem uenen hilft Zu semer Untat! Marianne (säst ausgebracht): Aber i Han no nia gheart, daß man an Wirt für so öppes

a mitgstraft hält! — Sigsi und drum hak dem Valtl die Labara gheart. Selda: Ja, Marianne, aber was ist jetzt aus der Gschichk gworden? Marianne (weinend): Jesses Maria — ja, der Kois, mei Bua, hat in Ochsenwirt verschlagen. So ists mit die Man der in ihrem Gachzoarn und jetzt ist er Bäckin (aus einem Stock gestützt, humpelt heran): Ist decht dös a Arbet — ha — Madler? (Zu Marianne.) Woaßt schon Marianne? Den Wirt haben sie huembrach!, voller Bluet und ganz derschlagen. s'Bluet ist grunnen wie an Bach. Grad

ist der Bader bei ihm! Marianne (zur Bäckin voll Angst): Was hak er gsagt, dor Bader, sag Bäckin? Bäckin: Es werd a tolls Wunder brauchen, wenn der wieder zwögkömmen Ml, hat er gsagt, der Bader. Selda: Ja, lebt der Wirt? Ist er nit tot? Bäckin: Tot ist er nit! Marianne (befreit): O mein Gott! (Gehen alle ab.) Es dämmert. — Ein Mann zündet das Brunnenlämpchen an und geht still wieder fort. Ovis (kommt von der entgegengesetzten Seite, nach der er früher abge gangen ist, aus die Bühne. Verstört, eilig, suchend

, besieht den Platz, wo der Wirt gelegen.) (Mit gedämpfter Stimme und verhaltener Qual): Sie haben ihn fort! Bluet! Tot! — der Wirt — i — Hab ihn umbracht! 3 — na! — es ist nit wahr!! (Verzweifelnd sich die Kaare raufend.) O Gott! an Mörder — i! (Die Faust auf die Brust pressend.) Wei àemet: — 3mst! — Marianne! — Lebt wohl!! Schluß des 2. Aufzuges.

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Bücher
Jahr:
[ca. 1949]
¬Der¬ Vogelhändler von Imst : Sitten und Brauchtum im Tiroler Volksleben. Schauspiel in 6 Aufzügen
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Seite 20 von 142
Autor: Walch-Gfall, Jakobine / von Jakobine Walch-Gfall
Ort: Imst
Verlag: Bine Walch
Umfang: 47 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.557
Intern-ID: 530040
Zuschauer I: Der Wirt — schaug! Zuschauer II: Der ist ja tot?! Marianne (Weinend zu àis): Avis! Mich'. — laus so gschwind di deine Meß tragen'. Selda: Ja, Kok, fluich! Zuschauer HI: Wie ist dös zuegangen? Marianne (zu Kois): Fort! gschwind — sie sperren di ein, sie bringen dì a um! Hois: J ^ fori? Von dir? Marianne! (Rüttelt wieder den Wirt.) Herr gott,, was Han i tan! Mei Lieb! Mei Zoarn! Zuschauer IV: Graffi haben sie! Zuschauer V: Wer denn? Selda (zu Kois): Es kömmen Leut, sie fassen

di — — sort! Zuschauer VI: Der Wirt und der Sois da! Ks is: Wohin? Marianne: Wer d'Grenz! Zuschauer I (ruft laut): Der Maler Kois hat den Ochsenwirt umbracht!!! (Allgemeine Empörung und Unruhe.) K ois (verZweiselt — schreit)': Dos ist nit wahr, na, dös Han i nit gwöllt! Marianne: Fluich! A Wachmann! Kois: Pfüei Gott! (Preßt flüchtig die Kand Mariannes, entwindet sich pfeilschnell der Menge, die sich seiner bemächtigen will und flieht.) Wachmann (stolz eilig herbei, besieht den am Boden liegenden Wirt

, um den sich einige starke Männer bemühen): Wo ist der Mörder? Einige ans der Menge (zeigen in die Richtung, in die der Kois ab- ging): Der Maler Kois?! Gegen Koad aufi hat man ihn springen söchett! Wach m a n n (läuft eilig in dieser Richtung ab). !. Mann (zum Wirt am Boden, schreiend): Wirt!! 2. Mann (ebenso): VaUU! Körst nit? 3. Mann: Der ist tot!! (Die Männer nehmen ihn aus und tragen ihn sort.) Marianne und Selda (weinend und jammernd): O inser liabe Frau, wie werd dös weitergiahn?! - (Die Menge Hai sich verzogen

, die einen dem Wirt nach, die anderen anderswohin. Marianne und Selda sind allein auf der Bühne.) Selda: Woaht, Marianne, a bißl gar z'viel haben sie dem Daltl schon gsagt mit der Labara — die Man der! Marianne (weinerlich, doch aufgebracht): Oha — dös muen i grad nit, Selda. Die Labara hat ihm gheart, dem geldgierigen, gwissenlosen Wirt! Was hat der schon für Anheil angrichtet in unserer Tmüen, mit , sei'm Schnaps! Wenn er gwißt hat, daß uener gern trinkt, um den hat er sich herumg'macht, hat ihn zruckg'höbt

14
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1880
Vinstgau.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 3).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 4)
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Seite 10 von 199
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Ort: Wien
Verlag: Braumüller
Umfang: VII, 387 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Signatur: II 7.798/4
Intern-ID: 95147
, darüber das recht in malafiz volfürt wirt, es 36 ) sei hienieden oder auf Tertscher piihel, zu dem tod gevelt, dem züchtiger gar empholhen Wirt und dann gefragt wirt,' also ob 10 dem rechten genug sei geschehen, so sol zu stund der polster mit ainem pank oder v & pr. dafür von dem obgemelten hof Rafurn gedient sein und gereicht werden. 37 ) *) Item 38 ) von dem freien fronboten ist erfunden worden auf ains er kennen, ain ieglicher fronbot, der von den freien aidsweren erweit wirt, so 15 sol

noch spilen lassen an heiligen nechten, an unser Trauen • ahenten, an vigilien und an sambstagnachten, und welchem das überfür, i0 ) 31) die bü evt&ilt] mit mtì und recht entschieden sein B. 35 ) rieliter bis gericht] richter über malefiz ze Glums steht au lichten B. 3ti ) es sei bis gefräst wirt] fehlt B. s1 ) B setzt hinzu: Ist beschelien auf der lantsprach zu s. Anthonis tag a. d. 1437. *) Der Hof führt darnach bis auf den heutigen Tan den Namen „Polsterkof. Staffier, Tirol 1. 166. 3S ) Dieser Absatz

fehlt B. 39 ) so A. 40 ) übeilür bis zum Schlüsse ] Uberfuer, auch gestattet, sol mit dem rechten gestraft werden B. Glurns (Gericht). Glurns (Stadt). 9 der ist zu pen verfallen v <U pr., und welicher wirt das auch überfür und spilen lies, als davor gemelt ist, und das nicht meldet ainem richter oder phleger zu Glurns, der ist auch verfallen pen v fl pr. auf genad, aucli welicher flueaht und Scheltwort also trieb, der sein erweist wurde, der sol mit dem rechten gestraft werden; und wer das . höret

15
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Burggrafenamt und Etschland ; 1.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 4, Hälfte 1).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 5)
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Seite 34 von 283
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Ort: Wien
Verlag: Braumüller
Umfang: 560 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Signatur: II 7.798/5,1
Intern-ID: 95148
62 Kuens. jar bescheohen, ainhelligclich und willkirglich zusamen kumen seie und ein erbar Ordnung betracht und firgenòmen von wegen irer töräichen recht, auch in beisein des erwirdigen herrn Sebastian Schneider, derzeit pfaiher bei Sancì Peter nebèn dem. haubtschloß Tierol und pfarer auf 5 Kains, wie und si die von alters her von iru öl tern gehört und si solliche artickl, wie hernach vermelt wirt, in ain dorfpueeh und libel zu schreiben angeben und solliches si, ire kinder und nachkomen etat

, vest und unge- prochen halten [wellen]. Wellicher ainen oder mer artickl dan ibertreten 1 b wirt, der soll nach inhalt des artiggls darunter gestraft werden, wie 10 hernach volgt. Anfenklichen ist da betracht, wie und [wan], man ainen dorfmaister sezen soll. Derselbige soll gesezt werden albeg gewerbliche an der rechten fasnacht, wie von alter herkomen ist. Und wan ain dorfmaister gesezt Wirt oder ist, so soll er erstlichen fragen, was ainer erbären nachtper- 15 schaft mainung sei von wegen

Thum und Taxis in Regensburg für das Postwesen in Deutsehland ab und die •Grundablösung verwischte die letzte Spur vom Erbe des heil. Corbinian (Der deutsche Antheil 310 f,). ') artickhl wellicbe dan ainer iiberfr. In. \ Kuens. 63 pringen, und die weil ainer den stier zu seinem fiech prauchen ist, derselb soll den stier in seiner war und wart halten, die weil er nit haimb an seine stat geantbort wirt. Ifera weiter,, wan das viel anwegs auggett an die waid, so ist man nit schuldig, dem stier hey

auf . die waid, er solt's vorhin ringen, damit es nüt [wüelen] thue und vor Allerheiligen-tag soil's man nit außlassen, und an Kässuntag soll man's wider einpieten, doch ein dorfmaister mag solliches albeg thuen mit rat ainer nachtperschaft, ob's frieer oder später fueg hab firzukeren. 30 Itém weiter soll man kaine geschriitne oxen oder stier anf die waid keren, damit nit schad dardurch bescheche; wer das ybertrit, der wirt gar hart darumben gestrafft werden. Item weiter, wo ainer absaumig wer in denen

weiter soll auch kainer kain holz schlagen oder läppen an aines dorfmaisters wissen und willen und ainer nachperschaft, oder er wirt gestraft umb fünf pfunt perner. 45 2 ) vnnrlt hs. 3 ) fronen durchstrichen und darüber geschrieben', gemain hs.

16
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1936
Landesbeschreibung von Südtirol : verfaßt um 1600, erstmals aus den Handschriften herausgegeben von einer Arbeitsgemeinschaft von Innsbrucker Historikern ; [Festgabe zu Hermann Wopfners sechzigstem Lebensjahr ; 21. Mai 1876 - 1936].- (Schlern-Schriften ; 34)
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Seite 260 von 347
Autor: Wolkenstein, Marx Sittich ¬von¬ ; Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Stolz, Otto [Hrsg.] / Marx Sittich v. Wolkenstein. [Für die Arbeitsgemeinschaft: Otto Stolz]
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XIV, 328 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Trentino-Südtirol ; s.Topographie ; z.Geschichte 1600
Signatur: II Z 92/34
Intern-ID: 104637
; und verkaufen und ire maist lossen 17 ) daraus haben, auch ed lieh 1000 star gen Pozen geliert werden; sowol sy verkauf vii vigs 17a ), von ogsen, ky, schal und geis; und gute geiskas auch vii heraus ver kaufen; schmalz haben sy ir genügen, riiben vii, aber kain wein und werten bey 3- oder 4000 samb oder im wein hinen verkauft und geliert, jcz, da man doch sunsfc vor zevten kaum 8 im hinen gefirt sein Worten 18 ), und sich ein gericht verbirgen 18 ') hat mi sen, das sy wollen austrinken und den wirt kain

schaden leiten lassen. Sy haben in disen gericht die gewanheit, wan sy heraus kumben des freytag oder sun- tags, da bring ein jeder paar mit sich ein gros stuck speck, das muß imb der wirt syten 268 ) umbsunst . das verzert er der paur, wan er von kirchen kombt mit sein haus- gesündt und brock imb das prot, oder pring selb mit; damit hat er vergeht 18 ); schick also sein hausgeseundt wider vort haimb, er bleib darnach bisweil 2 oder 3 tag in wirthaus und versäuft also edliche gulten ; damit kumb

der wirt sein mv 20 ) wider ein. Von ander brecht wag wenig in disen gericht, auser geinainer apel, piern, korsen 21 ) vii; von holz hat es gar schone waltung und vii zu e und sunderlieh von zirbelholz und nessen 22 ). Weil es überall kaine rechten weg aus discs gericht hat, so lesen sy wenig daraus, aus was zu prendholz geschlagen wirt und auf der Talffer heraus getriben wirt gen Pozen und die statt mit holz versechen und gros gelt draus lesen tain. So haben sy sehr vii hey und schone wissen und almb

Prigen 7 ), Die 3. pfar ligt in Theurnholz*) da rast Ban Marthein. Von zue-kirchen hat Sarnthall als bey San .7 ohanes in Reinswalt 38 ), in Pena, die zue-kircli bey San Bartolme, mer San Ullrich und San Nicklas, in North ein bei San Cipprian, so die herrn von Nidterthor ein weinfier oder mes gestilt haben. In obgemelter pfar Samthall ligen in und auser der kirchen vii alder perschanen, so da pfloger und gerich therm gewest sein, wie verer*) mer hernach volgen wirt . Die 2 auch obgcmelte taler

, als das in .Thcurti- A ») .TaiOiiwi. ») MöHen. ') Passier. »») Bozen. '•) Kiefing. ') Krlö«. »•) Vieh'«. «') Aktive SaUkoriptniktir.n wird ph««nd«t'. Ywrbiirgen. Damit hat ijer Wirt Arbeit- uml «ventili»)] Brot vergeudet. *•) Mühe. ') Apfel. Binimi, Kir^chnn. m ) Niisfl®. M ) LamlkrmUur d« deutMihen Ordern«. *) Am Rand vtrlwMtt für San Nicki*? im Teat. ») Reinnwald. M ) ferner. #ta ) »teden.

17
Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1905
¬Das¬ Dekanat Sarntal, Klausen und Kastelrut.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 3)
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Seite 11 von 312
Autor: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: 307 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Sarntal <Dekanat> ; <br />g.Klausen <Bozen, Dekanat> ; <br />g.Kastelruth <Dekanat>
Signatur: II 5.562/3
Intern-ID: 105516
es wär dann daz in die gesellen darumb päten so mag er wol sitzen. Und waz im Wirt ze peichte daz ist sein allein waz dann den gesellen Wirt ze peichte daz ist auch ir allain und sol auch der Pfarrer und seine gesellen ze peicht sitzen in der chirchen oder auf dem Freithof und nindert anderswo. — Item auch soll der Pfarrer sein gesellen zwe gut chamren machen und haben in dem rechten widem da er selb um wesènleich sitzt. — Item auch sol der Pfarrer chain menschen Pannen (darüber den Kirchenbann

wie am charfreitag. — Item an sand Johanstag ze sunebenten sechz chrautzer. Ze allerheiligentag ain pfunt perner wie auch an aller seien Tag. Ze unser frawen chirchweihe in serentein ain phunt perner. Ze sand Ciprians chirchweihe sechz chrautzer den gesellen. Und was die abgeschribn Täg gemesfrimt und geophert Wirt, daz ist dez Pfarrers ain (aigen), wann waz er den gesellen davon tun sol alz oben geschriben stet. — Item war daz auf den obgeschriben tagen leichen wärn, waz sich dann er- fund

mit den die die leichen bestatet habn waz sie gemesfrimt heten, daz sol der drittail der gesellen sein und die zwaiteil des Pfarrers von den selben Tagen geben alz oben geschriben stet. — item was über jar gemesfrimt wird wann ausgenommen die obgeschriben Täg daz ist Halbs der gesellen. — Item waz da Wirt oder geit so man über die gräber get oder Vigily singet, daz ist Halbs der gesellen und Halbs des pharrers. — Item all die jartag die man beget waz davon Wirt daz ist Halbs der gesellen daz ander tail des pharrers

. — Item waz von der messe Wirt, die da gesrimt ist aus sand katreinen altar und waz von der messe wird, da gefrimt ist auf sand Erasm altar, daz ist Halbs des pharrers und Halbs der gesellen. — Item wann àin frowe fur die Chirchtur chümpt die man insegn sol die sol der pharrer oder sein gesellen inlayten und msegen an alles verziehen und süllent st nicht straffen noch

18
Bücher
Jahr:
[ca. 1949]
¬Der¬ Vogelhändler von Imst : Sitten und Brauchtum im Tiroler Volksleben. Schauspiel in 6 Aufzügen
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Seite 9 von 142
Autor: Walch-Gfall, Jakobine / von Jakobine Walch-Gfall
Ort: Imst
Verlag: Bine Walch
Umfang: 47 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.557
Intern-ID: 530040
— und die schianen Büsch! ! Wetd dir die Marianne gsteckt Haben — den Putz — ha? Avis (rauchend — nickt): Warum — stiert's di? Wirk: Ja — da paßt mein Kopfputz freilich nimmer zum deinen! Avis: Wo hast de! Schellerlarve, gib her! Wirt Geht aus einer Schublade die Larve heraus und reich! sie dem Avis): Schlecht ist er no nit — der Putz — schaug ama!! Avis (nimm! die Larve und beträchtet sie kennermäßig): Schlecht nit — • aber z'liecht ist er alleweil schon gwesen. Wirt: Wo aß wollZ Avis (legi

die Larve auf den Tisch neben die feine und erklär!): Zum Scheller sein Kopfputz g'hearen dunklere Büschel und der Kopsputz zum Roller söll mit Rechteren Blumen bfteckt sein. (Nimmt in die eine Kand die Schellerlarve und in die andere die Vollermaske.) Der Scheller ist der „WUde' und der Roller der „Schiatte!' Wirt: Avis, wenn i mein Kopfputz zur Otztaler Lene hintrüeg, daß sie mir ihn auffrischet? Ka? so wie er ist, paßt er nimmer zum deinen. Avis: Dös kannst ja tuen! Wirt: Und malen wirst mir woll

du die Larve, nit? Avis: à — ja, ja, die wear i dir schon fassen! Wirt: Und wenn du später mit mir zur Lene gingst? Du versleahst's besser als i, was da paßt — und könntest dos Madl richtig bedeutschen, wie sie den Kopfputz machen söll. Akiuanus kommt herein, Figur und Tracht des Dichters Karl von Lutterotti. Er lockt seinem Kündchen, einem Dackel. Aktuarius: Tamperl, Tamperl, da, da Tamperl! (Zu den Anwesend eil gewendet.) Gueten Abend beinand! (Er sucht sich ein gutes Plätzchen in der Gaststube

, von wo er alles übersehen kann. Tamper! ihm zu Füßen.) Wirt: Ah — der A err Aktuar! Gueten Abend, àrr Aktuar! Die Fasnachtler erscheinen. Der Wirt geht auf sie zu. Knappe, gegen- seifige Begrüßung. Dieser und jener trägt eine Larve oder ein anderes Fasnachtobjekt unter seiner Joppe. Seppl trägt einen Rollergürtl, ànnes eine große Kuhschelle in der Kand. Diese beiden kommen im bekannten Roller- und Schellersprung zur Türe herein. Jörg (ein biederer, launiger alter Tiroterbauerntyp; halb Ernst, halb Spaß): Verhüllte

19
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Burggrafenamt und Etschland ; 1.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 4, Hälfte 1).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 5)
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Seite 214 von 283
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Ort: Wien
Verlag: Braumüller
Umfang: 560 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Signatur: II 7.798/5,1
Intern-ID: 95148
Ii C. t>J ) Die Aufschrift lautet in A : fleucht ain jn ains. — In B und C geht der §.: „Ob ain purger pueßfellig ■würd' voraus. • 66 ) Item fehlt B C. 67 ) selb fehlt B C. 68 ) wil er des n. B, aber fehlt C. 65 ) der gemain] den purgeni B C. 70 ) aber umb ain C. ■') ain fehlt B 0. Sterzing I. 423 Ob ein purger pueßvellig wurde. Item, 72 ) ubervert ain purger, das er pueßvellig wirt, gen wem das ist, ist er gut zu dem rechten, man sol in nicht rahen. Er sol aber ge loben dem richter 73 ) genug ze tun mit dem rechten

, es sol 78 ) auch ain iegleieher chramer oder obser, ,9 ) der nicht 15 purger ist, wol vail haben ainen tag oder von ainem mittentag 80 ) zu dem andern, ausgenomen der freien merkt 81 ) und kirchweich, 82 ) so mugen si wol vail haben. Von dem pfantladen. Item, ain statfronpot 8S ) sol pfant auf dem pfantladen vail tragen 20 und darumb sweren, rechtleich damit ze gefaren dem armen als dem reichen; als hernach geschriben stet. Tregt ainer urbar und aigen vail drei tag, wirt es verchauft, das di summ

8I ) ganz wirt des anchlagers, so sol es 85 ) dabei beleiben nach des a ) pfantladen recht. Wirt es aber nicht verchauft, so sol man es an dem Vierden tag echetzen ' 7 ) an peraiter 25 pfenning stat, wes S8 ) es wert ist. Des sol dann der dritt pfenning herab genomen werden. Ist aber auf dem pfantladen varend 8 '- 1 ) hab gelegt worden, di selb w ) hab wirt auch also geschätzt, wie vor geschriben stet, aus- genomen der losung, di stet nicht lenger, dann '•') auf den dritten tag. Wer

20
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Burggrafenamt und Etschland ; 1.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 4, Hälfte 1).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 5)
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Seite 195 von 283
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Ort: Wien
Verlag: Braumüller
Umfang: 560 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Signatur: II 7.798/5,1
Intern-ID: 95148
384 Brixen. und daz sol im sein wirt chunt tueD, und wer daz übervert, der hat ge- frävelt dem gericht und der stat, an zae den jarmerchten und chireliweihen mugent si wol vail haben, als mit alter gewonhait lier ist chomen. Von dem vailtrager. 5 Ez ist auch ze wizzen, daz die stat und daz gericht ainen vailtrager setzen siillen. Der sol auch sweren der stat und dem gericht, daz armen reeht beschech, und wenne er auz geruefft hat drei stunt, geit iemant mer, so sol man ie dem manne seinen that

, undwelher danne gesatzt wirt, der sol sweren, dem gericht und der stat gehorsam zu sein, und 25 männichleich pei seinen rechten behalten und ie dem manne sein recht ze sagen und für ze gepieten. Er sol auch allen den, die in dem gericht wacht und steur gebent, für gepieten äh gelt, waz si ze chlagen habent vor dem statrichter, an allain umb Unzucht. Wer darumb ze chlagen hat, der in dem gericht gesezzen 30 ist, von dem selbseholen, der die unzuht getan hat, ij pfenning, von ieder gewizzen j pfenning

ist. & _ Von den schedleichen leuten. 3 Ez ist auch ze wizzen, waz schedleicher leut in dem gericht gevangen wirt, die den leib verwürcht habent, darüber sol der statrichter richten, und der sol sitzen auf dem hofe vor der Eistür, ez sei mort oder diebe, pxant oder notzogen oder stxazrauber, oder- wie si den leib verworcht 10 habent, daz sol allez ain statrichter richten. Ist aver, daz man ainen ent leibt ie in ainem jar, darzue sol froner pot geben v ti und sol anders nicht damit ze schaffen haben, und daz ander sol ain

richter tuen. Wirt aver chainer mer entleibt in dem jar, denn ainer, der sei vii oder wench, so geit er doch änderst nicht, dann iv €1 perner; vérget aver ain ganzez jar, daz chainer entleibt wirt, so geit er auch der v $1 perner nicht. Von dem gericht. Ez ist auch ze wizzen, wenne der statrichter richtet oder der hof- richter über iemant, der den leip verloren hat oder verworcht, der sol aber sitzen auf dem hofe vor der Kistür an der rechten dinchstat und 20 männichleich dazuo gepieten

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