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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Seite 537 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
Friedrich antwortete so günstig als möglich, aber sein Bünduiß mit Ruß land könne und wolle er nicht auflösen. Aus den Antrag der Pforte gingen beide Mächte gern ein; Friedrich II. sollte zuerst die Einwilli gung der Carin nachsuchen. Em Jà früher hatte die Pforte das An erbieten Oesterreichs zur Vermittlung zurückgewiesen. Sie war zwar von Ansang des Streites bestrebt, Oesterreichs Geneigtheit zu erhalten, aber sie hatte den Wiener Hof in dem Verdacht eines Einverständnisses mit Rußland, wozu

nicht der geringste Grund vorhanden war. Maria Theresia konnte sich sagen, daß sie sich gegen Rußland dafür, daß man sie verlassen, mit Mäßigung und Unparteilichkeit und gegen die Türken in Redlichkeit benommen habe. Das Wiener Cabinet war in einer pein lichen Lage; es wollte nichts thnu, um die Freundschaft der Carin nicht zu verlieren und konnte doch die Zunahme ihrer Macht in so umfassen der Weise nichl gestatten. Bei dem Vermittlungswerke kam man auf mannickfache Schwierigkeiten. Nie sprach die Carin

. Man sollte die russische Politik in ihrer Meisterschaft von Erkenntmß, Klug heit und Energie kennen lernen. Weun irgend eine Macht, so hatte Rußland von den Römern gelernt. Seine Politik hatte eine tiefe Er- kenntniß von den Bedingungen des Steigens und des Fallens einer Staatsmacht; sie faßte nur die Lage nach kleineu momentanen Verhält nissen auf und wußte dadurch auf Jahrzehente hinaus zu wirken; sie legte fast unsichtbar die Hand auf das fremde Gut, entnervte die Ober herrschast, griff die Souverainetätsrechte

an und wartete ruhig den Ver sall ab; mit geringen Mitteln, ohne Aufsehen konnte sie dann die Ernte beginnen. Die gefährlichsten Forderungen erhielten dann den Schein der Mäßigung. Mit Eifersucht hütete Rußland den Grundsatz, jene Einmischung fremder Mächte in seine auswärtigen Beziehungen zu rückzuweisen. Trotzdem ließ es keine Gelegenheit entschlüpfen, um Garantien zu übernehmen, durch die es sich zum Protector oder angeb-

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