72 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_544_object_4672625.png
Seite 544 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
5M Friedens. Der Wiener Hof war überzeugt, daß der Friede faul war, daß der Kern der Frage nicht entschieden, daß der Friede in seinem Sckooße Unheil trage für die Gegenwart und sur die Zukunft. Die österreichische Diplomatie war von der russischen überflügelt, größten- theils deßwegen, weil Oesterreich mit seinen Tendenzen gegen Rußland in ganz Europa allein stand. Es mußte sich begnügen, daß die Mol dau und Walachei nicht ruffisch wurden, es mußte seinen Einfluß in jenen Ländern, den Prinz

Eugen vorgezeichnet hatte, an Rußland über gehen sehen. Bei jedem Schritte, den Rußland auf jenem altberühm ten Boden unternahm, mußte Oesterreich verlieren; der Vortheil eines so schwachen ohnmächtigen Nachbars wie die Pforte wurde geringer, und die Gefahr, welche von einem so unternehmenden Reiche wie Ruß land ausging, bedeutender. Die Regierung Maria Theresia's ging von diesem Princip aus. Als wenige Jahre nach dem Frieden die Strei tigkeiten zwischen Rußland und der Pforte abermals begannen

darüber den englischen Gesandten und drückte sich mit den Worten aus: „Wir können un möglich zugeben, daß Rußland Konstantinopel wegnehme, und England muß gegen seine eigenen Interessen blind sein, wenn es das duldet. Jedenfalls werden wir es nicht leiden. Solche Revolution würde das ganze Gleichgewicht Enropa's zerstören.' Nur eine Frucht erblühte für Oesterreich aus jenem Streit Ruß lands mit der Türkei. Maria Theresia hatte während der Friedensun terhandlungen in Folge einer Convention

mit der Pforte, unter deren Schutzhoheit die Bukowina stand, dieses Land besetzen lassen als stra tegischen Stützpunkt gegen Rußland, um die Rückgabe der Moldau und ') Räumer s Beiträge. II. Sài. Vergi, ferner Hammer. Gesch. d. osmau. R. IV, B. Wiener Lloyd 1851, Nr. 19 ff.

1
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_518_object_4672599.png
Seite 518 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
' ^). Friedrich II. gesteht, daß nichts so sehr die Theilung Polens beschleunigt habe, als diese Maßregel ^). Die blöden Augen der Menge sahen darin das Wahrzeichen, daß Oesterreich den Gedanken der Theilung Polens ausgeheckt habe. Die edleren Polen hatten 1769 noch gemeint, ihre Beschwerden unter sich abzustellen und einen Friedensplan uuter Vermittlung und der Bürgschaft von ganz Enropa, besonders England und Oesterreich zu Stande zu bringen. Aber das war vorüber. Rußland hatte schon zu viel Geld

aufgewendet, um ohne Gewinn sich zurückzuziehen. Es hatte den Gedanken, daß man Polen ganz oder theilweise einverleiben könne. Die Frage war nur mehr, ob man Rußland die Beute allein lassen dürfe. Der Ge danke einer Theilung war aus Friedrich II. übergegangen; er verstand die Kaiserin von Rußland sehr gut. Schon 1763 glaubte man, daß darüber ein Einverständnis; zwischen Rußland und Preußen herrsche^). Der preußische Gesandte in Warschau forschte alten Urkunden nach, ob nicht Samogitien ehemals einen Theil

von Preußen gebildet habe. Friedrich II. hatte ein wachsames Auge auf Rußland; eine Verabredung war nicht getroffen. Es wollte keine Macht zuerst hervortreten; man wollte abwarten, bis die Frucht reife und abfalle, dann durfte man sie bloß aufheben. Der russisch-türkische Krieg führte anfangs sogar zu einer Spannung zwischen Preußen und Rußland und zu einer besseren Freundschaft zwischen Friedrich II. und Oesterreich. Die Nothwendigkeit einer gemeinschaftlichen Politik in dieser Frage führte

2
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_521_object_4672602.png
Seite 521 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
5M Voten und Krakau besetzen möge, bis der Friede hergestellt sei. Der König von Preußen erklärte dem österreichischen Gesandten Baron Swieten: In Maria Theresia's Händen liege Europa's Schicksal, ihr Entschluß werde den Stab brechen über Krieg und Frieden; Oesterreich möge sein Recht auf die Starosteien von Halicz und Wlodimir geltend machen; die beiden Mächte würden dasselbe thun. Aber noch immer erklärte Oesterreich, sobald der Friede zwischen Rußland und der Pforte hergestellt sei

, und Preußen uud Rußland ihre Truppen zurückziehen wurden, sei Oesterreich entschlossen die Grenzen zwischen Ungarn und Polen auf den status «zuo ante herzustellen. Als Friedrich II. Oester reich nicht zur Initiative, bringen konnte, und seine Absichten in Polen nicht mehr verleugnen wollte, handelte er durch Thatsachen. Seine Truppen breiteten sich aus, er schloß mit Rußland eine Uebereinkunft zur Regulirung der Acquisitions von polnischen Landesstücken, ja zu einer Ossensivalliance, wenn Oesterreich

das letztere gewählt und auch Oesterreich kam wie von einer inneren Notwendigkeit getrieben dazu. Maria Theresia hatte wenig Neigung für Rußland; sie gedachte daran, wie Katharina bei ihrer Thronbesteigung den Krieg gegen Preußen nicht wieder aufgenommen habe, sie gedachte des nachfolgenden Bündnisses mit Preußen, so wie der stolzen Sprache der Carin gegen den Wiener Hof bei Erledigung des polnischen Throns. Und nicht bloß Rußland

3
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_535_object_4672616.png
Seite 535 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
Polens nicht anders als von einer „auffallenden Begebenheit' in Polen. Seine Diplomaten in Petersburg und Konstantinopel sahen über den inneren Verlauf der Dinge viel klarer, aber das Drama war in Polen und in der Türkei rascher abgespielt als man glaubte. Dänemark und Preußen standen in einem eigenen Verhältnisse; sie waren vertrags mäßig gehalten, im Falle einer türkischen Offensive gegen Rußland an diese Macht Kriegssubsidien zu zahlen. Am meisten war bei jenem Streite Oesterreich

be trachtete das Volk der Türken als „bloßes Gesindel.' Aber ebenso wenig sah mair die Fortschritte der Russen gern. Maria Theresia war keine Freundin der Politik der Carin; sie gedachte noch des sieben jährigen Krieges, wo Rußland sie verließ, „ja ich möchte sagen, sprach Maria Theresia, uns die Hälfte abschnitt''). Ihre Abneigung gegen Rußland wuchs von Tag zu Tag. Oesterreich mußte nach seiner natür lichen Stellung den Wunsch hegen, daß der Friede zwischen Rußland und der Türkei hergestellt

werde. Es hatte keine Veranlassung, seine Beziehungen zur Pforre zu lockern, noch der von Rußland gesuchten Verbindung sich anzuschließen. Oesterreich konnte einen ausgezeichneten ') Graf Jörger, StaMatter, in den ..uniersckietliche» Motiven.' ') Raumer's Beiträge. IV. ZW.

4
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_523_object_4672604.png
Seite 523 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
standen, daß fie nach der Eroberung durch Kasimir VI. auf seine Lebenszeit an Polen abgetreten, aber von seinen Nachfolgern me zurück gestellt wurden. Mochte auch über diese Rechte manche widerstreitende Ansicht stattfinden, Maria Theresia hielt dafür, daß ihre obschon ver jährten Ansprüche auf einige Provinzen Polens doch noch gerechter seien als jene von Preußen und Rußland Alles kam zur Reife, als jener geheime Vertrag, der zwischen Rußland und Preußen seit dem November 1770 im Werke

war, 1771 zum Schluß kam. Darin waren die Ansprüche Preußen und Rußlands auf polnische Landschaften auseinander gesetzt; Oesterreich sollte einge laden werden. Es war beigefügt, daß jene Theilung auch für den Fall statt zu finden habe, wenn der Wiener Hof wider alles Erwarten nicht die Hand dazu bieten würde. Kaunitz erfuhr ihn erst im Januar 1772. Der Wiener Hof konnte nun nicht länger mehr zurückhalten. Fürst Kaunitz eröffnete im Namen seiner Kaiserin dem russischen Gesandten, daß, falls Rußland

seinen oftmaligen Versicherungen zufolge wirklich den Frieden wünsche, nur zwei Wege dahin führen könnten: 1. daß das ruffische Cabinet jeder Eroberung entsage gegen die Türkei und in Polen, und die Sicherstellung des Königs auf seinem Thron und die Belassung des Königreiches in seiner ganzen Ausdehnung ohne die ge^ ringste Zerstückelung gewährleiste; Oesterreich würde seine guten Dienste dazu anwenden; 2. wenn Rußland absolut sein und seines Alliirten Gebiet durch Erwerbungen in Polen zu vergrößern gedenke

, möge es sich in dieser Beziehung mit dem Wiener Hof ins Einvernehmen setzen, damit Oesterreich den Besitz eines Landes cheils erhalte, dessen Aus dehnung und Bevölkerung jener der beiden anderen Mächte das Gleich gewicht zu halten vermöge, um so überhaupt das politische Gleichgewicht zu wahren Rußland verwarf den ersten Antrag und erklärte den zweiten für allein zulässig. Zu gleicher Zeit ließ Friedrich II. eine ähnliche Erklärung überreichen und die beiden Mächte schlugen eine Theilung

5
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1947
Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112436/112436__230_object_4669192.png
Seite 230 von 334
Autor: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...
Ort: Wien
Verlag: Österr. Bundesverl.
Umfang: 332 S. : Ill., Notenbeisp.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Bibliogr. H. Wopfner S. 317 - 332. </br> Weingartner, Josef: Auf tirolischen Burgen : Bilder aus dem Leben ihrer mittelalterlichen Bewohner, S. 269 - 304. - </br> Stolz, Otto: ¬Die¬ Begriffe Volk und Gemeinschaft in den Tiroler Urkunden, S. 246 - 268. - </br> Richter-Santifaller, Berta: Urbariale Aufzeichnungen der Pfarrkirche von Sillian aus dem Jahre 1494, S. 204 - 228. - </br> Neugebauer, Hugo: Alchymisten in Tirol, S. 181 - 203. - </br> Mang, Hermann: Essen und Trinken als Gemeinschaftsförderung in Südtirol, S. 152 - 170. - </br> Klier, Karl Magnus: Hochzeitslieder aus Osttirol, S. 112 - 130. - </br> Geramb, Viktor ¬von¬: Wilhelm Heinrich Riehl in Tirol, S. 101 - 106. - </br> Dörrer, Anton: Hochreligion und Volksglaube : der Tiroler Herz-Jesu-Bund (1796 - 1946) volkskundlich gesehen, S. 70 - 100. - </br> Schuler, Heinrich: ¬Die¬ Verbreitung des Christentums in Veldidena
Schlagwort: p.Wopfner, Hermann;f.Bibliographie g.Tirol;s.Volkskunde;f.Aufsatzsammlung g.Österreich;s.Volkskunde;f.Aufsatzsammlung
Signatur: II 103.302
Intern-ID: 112436
gerne, was das Volk singt, druckt anderseits Liederblätter in unzähligen kleinen Druckereien, welche Lieder erster Dichter ins Volk tragen. 10 ) Beispiel mag ein zu seiner Zeit ') Eine Zusammenfassung des Einflusses Heines auf das Volkslied fehlt bisher. Ich gebe hier einige Notizen zu einzelnen Gedichten: Die beiden Grenadiere (Hessen: Weber, Hessische Blätter für Volkskunde, Bd. IX, 1910, S. 38, Nr. 48; — Lothringen: Max Ittenbach, Mehrgesetzlichkeit. Frankfurt 1932, S. 105, Nr. 2; — Rußland

: Georg Schünemann, Das Lied der deutschen Kolonisten in Rußland = Sammelbände für vergleichende Musik wissenschaft, Bd. III, S. 17.). Du hast Diamanten und Perlen (John Meier, Kunstlieder im Volksmund, Halle 1910, Nr. 65; Hoffmann- Prahl, Unsere volkstümlichen Lieder, Nr. 294; — Hessen: Weber, Hessische Blätter für Volkskunde, Bd. IX, 1910, S. 63, Nr. 85; — Odenwald: Krapp, Die Odenwälder Spinnstube, S. 142; — Baden: Eliza beth Marriage, Volkslieder aus Baden, S. 79; — Rheinpfalz: Heeger-Wüst

nicht, was soll es bedeuten (Hoffmann-Prahl, Unsere volkstümlichen Lieder, Nr. 164; — John M e i e r, Kunst lieder im Volksmund, Halle 1910, Nr. 167; —- Lothringen: Max Ittenbach, Mehrgesetzlichkeit. Frankfurt 1932, S. 118, Nr. 21; — Niederösterreich: Liederbuch des Leopold Anger, Atzelsdorf 1935 (Volksliedarchiv für Wien und Niederösterreich, SA. 275/7; — Rußland: Schünemann, Das Lied der deutschen Kolonisten in Rußland = Sammelbände für vergleichende Musik wissenschaft, Bd. III, S. 234, 278 f.). e ) Vgl. Georg

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_515_object_4672596.png
Seite 515 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
52N Die Türkei fand sich von dem Anwachs der russischen Macht bedroht und den Aufenthalt russischer Mannschaft in Polen bestimmten Ver sprechen zuwider; aber Rußland stellte die Sache so dar, daß die hohe Pforte unthätig blieb; erst als sie ersabren, daß man sie hinhalte, brach ihr Zorn in barbarischer Weise hervor; sie verletzte die völkerrechtlichen Formen und gab Rußland Gelegenheit, ihr Benehmen anzuklagen. Ganz eigentümlich war die Stellung Oesterreichs am Anfange und im Verlaufe

dieses Processes. Man hat sich gewöhnt, die Mitbe- tbeiligung Oesterreichs an dem Untergang Polens stärker als jeder der beiden anderen Mächte zu beìonen, wenigstens insofern, als man be hauptet, daß ihm außer seinem Antheil an der Katastrophe noch die Herbeiführung und Beschönigung jener Tbat insbesondere zur Last falle. Was Preußen und Rußland betrifft, so gesteht man zwar ein, daß diese Mächte die Theilung Polens eifrig verfolgt und am angelegentlichsten zur Verwirklichung gebracht

. Es sah das bewaffnete Einschreiten Rußlands nicht gerne. Der Wiener Hof machte dem König von Polen den Antrag, er möge die Abhängigkeit von Rußland abschütteln und die Freundschaft Oesterreichs ergreifen. 1767, als das russische Heer in Polen einrückte, sagte Maria Theresia zum englischen Gesandten: „Wir können einen solchen Schritt nickt mit Gleichgültigkeit ansehen, nickt mit gekreuzten Armen dasitzen und leiden.' Anfangs sah man die Gefahr nicht so bestimmt und drohend. Kaunitz meinte: es könne

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_537_object_4672618.png
Seite 537 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
Friedrich antwortete so günstig als möglich, aber sein Bünduiß mit Ruß land könne und wolle er nicht auflösen. Aus den Antrag der Pforte gingen beide Mächte gern ein; Friedrich II. sollte zuerst die Einwilli gung der Carin nachsuchen. Em Jà früher hatte die Pforte das An erbieten Oesterreichs zur Vermittlung zurückgewiesen. Sie war zwar von Ansang des Streites bestrebt, Oesterreichs Geneigtheit zu erhalten, aber sie hatte den Wiener Hof in dem Verdacht eines Einverständnisses mit Rußland, wozu

nicht der geringste Grund vorhanden war. Maria Theresia konnte sich sagen, daß sie sich gegen Rußland dafür, daß man sie verlassen, mit Mäßigung und Unparteilichkeit und gegen die Türken in Redlichkeit benommen habe. Das Wiener Cabinet war in einer pein lichen Lage; es wollte nichts thnu, um die Freundschaft der Carin nicht zu verlieren und konnte doch die Zunahme ihrer Macht in so umfassen der Weise nichl gestatten. Bei dem Vermittlungswerke kam man auf mannickfache Schwierigkeiten. Nie sprach die Carin

. Man sollte die russische Politik in ihrer Meisterschaft von Erkenntmß, Klug heit und Energie kennen lernen. Weun irgend eine Macht, so hatte Rußland von den Römern gelernt. Seine Politik hatte eine tiefe Er- kenntniß von den Bedingungen des Steigens und des Fallens einer Staatsmacht; sie faßte nur die Lage nach kleineu momentanen Verhält nissen auf und wußte dadurch auf Jahrzehente hinaus zu wirken; sie legte fast unsichtbar die Hand auf das fremde Gut, entnervte die Ober herrschast, griff die Souverainetätsrechte

an und wartete ruhig den Ver sall ab; mit geringen Mitteln, ohne Aufsehen konnte sie dann die Ernte beginnen. Die gefährlichsten Forderungen erhielten dann den Schein der Mäßigung. Mit Eifersucht hütete Rußland den Grundsatz, jene Einmischung fremder Mächte in seine auswärtigen Beziehungen zu rückzuweisen. Trotzdem ließ es keine Gelegenheit entschlüpfen, um Garantien zu übernehmen, durch die es sich zum Protector oder angeb-

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_28_object_4672109.png
Seite 28 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
eine Thronversteigerung geworden. Wer Geld hatte und die Macht zu zwingen, der wurde anerkannt und dem wurde gehorsamt. „Dieses untergeordnete Volk gleicht dem Meere: obgleich es schäumt und tobt, rührt es sich doch nur, wenn es von einer höheren Macht in Bewegung geseht wird,' schrieb schon 1795 der englische Ge sandte in Rußland s. Es mußte sväter dieser Staat seine eigenen Sün den mit dem Leben büßen. Während diese Macht des Mittelalters ver sank, stiegen die Staaten der modernen Zeit ausgerüstet mit intensiver

Staatskraft und eingefügt ins europäische Staatsleben rasch iu die Hobe. Das waren Rußl a u d und P r e u ß e n. Seit dem Nystädter Frie den, der Rußland die Ostseeprovinzen garantirle, stand Rußland als die erste Macht des Nordens da. Bei dem Ryswicker Friedenskongreß hatte man den russischen Gesandten noch nicht zugelassen. Seitdem die rnssische Flotte auf der Ostsee erschienen, bewarben sich alle Mächte um die Freund schaft Rußlands. Die Ankunft der Nusseu 1739 hatte Frankreich mehr zum Frieden geneigt

gemacht, als alle diplomatischen Streifzüge. Peter l. hatte das Staatswesen nach europäischer Art eingerichtet; es war das selbe noch nicht festgesenkt in den altrussischeu Boden mit seinem asiati schen Gepräge; fremde und nationale Sitten standen vielfach in Con flict, aber es war das russische Volk ein großes, gewaltiges Volk; es richte ein Geist des Lebens in ihm, der sich regte und bewegte , wenn die Hand eines weisen Herrschers seinen Leib berührte. Die Jahre von 1725 bis 1740 waren in Rußland

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_76_object_4672157.png
Seite 76 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
72 ^ Rußland. trägt, soll doch gewiß Gegenstand unserer lebhaftesten Wißbegierde sein. Neben vielen anderen Gebrechen und Unzulänglichkeiten wälzt der russische Anonymus auch noch die Sünde verdam mungswürdiger und beinahe läppischer llnkunde abendländischer Rettungsmittel auf unsere Schultern. Tausendjähriger Nachbar schaft ungeachtet, seien sechzig Millionen Russen und ihre Lebens weise in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts für Europa eine unerhörte Reuigkeit. Custine (1842

) und Haxthausen (1847) seien im Grunde die. einzigen Europäer, die sich in neuester Zeit gründlich und ernsthast um russische Zustände bekümmert hätten. Nach Custine, der seine Blicke überall nur auf die oberste Schichte der Gesellschaft heftete, um Volk und Nationalliteratur sich aber gar nicht kümmerte, wäre der Hof in Rußland Alles. Da liege der Schlüssel für die Vergangenheit Rußlands und der Keim/semer Zukunft, die lebenschaffende Monade des russischen Staates.. Dagegen sagt Haxthausen: „Jede ländliche

Commune ist in Rußland eine kleine Republik, die sich rücksichtlich ihrer inneren Angelegenheiten , selbst regiert, die weder persönliches Grund eigen thum noch Proletariat kennt, und folglich einen Theil der soeialistischen Utopien schwärmerischer Staatskünstler Zu einer längst verwirklichten Thatsache erhoben hat; hier versteht man nicht anders zu leben und hat auà niemals anders gelebt.' Das belebende Prmcip des russiHen Volkes habe Haxthausen be griffen, nebenher aber doch nicht eingesehen

, daß eben die negstwe Seite des Communal-Lebens die Petersburger Reaction hervor- Hemsen habe, d. h. ohne das - vollkommene, Aufgehen der Per sönlichkeit in der Commune wäre die Möglichkeit der Autokratie Gibst in Rußland nicht gegeben. , Im Gegensätze zu Custine und selbst zu Haxthausen scheint dem hellsehenden Verfasser, daß es im Msstfche» Leben etwas gibt, was höher als die Commune «nd kraftvoller als die Macht des Hofes ist. Dieses Etwas

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1822
Germanien, oder tabellarische Uibersicht der germanischen Völker seit ihrer Bekanntwerdung, und der von ihnen gegründeten Staaten bis Ende des Jahrs 1821
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/262139/262139_113_object_4473503.png
Seite 113 von 120
Autor: Künigl von Ehrenburg und Warth, Caspar Hermann / von K. H. Grafen Künigl, Freiherrn von Ehrenburg und Warth
Ort: Prag
Verlag: Haase
Umfang: 114 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Deutschland ; z.Geschichte Anfänge-1821
Signatur: IV A-2.544
Intern-ID: 262139
, das sich bei Ro chefort befand, ihn bis an die englische Küste brachte, und auf welchem er so lange blieb, bis sein Schicksal von den verbündeten Mächten entschieden wurde. In Folge dieser Entscheidung wurde er auf die Insel St. Helena *) gebracht, wo er als Staatsgefangener Aller Verbündeten Mächte unter die Aussicht der von Oesterreich, Rußland, Preußen, England und Frankreich eigends dazu ernannten Cowmissarien gestellt wurde. - *) Diese Znsel liegt zwischen dem südlichen Afrika und dem südlichen Amerika, ungefähr

. Oesterreich. Rußland , Spanien . Portugal . Dänemark. Die Schweiz Summe An merk 125,000,000 125,000,000 100,000,000 100,000,000 5,000,000 2,000,000 2,g00,000 I,000,000 462,500,000 Da Niederland und Sardinien Territorialentschädi- gungen erhalten haben, so wurden hie aus sie ausfallenden Entschäd. Summen zwischen Oesterreich und Preußen vertheilt. Krank. Cent Für Sard. 6, 57g, 44s - — Niederl. SI,644,8Z2 - 22^ Die noch übrigen 82,355,7^8 Franken wurden unter die deutschen Bun desstaaten

S2,Z5S,7iN Summe 27,644,281 - 89 Außer dem ^urde in dem Frieden bedungen, daß durch eine bestimmte Zeit innerhalb Frankreichs Grämen eine verbündete Armee bleiben, und von Frankreich verpflegt werden solle, >vozu Aankreich lahrlich 50 Millionen Franken^bestinimtewelche unter folgende Staaten vertheilt wurden- Oesterreich für zo,»oo Mfinn 10,714,285 Rußland — zu,000 — 7,-4,2,875 Preußen — zo,ooo — 10,714,285 Frank. 71 Cent. iL 71 — England für zo,»«» Wann 10,714,285 Frank. Baiern — 10,000

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_563_object_4672644.png
Seite 563 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
5er russische Hof überbot gegen Preußen seine Forderungen. Diese Stimmung benutzte Maria Theresia, um durch die Carin einen Frieden herbeizuführen; sie rief Rußland zur Vermittlung an. In einem Briefe au die Carin schrieb Maria Theresia, daß sie ihr allein die Wahl der Verfölmuugsmittel überlasse, welche sie im Verein mit Frankreich für die billigsten und tanglichsten zur Herstellung des Friedens halte, in der Ueberzeugnug. daß sie ihr Heil und ihre Würde in keine bessereu Hände legen könne

'). So sehr Rußland für seine eigenen Angelegen heiten jede Vermittlung ablehnte, so sehr war eS geneigt, als Schieds richter zwischen europäischen Mächten und besonders zwischen seinen Nachbarn Preußen und Oesterreich anzutreten. Es übernahm die Ver mittlerrolle Mit einer Sicherheit und Bestimmtheit, welche die deutschen Mächte tiefer hätten fühlen müssen, wenn nicht die gegenseitige Feind schaft und Eifersucht ihre Interessen so weit auseinander gespalten hätte. Schon die Erklärung des russischen Hofes von 1778

, und noch mehr eine spätere Rote ließen erkennen , mit Welcher Emphase 'derselbe die Vermittlung über einen Gegenstand ausnehmen würde, der dieser Stei gerung gar nicht Werth war. Es hieß darin: „Deutschland sei wegen seiner Lage und Macht der Mittelpunkt aller Staatsgeschäste und aller Angelegenheiten Turopa's. Es müsse also alle übrigen Staaten in- teressiren, ob seine Regienmgsform unverletzt erhalten oder verändert würde, ob es in Krieg oder Frieden sei. Besonders solch« Staaten wie Rußland könnten

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1854
Erinnerungen aus meinen Feldzügen in Oesterreich, Tyrol, Russland, Sachsen und Frankreich in den Jahren 1809 bis 1815 und Episoden aus meinem Garnisonsleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/254960/254960_69_object_5196069.png
Seite 69 von 179
Autor: Mändler, Friedrich ; Schneidawind, Franz Josef Adolf [Hrsg.] / von Friedrich Mändler. Nach dessen Tod hrsg. von Franz Joseph Adolph Schneidawind
Ort: Nürnberg
Verlag: Lotzbeck
Umfang: VI, 169 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Soldat ; z.Geschichte 1809-1815 ; f.Erlebnisbericht
Signatur: I 107.021
Intern-ID: 254960
Das sechste leichte Bataillon La Roche erhielt Ende Fe bruar 1812 die Ordre zum Ausmarsch aus Brixen. Die Be urlaubten wurden schleunigst eingerufen, und jene, welche bei unserem Ausmarsche aus Tyrol nach Rußland, der in wenigen Tagen nach dem Eintreffen der Ordre erfolgte, nicht eingetrof fen waren, wurden durch Hauptmann Fuchs, dem noch ein Of fizier und einige Unteroffiziere beigegeben waren, dem Bataillon nachgeführt. Unser Bataillon La Roche wurde der Division De- roi zugewiescn

und in die dritte Brigade, unter General Rech- berg, eingereiht. Das bayerische Truppencorps, das gegen Rußland zog, wurde in Zwei Heertheile, und jeder Heerthcil wieder in drei Bri gaden Infanterie und eine Brigade Reiterei emgethM. ^ Der erste Heerthcil wurde von dem General der Infanterie Eras mus von De roi befehligt. Die drei Jnfanterke-rigaden des selben wurden von den Generalmajors Sibein, Rag lo vich und Rechberg, die Reiterei aber dom General Seidewitz kommandirt. Der zweite Hecrtheil wurde

17