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Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 398 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
390 Benedikt, Vermittlerrolle erproben konnte, schickte Karl III., noch vor seinem Einzug in Madrid, von Saragossa aus einen Kurier nach London, um dem spanischen Gesandten aufzutragen, eine nachdrückliche Sprache zu führen und Pitt zu erklären, Spanien werde nicht gleichgültig zusehen, wie der Utrechter Frieden in Ansehung der amerikanischen Besitzungen verletzt werde 1 ). In der Präambel der zwischen Tanucci und Neipperg am 3. Dezember 1759 geschlossenen Präliminarien wird die Erhaltung

. In Artikel Y erhält die Kaiserin nicht, wie sie zu Beginn der Verhandlungen hoffte, den ganzen, sondern nur den halben Stato de' Presidii, der mit Toskana vereinigt wird. (In Elba bleibt der Besitzstand, ohne das es erwähnt wird, unverändert.) In Artikel VII tritt Karl das Garnisonsrecht in Piombino (nicht die Souveränität) ab, in Artikel VII verzichtet er auf das mediceische Allod. (Vom farnesischen ist nicht mehr die Rede.) Artikel VIII sieht das Aufleben des Rückfallsrechtes beim Erlöschen des Hauses

Parma vor. In Artikel IX garantiert die Kaiserin für sich und ihre Nachfolger den Besitz des Königs beider Sizilien und Karl III. auch als künftiger König von Spanien für sich und seine Nachfolger die öster reichischen Besitzungen in Italien und die von Toskana. In Artikel X werden Parma und nach dem Friedensschluß Frankreich und nach beiderseitiger Übereinkunft auch andere Mächte zum Beitritt eingeladen. Artikel XI sieht die Ratification innerhalb von vier Monaten vor. In Separatartikeln

wird Ferdinand IV. anerkannt und bestimmt, daß die Abfassung des Vertrags in italienischer Sprache kein Präjudiz für die Zukunft bilde. Die Konvention wurde von der Kaiserin zu Wien am 3. Februar 1760, von Karl III. zu Buen Retiro am 20. desselben Monats und von Ferdinand zu Neapel am 8. August ratifiziert. Zur Teilung der Präsidien wurden von jeder Seite zwei Kommissäre ernannt 2 ). Zugleich mit der Nachricht von der Befreiung Dresdens traf aus Spanien die Kunde vom Eintreffen der Silberflotte aus Amerika

ein. Von zehn Millionen Piaster, auf welche die Ladung geschätzt wurde, gehörten drei dem König. Acht Millionen lagen in barem Geld in Madrid und weitere sieben warteten auf ihre Übersehiffung. Karl III. verfügte bei seinem Regierungsantritt über 18 Millionen Piaster ®). Amalia besaß ein stattliches Privatvermögen, das aus den großen Gewinnen herrührte, welche zwei Schiffahrtsgesellschaften, eine zu Neapel und eine zu Messina, an denen sie und Staatssekretär Squillac beteiligt waren, abwarfen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1946
Kleine österreichische Geschichte.- (Reihe interessante Wissenschaft ; 1)
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Seite 108 von 396
Autor: Litschauer, Gottfried Franz / Gottfried Franz Litschauer
Ort: Wien
Verlag: Buchfolge der Lesergilde
Umfang: 400 S.. - Obelisk-Ausg.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte
Signatur: II A-37.037
Intern-ID: 550294
Karl V. und Ferdinand I. auch die musikalische Tradition des Hauses Habsburg, die sich in der Barockkultur am glänzendsten offenbaren wird, auf Maxi milian zurück. Obwohl der Kaiser nur selten in Wien war (so etwa 1490 und 1515), hat er durch sein künstlerisches und wissenschaftliches Interesse diese Stadt zu einer mitteleuro päischen Geistes- und Kunstmetropole erhoben. Im erzbischöf lichen Salzburg wirkte damals Paul Hofhai in er, einer der größten , österreichischen Musiker. Die Zeitenwende

vom Mittelalter zur Neuzeit fand in Öster reich ihren glänzendsten Ausdruck in der wahrhaft kaiserlichen Gestalt Maximilians, dessen Leben und Wirken Altes mit Neuem verband. Er war'der letzte Ritter und zugleich der erste Humanist auf dem Kaiserthrone. 80. Kaiser Karl V, und Erzherzog Ferdinand I. von Österreich (1519—1522) Kaiser Karl V. (1519—1556, f 1558, als König von Spanien Karl I. seit 1516) erbte ein Weltreich: von seinem Vater Philipp die burgundischen Besitzungen, von seinem Großvater Maxi milian

Österreich und die Anwartschaft auf Böhmen und Un garn, von seiner Mutter Johanna Spanien mit seinen europäischen Nebenländern Sardinien, Sizilien und Neapel und mit den neu entdeckten amerikanischen Kolonien („Ein Reich, in dem die Sonne nicht untergeht!'). Karl V. war der letzte universale Welt- . Herrscher, sein Bruder Ferdinand I. prägte dagegen die öster reichische Seite des habsburgischen Wesens und die ideale Ver bindung mit dem Donau- und Alpenraum wieder stark aus. Kaiser Karl V. erwarb 1520

das Herzogtum Württemberg. Durch diesen Besitz ,wurden die zerstreuten österreichischeri Herrschaften in den Vorlanden (das sog. Vorderösterreich) zu einem geschlossenen Ländergebiöt vereint. Die Frage der künf tigen Erwerbung der ungarischen und böhmischen Länder be schleunigte die Teilung der habsburgischen Gebiete: im Wormser Vertrag von 1521 — im gleichen Jahre wurde Belgrad von den Türken erobert! — übertrug Karl V. die fünf niederösterreichi schen Erbländer (Ober- und Niederösterreich, Steiermark

Kärnten, Krain) an seinen Bruder Ferdinand, während er sich selbst noch den Westen vorbehielt: Ferdinand I. von osterreich (1521—1564). Aber schon 1522 bestimmte der Vertrag von Brüssel zwischen Karl und Ferdinand, daß dieser auch Vorder Österreich mit Tirol und Württemberg (dieses allerdings nur bis è 109

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Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 397 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
Neipperg den Vorteil hatte, auch für seine Augen nicht bestimmte Mitteilungen zu erfahren, während er die Reskripte, die er aus Wien erhielt, in etwas freier Weise dem des Deutschen unkundigen Franzosen übersetzte 2 ). Karl wurde als künftiger Herr Spaniens von England umworben, das Absichten auf San Domingo, die reichste französische Kolonie und damals die Zuckerinsel der Welt, hatte, aber Madrid und Neapel erklärten, ein englisches San Domingo würde die erdrückende Übermacht Großbritanniens bedeuten

, gegen welche Spanien die Waffen ergreifen müßte. Karl Emanuel III. lud durch Comte de Roubion und Sir John Gray Karl III. zu einem Bündnis ein. England schaltete, da der katholische König mit der protestantischen Macht kein Bündnis schließen könne, ohne die Gemüter seiner Untertanen zu verletzen, Sardinien ein, dem als Kuppelpelz Finale und das Marquisat Savona in Aussicht gestellt wurden. Der Plan wurde von Wall und Elisabeth Farnese gefördert, deren Haß gegen Österreich mit den Jahren nicht abnahm. Karl III

. schob die Entscheidung hinaus, die schließlich zum Abschluß des Familienpaktes und Eintritt Spaniens in den Krieg gegen England führte 3 ). Kurz bevor Karl Neapel für immer verließ, nahm Tanucci nach langem Feilschen die Präliminarien an. Kaunitz vermutete, daß der Abschluß der Konvention durch den Wunsch des Königs befördert wurde, als Friedensstifter angerufen zu werden. Frankreich schien am Ende seiner Kraft angelangt zu sein. Geldmangel, der Verfall von Heer und Flotte, der drohende Verlust

den Alliierten gefunden, wäre Belgien bereits in den Händen^der Franzosen und Holland der größten Gefahr ausgesetzt und es hätte sich die Lage wiederholt, die im Aachener Frieden England zwang, auf alle anderswo errungenen Vorteile zu verzichten. Wie würde, fragt er, England aussehen, wenn es beim nächsten Friedensschluß außer Menorca noch Belgien zurückkaufen müßte 4 ). Als Kaunitz dies schrieb, standen die Preußen vor Olmütz, dem letzten Hindernis vor der Donau. Karl III. trug Ludwig XV. seine Vermittlung

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1946
Kleine österreichische Geschichte.- (Reihe interessante Wissenschaft ; 1)
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Seite 181 von 396
Autor: Litschauer, Gottfried Franz / Gottfried Franz Litschauer
Ort: Wien
Verlag: Buchfolge der Lesergilde
Umfang: 400 S.. - Obelisk-Ausg.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte
Signatur: II A-37.037
Intern-ID: 550294
Der Spanische Erbfolgekrieg österreichische Monarchie, der jüngere als König Karl III. das spanische Imperium erhalten; zugleich regelte Leopold durch das „Pactum mutuae successionis' (1703) die gegenseitige Erb folge (vgl. die Stammtafel Nr. 253). Die wichtigsten Daten zur Geschichte des Spanienkrieges: 1700 Aussterben der spanischen Habsburger mit dem Tode König Karls II. 1701 „Große Allianz' zwischen den Seemächten und dem Kaiser 1701—1702 Alpenübergang und siegreicher Feldzug Eugens in Ober

italien 1703 Erzherzog Karl geht mit englischer Waffenhilfe als König Karl III. nach Spanien. Kaiser Leopold I. und König Josef I. verzichten zu gunsten Karls III. auf das spanische Erbe: Das „Pactum mutuae successionis' 1704 Prinz Eugen von Savoyen und sein großer englischer Waffen gefährte, der Feldherr John Churchill Herzog von Marlborough, siegeij bei Höchstädt; dadurch wird Bayern österreichisch 1705 Kaiser Leopolds Tod 1705—1711 Kaiser Josef I., eine der besten Herrschergestalten des Hauses

Habsburg, der in seiner allzu kurzen, vom Krieg be schwerten Regierung seine großen Pläne nicht durchführen kann 1706 Eugen siegt bei Turin, dadurch wird Oberitalien österreichisch. Marlborough erobert nach seinem Sieg bei Ramillies die belgische Hauptstadt Brüssel für den spanischen König Karl III. 1708 und 1700 Eugen und Marlborough siegen bei Oudenaarde und Malplaquet: Sicherung der spanischen Niederlande 1710 Graf Guido Starhemberg siegt bei Zaragoza (Saragossa) in Nordspanien; König Karl III

. zieht in Madrid ein 1711 Der plötzliche Tod Kaiser Josefs I. bringt die Wende des Krieges: weil nun für die Seemächte die Gefahr besteht, daß der Habs burger Karl die spanischen und Österreichischen Länder wieder mit der Kaiserkrone vereinigen und dadurch das europäische Gleichgewicht wesentlich verschieben könnte, wenden sich Eng land und die Republik der Niederlande- (Holland) von Österreich ab. Trotz der vielen großen Siege ist nun der Krieg für Kaiser Karl VI. (1711—1740) verloren 1713 Friede

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
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Seite 71 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
M! das sehr lästig war, etwas lockern zu können. Aber Karl Albert ver mochte sich nicht loszuringeu, wenn er auch nun einsah, wie wenig ihm die Franzosen zur Macht helfen würden. Belleisle hatte nur Trümmer seiner Armee in die Oberpsalz gebracht, Fürst Lobkowitz drückte immer nach. Prinz Karl schlug das bairische Armeekorps unter Minuzzi. Der Kaiser sal? das Mißlingen aller seiner Pläne, die Uneinigkeit der bai- rischeu und französischen Generale; er hatte das Patent des Oberbe fehls

in der Tasche und konnte nicht über einen Mann befehlen. Er verlangte die Vereinigung der Baiern und Franzosen, Broglie versagre ihm den Gehorsam. Karl Albert warf damals sein Patent vor Broglio und Conti zornig auf den Tisch und sagte, sie möchten es zurückschicken, es diene ihm zu nichts. Als Herzog Karl von Lotbringen a in 13. Mai den Sieg bei Stempach erfocht, mußte Karl Albert nach Augsburg, dann nach Frankfurt entflicbeu. Hier lebte er ohue Land und Leute, dürftig wie einst Friedrich IU., als Mathias

Corvinns in Wien einzog. Der englische Gesandte äußerte 1743 zu Friedrich lt., wie er in der Thai Sorge getragen habe, die Wahl ans einen Kaiser zu leiten, der ihn? bequem und außer Stand sei, eine Nnrnbe zu bereiten. Friedrich ! i, antwortete: „Der Kaiser sei allen Fürsten Deutschlauds so bequem wie ibni.' Die Franzosen ließen es Karl Vii. bitter fühlen, daß sie ihm zur Krone verholftn. Sein einziger Feldherr, Graf Seckendorf, der selbe, der in österreichischen Diensten während des Türkenkrieges

dann von Norden in's französische Gebiet und im Osten wurde das Elsaß vou Karl vou Lothringen be droht. Wie die Wellen des Krieges früher ostwärts gezogen, so flößen sie nun nach Westen zurück. In Italien standen die Sachen sür Oesterreich eben so gut. Der Köuig von Neapel wurde durch die eng lische Flotte zur Neutralität gezwungen und der König'' von Sardinien war seit der Türmer Conveimon vom I. Februar 1742 im österrei-

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Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 387 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
les forces mème par des armes pour le soutien et l'effeetuation de la garantie 3 ). Auch der Verzicht auf das Farnesische Allod, auf welches Maria Theresia Anspruch besaß, war Gegenstand der Verhandlungen. Es bestand aus dem Palazzo Farnese und der „piccolo Palazzo' genannten Villa Farnese sowie der Villa Madonna in Rom, dem Schloß Capretola, den Statuen und Gemälden, die Karl nach Neapel gebracht hatte, und aus Lehensgütern in Neapel. Das farnesische Allod war im Besitz der Königinwitwe

von Spanien, Elisabeth Farnese, und fiel nach ihrem Tod an ihren erstgeborenen Sohn Karl, der entschlossen war, sich von den Schätzen nicht zu trennen. Der österreichische Anspruch auf die in Neapel liegenden Güter wurde gleich fallen gelassen, da Karl III. sich derselben Beweisgründe bediente wie der Vater der Kaiserin, als er sie als erledigte Lehen der neapolitanischen Kammer einverleibte 4 ). Dies geschah nach dem Ableben des letzten Farnese, als Don Carlos sich weigerte, Ponza und die andern Güter

als Vasall Karls VI. zu Lehen zu nehmen. Es war beiden Teilen klar, daß das einzige Äquivalent in den Plätzen an der toskanischen Küste bestand. Als Philipp II. das Fürstentum Siena, mit welchem ihn Karl V. belehnte, als Afterlehen an Cosmus von Medici übertrug, behielt er sich die toskanischen Präsidien vor und in dem Lehensbriefe, den Kaiser Rudolf II. in Prag am 21. Jänner 1604 an Philipp III. ausstellte, erklärte er ausdrücklich, daß bei der Afterbelehnung die Präsidien auszunehmen seien

, crediti esistenti nel Regno di Napoli, Beilage zu Weisung 15. September 1756, Fasz. 15. 4 ) B. 28. Juni, 25. November 1756, 25. April 1757, W. 15. September 1756, Fasz. 2. — B. 25. November 1756, 25. April 1757, Fasz. 2. — Instruktion an Neipperg 16. Dezember 1758, Fasz. 19. 5 ) Über die Präsidien Benedikt H., Das Königreich Neapel unter Kaiser Karl VI. Wien 1927, S. 149.

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Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 380 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
, eine Doppelhochzeit zwischen Erzherzog Joseph und der ältesten neapolitanischen Prinzessin und des ältesten Infanten mit einer Erzherzogin an. Vor seiner Bückberufung überreichte er, als er sich der günstigen Aufnahme des Planes vergewissert hatte, dem Reichsvizekanzler eine schriftliche Erklärung. Die Kaiserin durchschaute die Absieht des Königs, sie für die Änderung der Thronfolge ordnung in Neapel zu gewinnen und durch die Aussichten für ihre Kinder einen Ersatz für das Rückfallsrecht in Parma zu bieten. Karl

hatte damals vier Söhne: Philipp (geb. 1747), Karl (IV. von Spanien, geb. 1748), Ferdinand (IV. beider Sizilien, geb. 1751) und Gabriel (geb. 1752) und zwei Töchter: Maria Josepha und Maria Luisa. Bei Philipp waren „alle Zeichen einer Blödsinnigkeit' vorhanden; Karl, „wohlgewachsen und von munterem Geiste' galt als Erbe Spaniens, war somit „ein ganz anständiger Bräutigam' und die Kaiserin hielt es für „vergnüglich', eine Erzherzogin auf dem spanischen Thron zu sehen. Sie erhoffte von dieser Verbindung

Gemahl als einen sehr schönen Brautschatz' zubrächte. Der Wiener Hof hatte „nicht ganz unglaubhafte Nachrichten', daß Ludwig XV. mit Ferdinand VI. übereingekommen sei, Neapel den Kindern Karls III. zu belassen und den Besitz des Herzogs von Parma um einen Teil der österreichischen Staaten in Oberitalien, welcher „feindlich entrissen' werden sollte, zu vermehren. Die Kaiserin befürchtete, daß „aus den Irrungen' zwischen den Brüdern Karl und Philipp ein Krieg entstände, in welchem Ludwig

XV. voraussichtlich seinen Schwiegersohn Parma unterstützen würde. Die Unsicherheit der Sukzession gebot, das Eheprojekt nicht voreilig zu behandeln und dazu bot das „Geschäft der Römischen Königswahl' den Vorwand. Es könnte nötig sein, mit einer Kurstimme die Hand einer deutschen Prinzessin in Kauf zu nehmen. Die Kaiserin beschloß, die Königswahl abzuwarten. Das Ehegeschäft wurde dem Nachfolger Esterhazys, dem Grafen Karl Joseph von Firmian 2 ) anvertraut und ihm Vorsicht gegenüber dem ersten Minister Fogliani

7
Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 390 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
382 Benedikt, Wahrend Friedrich von London finanziert wurde, suchte Maria Theresia mühsam nach Geldquellen. „The Empress is seeking money everywhere and at any interest' x ). In einer wieder geheimen Audienz versprach Karl, eine halbe Million Gulden zu borgen. Er stellte Stillschweigen zur Bedingung, für das drei Gründe maßgebend waren : die Besorgnis, Preußen könnte es erfahren und England mitteilen, wodurch die Küsten und die Schiffahrt gefährdet würden, dann der Wunsch, sich keinem Vorwurf

von Spanien auszusetzen, das strenge Neutralität predige, und schließlich die Rücksicht auf Frankreich, das Karl monatliche Subsidien antrug, wenn er der französischen Schiffahrt Vorteile vor der englischen in seinen Häfen einräumte, was unter Berufung auf die Neutralität abgewiesen wurde. Die Beförderung des Geldes nach Wien konnte nicht unsichtbar bewerkstelligt werden. Tanucci und Firmian zerbrachen sich den Kopf, wie man den Transport durchführen sollte. Tanucci schlug vor, das Geld als Teil

des Brautschatzes der ältesten Tnfantin zu bezeichnen, aber Firmian hielt diesen Ausweg für ungangbar, da die Verlobung geheim bleiben mußte. In Neapel erfuhr man, daß Maria Theresia auch in Turin Geld suchte und befürchtete, daß damit der Abschluß eines Bündnisses zusammenhinge. Firmian zerstreute diese Sorge, indem er darauf hinwies, daß der König von Sardinien als Reichsvasall verschiedener Gebiete und Reichsstand für Savoyen zur Hilfeleistung verpflichtet sei. Karl, Amalia und Tanucci hegten gegen Savoyen

„Haß, Furcht und Eifersucht 1 Der sardinische Gesandte Comte Roubion (sein Name wird immer in dieser französischen Form geschrieben) erkundigte sich, ob der Wiener Hof nicht auch in Neapel Geld suche. Karl ließ sich unter verschiedenen Vorwänden von Squillace, dem Vorsteher des Finanzwesens, 500.000 fl. bringen und hielt sie in seinen Zimmern bereit. Wien zögerte mit der Annahme: Bei unsern großen Kriegsausgaben sind 500.000 fl. nicht zu verachten und verdienen eine freund schaftliche und dankbare

fl., von denen die Rede ist, statt baren Geldes assignieren. und so kann auch die Sache leicht geheim gehalten werden 2 ). Darauf ging Karl nicht ein, da die Ausführung ohne Mitteilung an den Grafen Brühl nicht möglich wäre. Amalia glaubte Beweise dafür zu besitzen, daß dieser nichts vor Friedrich geheim halte. Noch im August lag das Geld in den Privatgemächern des Königs. Firmian warnte, daß ein längeres Zögern als Beleidigung angesehen würde. Erst nach langer Pause überreichte Firmian die Antwort

8
Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 389 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
antwortete dem sardinischen Gesandten, Karl habe nichts von Österreich zu befürchten, da Neapel nicht entrissen, sondern durch Tausch erworben wurde. Diese Begründung zeigt eine beachtenswerte Veränderung in der staatsrechtlichen Theorie von der Erwerbung Neapels und ein Abgehen von der früher dem König durch den Duca di Salas eingeimpften Auffassung, daß er sein Reich mit dem Recht des Eroberers besitze 1 ). Karl und Amalia fürchteten sich nur vor Turin und bedauerten, daß Maria Theresia Truppen

Erklärung' abzugeben, „daß wir zu einer Vermählungsabrede zwischen unserm ältesten Sohn und der ältesten neapolitanischen Prinzessin zu stiften allerdings entschlossen seien'. Was die Verlobung des Erzherzogs Karl betreffe, könne dem Wunsche nach der Errichtung einer Secundogenitur mit Rücksicht auf die Hausverfassung und die Sanctio Pragmatica nicht entsprochen werden, doch sei die Kaiserin zu einer vertraulichen Abrede bereit, für den Fall, daß Joseph vor der Vermählung sterbe, den nachrückenden

und den Verzicht auf die farnesischen und mediceischen Allodien 5 ). Das Zeremoniell des Neapler Hofes war nicht so einfach wie in Schönbrunn, wo Marchese de Maio, sooft Karl III. es wünschte, eine Unterredung mit der Kaiserin unter vier Augen haben konnte. Es brauchte Zeit, um eine geheime Audienz zu ermöglichen, die auch infolge einer Erkrankung Firmians um einen Monat verschoben wurde. Der Botschafter überreichte die „Stillschweigeverheißung' der Kaiserin und nahm die des Königs entgegen

, der sich entschuldigte, daß sie von außen nicht allzu rein sei, da er sie seit dem 15. Oktober ständig bei sich trug. Kaunitz hatte Firmian eingeschärft, daß es „bei so häcklichsten und verwickelten Umständen' am sichersten sei, „auf die simpelste und natürlichste Art zu Werk zu gehen'. In dieser Audienz erhielt Karl das Wort der Kaiserin zur Vermählung des Kronprinzen Joseph mit seiner ältesten Tochter. In seiner Antwort bot er der Kaiserin auch seine Freundschaft als künftiger König von Spanien an, „daß die Zeiten

9
Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 378 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
Der österreichische Staatsvertrag mit Neapel von 1759. Von Heinrich Benedikt (Wien). Der zu Neapel am 3. Oktober 1759 zwischen Maria Theresia und Karl III. geschlossene Vertrag x ), mit welchem einige malariaverseuchte Plätze an der toskanischen Küste den Besitzer wechselten, ist durch seine Geschichte bemerkenswerter als durch seinen Inhalt. Im Aachener Frieden wurde der Grund, der zum „Krieg ums Jenkins Ohr' (der in den um die österreichische Erbfolge überging) führte, nämlich der Anspruch

Spaniens auf Durch suchung englischer Schiffe in westindischen Gewässern, mit Stillschweigen übergangen. Auch der Abschluß anderer Staatsverträge ist dadurch erleichtert worden, daß man unüber brückbare Gegensätze unerwähnt ließ. So sind in dem Vertrag zwischen Maria Theresia und Karl von Bourbon die Beweggründe, welche die sieben Jahre währenden Verhandlungen leiteten, nicht sichtbar. Die Verhandlungen erhalten durch diese Beweggründe ihre Bedeutung, sie bieten in kleinem Rahmen ein Bild der Politik

der Mächte vor dem Ausbruch und in den ersten Jahren des Siebenjährigen Krieges, beleuchten die Bedeutung Italiens in der großen politischen Kombination und gewähren einen Einblick in die Zustände am Hofe von Neapel. Das Königreich beider Sizilien fiel in dem Kriege um das Erbe des letzten spanischen Habsburgers an Karl VI. und der letzte männliche Nachkomme der österreichischen Linie und des Gesamthauses verlor es an Don Carlos, Sohn Philipps V. und der Elisabeth Farnese. Mit Don Carlos

, der sich als Nachfolger des letzten spanischen Habsburgers Karl III. nannte, gewann Süditalien seine zu Beginn der Neuzeit verlorene Unabhängigkeit zurück, die allerdings, solange Philipp V. lebte, durch die väterliche Gewalt eingeschränkt war. Im österreichischen Erbfolgekriege schickte Karl III., ohne als selbständiger Bundes genosse und Kriegführender zu gelten, seinem Bruder Don Philipp Kriegsgerät auf Schiffen, die den Engländern in die Hände fielen, und ein Truppenkontingent, das abberufen wurde, als im August

10
Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 379 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
wurden Parma, Piacenza und Guastalla an Don Philipp abgetreten. Nach dem siebenten Artikel stand der Kaiserin das Rückfallsrecht von Parma, Guastalla und einem Teil von Piacenza zu und dem König von Sardinien das Rückfallsrecht auf die Stadt und das restliche Gebiet des Herzogtums Piacenza, für den Fall, daß Don Philipp ohne Nach kommen stürbe oder den Thron Neapels bestiege, sobald Karl III. nach dem Tode ihres kinderlosen Bruders in Spanien gekrönt werde. Der Fall, das Karl Neapel seiner eigenen

Descendenz überlasse, war nicht vorgesehen. Eine dem Utrechter Frieden widerlaufende Wiedervereinigung Neapels mit Spanien kam bei dem zu erwartenden Widerstand der Seemächte nicht in Betracht, wohl aber das Verbleiben des süditalienischen Königreichs bei der Deszendenz Karls, die in so raschem Zuwachs, als es die Natur gestattet, begriffen war. Karl VI. hatte im Wiener Frieden vom 18. November 1738 die beiden Sizilien an Don Carlos mit dem Recht der Nachfolge, auch der weiblichen Nachkommen, abgetreten

. Solange sich der König von Neapel weigerte, dem Aachener Frieden beizutreten, war für seine Beziehung zu Wien nur die Zessionsurkunde maßgebend 3 ). Der Hof von Neapel trat durch den Wiener Nuntius mit dem Vorschlag eines Gesandten austausches heran 4 ). Karl III. schickte Pietro Bologna - Reggio Principe di Camporeale nach Wien, die Kaiserin den Fürsten Paul Anton Esterhazy von Galantha 5 ), den Franz I. auch mit der Vertretung des Reichs betraute, nach Neapel. Der Friede von Aachen wurde

12
Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FSSA/FSSA_381_object_3921233.png
Seite 381 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
würde 1 ). Toskana, Parma und Neapel wurden zum Beitritt aufgefordert. Toskana und Parma unterzeichneten, Karl hielt sich mit Rücksicht auf die Erbfolge fern, begrüßte jedoch den Vertrag und sagte zum spanischen Botschafter: Mein Bruder der König hat sich beeilt, zum Ende zu schreiten, damit die verfluchten Franzosen nicht wieder etwas dazwischen machen: denn wo noch einiges Vorhaben zum Besten unseres spanischen Hauses auf der Bahn gewesen, hat es allezeit durch die Teufelsfranzosen wieder über den Haufen

geworfen und zernichtet werden müssen 2 ). Die französische Partei hielt den König vom Aranjuezer Vertrag ab, der sich gegen Frankreich als den einzig in Betracht kommenden Ruhestörer richtete 3 ). Dagegen bemühte sich Marquis d'Aussun vergebens, Karl zu bewegen, dem Frieden von Aachen beizutreten. Als er einmal auf der Jagd dem König nahelegte, ohne auf den Tod Ferdinands VI. zu warten, nach Spanien zu gehen und Neapel dem Herzog von Parma zu überlassen, verbot ihm Karl, über diesen Gegenstand

zu sprechen. D'Aussuns Gegenspieler waren der andere Familienminister Clementi, der Exponent der Carvajalschen Politik, und der britische Gesandte Sir John Gray. Sie hielten ein wachsames Auge auf den Franzosen und teilten Firmian vertraulich mit, was sie über die Versailler Diplomatie erfuhren 4 ). Karl sah den Erzfeind in Sardinien, dessen Reversionsrecht in Piacenza die Gefahr eines Krieges herauf zubeschwören drohte. Auch noch so politische Fürstenheiraten waren eine persönliche Angelegenheit

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Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 396 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
die Weisung, die Prinzessin dem zweiten Erzherzog anzubieten, außer wenn die neapolitanische Heirat nicht zustande käme und Joseph frei würde. Kaunitz benützte die Gelegenheit, seinem Freunde Firmian gegenüber hervorzuheben, wie gut es für einen Diplomaten sei, manchmal gleich die Wahrheit zu sagen, denn, kaum hatte er sie Stainville eröffnet, erklärte dieser, daß sie ihm schon längst bekannt sei. Die Schwierigkeit der Verheiratung von Isabella mit Erzherzog Karl lag in der Versorgung. Als Kaunitz

die Schuld an der Entlobung Josephs Tanucei in die Schuhe: Es ist also dem Neapolitanischen Hof und vermutlich dem allzu feinen Benehmen des dortigen Staatssecretari Tanucei beizumessen, daß die geheime Unterhandlung unvollkommen verblieben und Graf Firmian, ohne etwas zum Schlüsse zu bringen, von dannen abreisen müssen. Neipperg oblag die Aufgabe, die Verlobung des Kronprinzen Joseph dem Hof mitzuteilen. Karl und Amalia sahen sich um ihre Hoffnungen betrogen, Tanucei bedauerte pathetisch, daß das erste

Auftreten Josephs auf dem Welttheater in der Verweigerung des kindlichen Gehorsams bestehe und wunderte sich, auf welche Weise er von den Reizen Isabellens, die er nie gesehen, erfahren habe. Er führte die Verliebtheit des Kronprinzen auf die Intriguen Choiseuls zurück. Karl und Amalia waren besonders darüber gekränkt, daß ihren Töchtern die Nichte, die Tochter des gehaßten Bruders, vorgezogen wurde. Aber man mußte zur Tagesordnung übergehen und so sah Tanucei nun in der Errichtung der Toskanischen

Seeundogenitur und der Vermählung des zweiten Erzherzogs mit einer Infantin den Grundstein einer österreichisch-sizilianischen Allianz. Er hatte einen schweren Stand da das Königspaar ihm vorwarf, durch sein Bestehen auf das elende Porto Ferraio die Vermählung verdorben zu haben, und er durch günstige Vertragsbedingungen eine kleine Entschädigung für die entgangene Hoffnung erreichen mußte. Karl wollte seine älteste Tochter anbringen, aber Neipperg warnte die Kaiserin, da „der Bau des Körpers dieser Infantin

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Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 386 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
Botschafter, Karl III. wolle die beiden Sizilien mit der Krone Spaniens vereinigen und, wenn dies nicht ginge, einem jüngern Sohne abtreten. Der Erzbischof läge dem König in den Ohren, sich an die Kaiserin und England zu halten, die ein Interesse hätten, den Herzog von Parma von Neapel fernzuhalten, das unter französischem Einfluß die Gefahr einer Landung im österreichischen Küstenlande und die Schädigung des Triester Handels heraufbeschwören würde. Ludwig XV. könnte, von seinem Schwiegersohn gedeckt

, alle Kräfte in den Nieder landen und Deutschland einsetzen. Die Union Neapels mit Spanien sei unbedenklich, „indem jedermann weiß, mit welcher Nachlässigkeit und mit welchem geringen Nutzen Spanien seine entfernten Reiche beherrscht habe und beherrsche'. Karl brauche gegen Parma, hinter dem Frankreich stehe, den Beistand Englands und Österreichs, das durch die Doppelheirat gewonnen werden soll. Im April unterbreitete De Ciocchis diese Gedanken Benedikt XIV. und Cardinal-Staatssekretär Valenti

als Bundesgenosse anbot. Tanucci hoffte, die Kaiserin werde sich „durch des Turiner Hofes gewohnte süße Sprache nicht irre machen lassen'. Sie möge auf das Rückfallsrecht in Parma verzichten, wofür Karl ihr eine billige Entschädigung gewähren wolle. Gefahr sei im Verzug. Käme es zum Krieg, er würde, wer immer als Sieger hervorginge, zum Vorteil Sardiniens ausfallen. Karl III. war bereit, zur Verteidigung der österreichischen Staaten eine weit größere Anzahl von Truppen bereit zu halten

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Bücher
Jahr:
1878
¬Die¬ Idee des deutschen Erbreichs und die ersten Habsburger : eine Studie
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Seite 94 von 96
Autor: Busson, Arnold ; / von Arnold Busson
Ort: Wien
Verlag: Gerold in Komm.
Umfang: S. [635] - 725
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Sitzungsberichte der phil.-hist. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften ; 88
Signatur: II A-9.417
Intern-ID: 172783
magni, secundo ad trecentos annos tempore Roberti Guiscardi- et temporibus nostris per regem Carol um : qui iam induerunt ipsorum naturam. Dazu bemerkt Krüger: ,Sicherlich ist nun die Bestimmung ad trecentos annos ein Irr thum. denn dies würde erst nach der Mitte des 14. Jahrhunderts gesagt werden können und passt zu der folgenden nicht, womit nur Karl von Anjou gemeint sein kann, der von Clemens IY. mit Neapel und Sicilien belehnt wurde. Auch konnte einer, der nach der Mitte des 14, Jahrhunderts

schrieb, nicht sagen, dass es in seiner Zeit geschehen sei'. Das erledigt sich von selbst, wenn man, wie allein richtig ist, das ad trecentos annos auf die Zeit zwischen Karl dem Grossen und Robert Guiscard bezieht — in der Gesammtausgabe der Werke des h, Thomas, torn. XX, Paris 1660, S. 256 n. e. wird die betreffende Rech nung dahin gemacht: ab anno 773 quo Carol. M. Italiani pur ga vit, ad 1059, tempus Guiscardi, fluxerunt 286 anni. Als Approximativbezeichnung stimmt die Angabe von beiläufig drei

hundert Jahren ganz gut. Kriiger's weiterer Bemerkung, ,da nun Ptolomäus sagt, dass sich die Franzosen, die mit Karl von Anjou gekommen, schon acclimatisirt und die Sitten der Ein wohner angenommen hätten, so muss eine geraume Zeit nach der Belehnung mit Sicilien und der Besitzergreifung durch Karl von Anjou verstrichen seiner kann ich mich auch nur mit einigem Vorbehalt ansehliessen. Als ,geraume Zeit' genügt meiner Ansicht der Zeitabschnitt von 1265 bis 1282. Dass Ptolo mäus vor 1282 diese Stelle

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1884
Alttirolische Bauernhöfe
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Seite 37 von 44
Autor: Plant, Fridolin / von Fridolin Plant
Ort: Wien
Verlag: Selbstverl.
Umfang: 13 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Chronik des Oesterr. Touristen-Club ; 1883<br>Plant, Fridolin: ¬Die¬ Entstehung und Entwicklung Oesterreichs unter dem Einflusse des Deutschthums : eine historisch-politische Skizze / dem deutschen Volke gewidmet von Fridolin Plant. - 1897
Schlagwort: g.Tirol;s.Bauernhof
Signatur: II 102.388
Intern-ID: 240342
den Titel König. Zapolya behielt nur Sieben bürgen, und es wurde festgestellt, dass nach seinem Tode nicht dessen Nachkommen, sondern die Habsburger die Regierung Siebenbürgens übernehmen sollten. Ferdinand I., ein als Mensch und Regent gleich vortrefflicher Charakter, ist als der eigentlicher Begründer Oesterreichs als Grossmacht anzusehen. Sein Bruder Kaiser Karl V., der Enkel Kaiser Max I., beherrschte ausser Oesterreich Spanien, die Kolonieen in Amerika, Sicilien, die Niederlande und Neapel

, und konnte sagen, dass in seinem Reiche die Sonne nie unter gehe. Karl V. trat durch Theilungsverträge 1521 und 1522 sämmtliche deutsche Erbländer mit Ausnahme der Niederlande an Ferdinand I. ab und ist somit auch der Stifter der deutschen Linie des Hauses Oesterreich. E'i* ist der eigentliche Begründer des österreichischen Beamtenthums, des österreichischen Gesammt- adels, der Schirm er des Bauernstandes in allen seinen Ländern und der Gründer von Wiens Grösse und Schönheit. Die Geschichte

der Entwicklung »Oesterreichs zur Gross macht« findet mit Karl V. und Ferdinand I. ihren Abschluss. Alle späteren Ereignisse gehören nicht in diesen Rahmen. Durch das Testament Ferdinands I. vom I.Juni 1543 und die Hausordnung vom 25. Februar 1554 erfolgte eine neue Theilung der österreichischen Länder und zwar nach seinem Tode am 25. Juli 1564. Der älteste Sohn Maximilians erhielt die Königreiche Böhmen, Ungarn und das Erzherzogthum Oesterreich ; Ferdinand, der zweite Sohn, Tirol und Vorderösterreich

; der jüngste Sohn Karl Steiermark, Kärnten, Krain und Görz. Die natürlichen Hauptbedingungen der österreichischen StaatengeMMe und deren Fortexistenz sind also, wie wir gesehen, folgende: Die geographische Lage, die topographische Beschaffen-

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888/1894
Archiv-Berichte aus Tirol ; 1.- (Mittheilungen der dritten (Archiv-) Section der k.k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale ; 1)
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Seite 378 von 513
Autor: Ottenthal, Emil ¬von¬ ; Redlich, Oswald / von Emil von Ottenthal und Oswald Redlich
Ort: Wien
Verlag: Kubasta & Voigt
Umfang: VI, 505, 329 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Erschienen: 1 (1888) - 4 (1912). - Bd. 2/3 erschienen im Verl. Braumüller (Wien und Leipzig) und Bd. 4 im Verl. Schroll (Wien)
Schlagwort: g.Tirol;s.Archiv;f.Verzeichnis
Signatur: II 107.677/1
Intern-ID: 82205
Maia. 371 1370 August 21, Nürnberg. Burggraf Friedrich von Nürnberg verzichtet auf seine reichsvogtlichen Einkünfte von der Pfarre Leutkirch. Pap. Cop. a. 17. IM? 1376 Juni 29, Naturns, Thomas Maretöcher verpachtet namens seines Schwiegervaters Thomas von Naturns dem Cunrad Pirnpaumer aus Passeier das Gut Niederpfond erneute auf dein Berg Pundeleite. Or. Perg. Not. Instr. 1968 1378 Juni 3, Prag, Ludwig Erzbischof von Mainz ge nehmigt die Verleihung Karl IV, Nr, 1955. Pap. Cop. s. 17. 1969 1378

Oct 15, Prag. K. Karl IV, bestätigt als Kaiser seine Verleihung Nr. 1955. Pap. Cop. s. 77. 1»70 1379 Juli 16, mon. Caesarea ord. Cist. dioec, Augustanae. Berchtold Prior von Starna legt das Privileg Karl IV. Nr. 1955 zur Vidimirung vor. Or. Perg, Not. Instr. 1971 1384 März 26, Neapel, Papst Urban VI. genehmigt die UebertragTing des Patronates über die Pfarre Leutkirch an Kloster Stains durch K. Karl IV. Pap. Cop. s. 17. 19753 1386 Nov. 29. Öeffnung zwischen dem Abt von Weingarten und der Gemeinde

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Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 393 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
in Banknoten nach Hause brachte, waren 58.093 Dukaten oder 96.822 fl. 29 kr. Firmian gab dem Kassa-Offizier ein kleines Portrait der ältesten Infantin für die Kaiserin mit, das mit den gegenstandslos gewordenen Schuldverschreibungen in das Kurierpaket gesteckt wurde *). Als die Königin von Spanien erkrankte und aufgegeben wurde, bot Karl Emanuel III., von England unterstützt, dem künftigen Witwer eine savoyische Prinzessin, Ludwig XV. seine Enkelin Isabella von Parma, August III. eine sächsische Prinzessin

, Maria Theresia eine ihrer Töchter und der Hof von Neapel die Infantin Maria Luisa an 2 ). Nach dem Tod der Königin von Spanien zogen sich Karl und Amalia für neun Tage in ihre Gemächer zurück und trauerten. Die Verblichene hatte ihre Habe und acht Millionen Piaster in barem Geld ihrem Bruder Don Pedro vermacht und vor ihrem Tod nach Portugal verbracht. Ferdinand VI., der begehrte Witwer, körperlich und geistig ein Wrack 3 ), folgte ihr im August 1759 in den Tod. In Neapel war alles zur Übersiedlung

vorbereitet. Zuerst dachte man an eine Reise zu Land und eine Zusammenkunft mit Ludwig XV. in Lyon. Als aber in Frankreich die Vorbereitungen zu der Monarchenbegegnung zu auffällig betrieben wurden und man in Neapel eine ungünstige Rückwirkung auf die Beziehungen zum Hofe von Saint James befürchtete, wurde die Seefahrt beschlossen. Pitt bot Karl III. die Garantie für alle spanischen Besitzungen in der alten und neuen Welt. Sardinien unterstützte Pitt und England - 1 ) B. 12. April, 7. Juni 1757

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Bücher
Jahr:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Seite 394 von 572
Autor: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Ort: Wien
Verlag: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Umfang: VIII, 559 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 3.091/3(1951)
Intern-ID: 238819
' des Staatssekretärs mit andauerndem Schweigen, dessen Sinn ihm nicht entgehen konnte 2 ). Tanucci hofft den Wiener Hof zur Errichtung einer Secundogenitur zu gewinnen, um die jüngere Infantin als Landesfürstin an der Seite des Erzherzogs Karl zu sehen, sei es in Toskana, sei es in der um die Herzogtümer vergrößerten Lombardei und will sich mit der Einsetzung des Erzherzogs als Erb-Generalgouverneur bescheiden, als Firmian auf das Hausgesetz hinweist, das eine solche Schmälerung der Rechte des Erstgeborenen

Josepha, sondern die jüngere Maria Luisa erwiderte seine Anrede „mit wenigen Worten, woran ich nicht minder Verstand als Holdseligkeit bewunderte'. Nach der Tafel zeigte ihm das Königspaar die Ausgrabungen von Herculaneum, die Pläne von Caserta und der Wasserleitung und eine Mustersammlung aller im Königreich gebrochenen Marmor arten 6 ). Der Schloßbau von Caserta verschlang Unsummen. Sie waren besser angewandt, als wären sie zur Aufrüstung verwendet worden. Aber gerade damals hatte Karl III

. kriegerische Pläne. Er fürchtete, daß sein Bruder sich Neapels bemächtigen wolle, u. zw. mit Hilfe Sardiniens, der einzigen militärischen Macht, die ein solches Vorhaben ausführen konnte. Karl bestimmte San Germano, das seither in Cassino umgetauft wurde, als Sammellager für 16.000 Mann. Neapel litt Mangel an Mannschaft und Pferden. Nichts schien die Piemontesen zu hindern, durch die Lombardei nach dem Süden zu ziehen. Weder Ludwig XV. noch 1 ) B. 24. April 1759. 2 ) 20. Juni 1758. s ) An Kaunitz

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