der See weich und spielerisch, so etwas wie ein Liedchen auf den Lippen. Das Bild heißt Pelvis, das Becken, denn der Knochen, der mir die Luft zu Wasser gemacht hatte, war ein Beckenkno chen. Grau. Weiß. Grauweiß geschwungener Beckenknochen, dessen Öffnungen und Höhlen den Betrachter durchziehen, hinausziehen in den leeren Raum, hereinziehen ins Wasser. Ich versuchte es später mit einem kleinen Experi ment und hielt auch die Zwillingsmuschel gegen den Himmel, um zu sehen, ob Wasser
im Bild und mit ihm der Wind, der den Stein geformt hat. Aber nie mehr, kein zweites Mal, sah ich im Spiegel der Luft einen See, nur Himmel in Seen gab es weiterhin, blaue Himmel auf glatten Was seroberflächen. Und die Koralle ist, obwohl ich sie nie gemalt habe, mit den anderen Dingen im Bild. II IT WAS BLUE AND GREEN Nein, nie mehr, kein zweites Mal, sah ich im Spiegel der Luft einen See, nur Himmel in Seen gab es weiterhin, blaue Himmel auf glatten Was seroberflächen. Und Flußläufe, Flußläufe
, hinter dem Bild rand, verschwanden. Die Bewegung der Flüsse war frei, selbst dann, wenn ihr Lauf durch Stromschnellen und Stau seen geregelt sein mochte. In der direkten Auf sichterschienen die Flüsse souverän. Sie bahnten sich ihren Weg über die Landkarte, gerade so, wie sie das immer getan hatten. Die Flüsse er eigneten sich auf der Karte in wechselnder Far be. Blau, grau und grün waren sie, und manch mal, wenn die Sonne tief stand, goß sich ein zar tes Rot in ihre Form, It Was Red and Pink. Dann verband
der Wasserteilchen und nicht trennbar von unserer Form. Nahsicht und Aufsicht, das waren die ins Bild zu rückenden Perspektiven. Wenn ich malte, war ich der Vogel, der die Linien und Flächen, ihre Schönheit, die freie Bewegung, den Farben wechsel wahrnahm. Ich war der Stein, der aus dem Flugzeug fiel und auf eine Form zuraste. Ich vergaß, daß diese Form aus Wasser und Land gewonnen war, ich vergaß, daß meine Annähe rung Flüssen galt. Ich steuerte auf den sanften Bo gen zu, auf die angehängte Schleife
, auf den Knick, das ausschwingende bizarre S. Wollte ich die Form wirklich ernst nehmen, so mußte ich sie als solche belassen, sie gleichzeitig transzendie ren. Ich öffnete mich der Form, ich stellte sie ins Bild und ging den Beziehungen nach, die Raum und Form miteinander eingingen. Und als ich die Au gen nach oben schweifen ließ, als ich horizontal aus dem Fenster des Flugzeugs schaute, sah ich den Archetypus dessen, was ich wohl immer ge sucht, nicht aber zu benennen gewußt hatte. Ein unendlicher