¬Die¬ kirchliche Kunst in Wort und Bild : praktisches, alphabetisch geordnetes Handbuch für Geistliche, Lehrer, Künstler, sowie für Mitglieder des Kirchenvorstandes und des Paramentenvereines
Wesen, oben in Gestalt einer Frau, unten als Fisch oder Vogel (Harphgien) gebildet, singend und musi zierend, als Sinnbilder der weltlichen Lust und Ver führung. Ost finden sie sich an romanischen Kapi tellen, sogar mit ihren Männern und Kindern, deren Oberkörper dann nicht weiblich gebildet ist. Zuweilen erscheinen sie auch im Wasser, durch das der heilige Christophorus watet. (Vergl. Bild 471 f., 1222.) Piper Mythologie der christlichen Kunst II, 731- c-àier, NànZes II, 172; Curiosità 126
, 142. Crucci I, 258 5 Mitteilungen I, 6; Vili, 252, 284 und öfter. Sauer, Symbolik 314. Storpion steht als Sinnbild der Bösen oft auf der Fahne der Kriegskncchte, welche den Herrn kreuzigten. (Vergl. Bild 153.) StulptM, s- Seite 471 f.. Sockel, der an einem Gebäude und dessen Pfeilern, Säulen, Portalen u. dgl. über den Boden vorspringende Absatz, welcher in einer Fase oder reicherer Gliederung mit Stäben und Hohlkehlen abschließt, kräftig im romanischen und gotischen Stile, schwächer für gewöhn
lich im Renaissancestil. Der altchristlichen Basilika und einfachen späteren Kirchen fehlt ein Sockel (Bild 349, 546, 559 f.). Sohldank eines Fensters, wagrechte, unterste, meistens fchiese Fläche, worauf die senk- rechten Gewände stehen; breite Sohlbänke kommen an romanischen wie gotischen Fen stern vor (Bild 446). SoNNe. Sie gilt als Bild Christi, darum fleht die Antiphon am 21. Dezem ber: „O Aufgang, Glanz ewigen Lichtes und Sonne der Gerechtigkeit, komm' und erleuchte
jene, welche in der Finsternis sitzen und im Schatten des Todes.' Maria wird nach der geheimen Offenbarung (12,1) feit der zweiten Hälfte des Mittelalters oft dargestellt als das auf dem Monde stehende, mit der Sonne bekleidete Weib, deren Strahlen sie umgeben (Vild401,6l3, 1223 f.). Thomas von Aquin trägt wegen seiner Klarheit oft ein Bild der Sonne auf der Brust. Sonne und Mond sind häufig verfinstert neben Christi Kreuz ge stellt, oft auch als Brustbilder, auf deren Haupte eine Scheibe oder eine Sichel ruht
, oder in ihrem antiken Wagen mit dem Gespann von Rossen oder Kühen. Der Sonne gegenübergestellt kann der Mond Maria sinnbilden, die all ihr Licht dem Herrn verdankt. Sonnenstrahlen, welche vom Himmel herabsteigen beim Pfingstfeste, bei der Verkündigung und bei der Hand Bild 1222, Sirenen. Bild 1223, Miniatur des 15. Jahrhunderts.