Farbresten zu schließen, grün gewesen ist. Es ist nicht uothwendig, dass man hier bloß eine „Spielerei' des Malers annimmt, sondern man kann ans den Sittich (psittacns) denken, der als ein Bild Mariens gilt. Wie nämlich der Sittich im schönsten Grim glänzt und doch nicht wie Gras beregnet wird, sondern den Ziegen flieht, so hat uns die heilige Jungfrau den ewigen Frühling gebracht und blieb reine Jungfrau.') Von diesem Bilde kennt man auch den Maler. Er nannte sich auf der mm halb zerstörten Inschrift
Andreas de Bembis de Freud. An allen diesen Bildern fiitb nur einige Kleinigkeiten restauriert worden (A. Siber). Das Bild der heiligen drei Könige war besonders gut erhalten, nur ein kleiner Theil des letzten der Könige wurde neu gemalt, weil er durch spätere Heranziehung der Gewölbegurte zerstört worden war. Es fand sich aber noch der Umriss des Gesichtes und der Brust; auch der übrige Theil nach abwärts war noch vollständig erhalten. In den Gewölbefeldern ist fast nichts mehr erhalten außer
der Hälfte eines größeren Bildes, das die Himmelfahrt Mariens darstellte. Wir sehen noch acht auswärts blickende Apostel, eine Reihe Englein, die aus einer Wolke musieieren, und zwei schwebende Engel, welche die Mandorla sein ovaler Strahlenkranz, häufig in Regenbogenfarben) tragen. Aus der Palme, welche der Apostel Johannes trägt, können wir mit Sicherheit schließen, dass das Bild wirklich die Himmelfahrt Mariens darstellt. (Der Engel Gabriel hatte nach der Legendes Maria die Todesstunde angekündet
und die Palme zurückgelassen. Diese trug Johannes beim Begräbnis voran.) Es ist sehr zu be- dauern, dass dieses Bild, das gewiss das ganze Gewölbeöreieck ein-- nahm, nur mehr zur Hälfte vorhanden ist. Die gegenwärtige Dar- stellnng der schwebenden Muttergottes ist nur willkürlich aus einzelnen zerstreuten Umrissen zusammengestellt und weicht ganz ab von der in jener Zeit üblichen Darstellung. Man kann fast gewiss sagen, dass ') Vgl. Menzel, Symbolik, 2. Bd., S. 182. 2 ) Jacobus de Voragine, De assum. B. V. M.