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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1908
Verkehrsgeschichte der Alpen
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Seite 470 von 524
Autor: Scheffel, Paul H. / von P. H. Scheffel
Ort: Berlin
Verlag: Reimer
Umfang: getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: Bd. 1. Bis zum Ende des Ostgotenreiches Theodorichs des Großen. Bd. 2. Das Mittelalter
Schlagwort: g.Alpen ; s.Verkehr ; z.Geschichte
Signatur: 1210
Intern-ID: 184538
Grund haben muß, wenn der Ort Bozen nicht früher erwähnt wird. Die Er klärung liegt aber allein darin, daß dieser Ort erst in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters der Schwerpunkt jener ganzen Gegend geworden ist, und daß deren reiche und bewegte Geschichte vorher von einem jener mittelalterlichen Dynastensitze nach dem anderen gewandert ist, die hier gleichfalls so zahlreich wie nur möglich überall im Tal und auf den Berghängen verstreut Hegen. Ein eigentümlicher, fröhlicher Unterton

ist es nun, der zumeist in den Berichten jener letzten Römerzüge, sobald sie von Bozen reden, anklingt, die Kunde von dem Bozner Wein, der auf alle, die hier durchkamen, hoch und gering, einen gewaltigen und berechtigten Eindruck gemacht hat. Aber auch dies ist nur ein getreuer Ausdruck der Wirklichkeit, da diese ganze Gegend bis zu den Zeiten, als Bozen zur Handelsstadt wurde, wirtschaftlich allein unter dem Zeichen der Weinkultur gestanden hat, und hier wirklich Jahrhunderte hindurch um diesen roten Wein

und die Vielseitigkeit der geschichtlichen Erinnerungen, wie sie bei Bozen dem Besucher entgegentreten, haben ihren Hauptgrund in der Stellung jener Gegend als geographischer und politischer Grenzpunkt und in der Mannigfaltigkeit der verschiedenen Gewalten, die sich hier nacheinander in hellem Streit oder in zähem, berechnenden Ringen den Rang abgelaufen haben. Es kann tatsächlich kein besseres Zeugnis für die Vortrefflichkeit dieses Land striches geben, als wenn wir um die Wende des ersten Jahrtausends

, also zu den Zeiten der größten wirtschaftlichen Machtentwickelung der Kirche, nicht mehr als zwanzig und einige kirchliche Gewalten die Hände nach jenem Besitz ausstrecken und in der Bozrter Gegend begütert sehen 7 ). Wenn zu gleicher J h O. F. S. 178. 2) \j<f. s. 82, 83. 3 ) Oe. II. S. 237. 4 ) Wenn Otto von Freising (Q. F. S. 178) sagt, daß Bayern von Bozen „mit einem süßen und zur Ausfuhr nach auswärtigen Gegenden ge eigneten Landwein versorgt wird', so ist dies deshalb von Interesse, da diese Kunst

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1912
¬Die¬ Brennerstraße zur Römerzeit
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Seite 16 von 69
Autor: Scheffel, Paul H. / von P. H. Scheffel
Ort: Berlin
Verlag: Reimer
Umfang: VII, 65 S. . Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Brennerstrasse ; s.Römerzeit ; <br />g.Brennerstrasse ; z.Geschichte
Signatur: 2.194
Intern-ID: 187046
weströmischen Reiches, uns eine örtlich genaue Beschreibung von Kriegsereignissen überhaupt nur in den seltensten Fällen erhalten ist. — Die Itinerarien geben auf der Strecke von Verona bis Trient drei Stationsnamen an, Peutinger Vennum und Sarnis, das I. A. dazu noch den Ort ad Palatium. Einer derselben, Vennum, wird von Mommsen (C. I. B. V,l. S. 398 oben) in die Gegend von Volargne d. h. an den Südausgang der Klause gelegt; irgendwelche wichtigere Reste römischer Werke sind aber abgesehen

von einem Meilenstein (C. I, B, V, 2. N 8049.) bisher weder dort noch in der Klause selbst entdeckt worden. Nördlich der Klause kommen wir dann zu einem anderen be rühmten Punkt der Brenerstraße, zu den Slavini di S. Marco ge nannten, ausgedehnten Trümmeransammlungen, die hier stunden weit die Gegend bedecken und noch heute eine beredte Sprache von einem furchtbaren Naturereignis reden, das einst hier das vor angegangene Bild der Landschaft gänzlich verwandelt hat. Dante hat jenes Felsenmeer im 12. Gesang der Hölle

beschrieben und von den Geologen wird es teils als Moräne, teils als der Rest eines großen Bergsturzes angesprochen. Für unseren Zweck ist natürlich allein von Wichtigkeit, ob der Zustand dieser Gegend zur Römerzeit schon der gleiche wie heute war. Bei der Untersuchung dieser Frage begegnen wir hier nun zum ersten Male den Namen eines alten, für die Alter tumskunde Tirols sehr verdienten Forschers, den Grafen Benedikt von Giovanelli, der in einer Abhandlung über jene Slavini (F. VIII, 1834) zu beweisen

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1912
¬Die¬ Brennerstraße zur Römerzeit
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Seite 39 von 69
Autor: Scheffel, Paul H. / von P. H. Scheffel
Ort: Berlin
Verlag: Reimer
Umfang: VII, 65 S. . Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Brennerstrasse ; s.Römerzeit ; <br />g.Brennerstrasse ; z.Geschichte
Signatur: 2.194
Intern-ID: 187046
bis Sigmundskron ganz genau, während sie für Blumau zu weit und für die Bozener Eisak brücke etwas zu kurz ist 18 . Schließlich sind auch am nördlichen Ende des von uns angenommenen Drusianischen Brückenwerkes, bei.Moritzing, sehr beachtenswerte Funde, allerdings aus vorrömi scher Zeit gemacht worden 19 . Die Frage nach dem Umfang und der Lage der Fundstellen vor- romischer und römischer Reste, die uns in der Bozener Gegend begegnen, führt uns nun von selbst zu dem zweiten Teil der Pons Drusi betreffenden

Untersuchung, zu demjenigen, ob überhaupt und zutreffenden Falles dann wo und in welchem Umfange wir eine Römerstadt in jener Gegend anzunehmen haben. Als wichtigstes Zeugnis für letzteres ließe sich anführen, daß allerdings im Jahre 379 in einem Gesetze des Kaisers Gratian ein Ort Bauxare genannt wird (Lex III. Cod. Theodos. de Palat. Sacr.), der auch möglicher weise in Südtirol zu suchen ist. Nur paßt es eben schlecht zu dieser Annahme, daß weder das I. A. noch die Notitia, die der Zeit nach jedenfalls

jener Nachricht nicht allzu fern stehen, dann dieses Ortes in keiner Weise Erwähnung tun. Wir hatten schon bemerkt, daß auch Mommsen sich darüber ganz in Schweigen gehüllt hat, was also die Frage eher verneinen als bejahen heißt. Alle übrigen Schrift steller reden dagegen von Alters her unausgesetzt von einer Römer stadt und von Römerbefestigungen, die in jener Gegend lagen. So haben einst Beda Weber und Staffier die Annahme von dem auf Grieser Gebiet gelegenen Praesidium Tiberii (Pradein) aufgebracht

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1912
¬Die¬ Brennerstraße zur Römerzeit
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Seite 21 von 69
Autor: Scheffel, Paul H. / von P. H. Scheffel
Ort: Berlin
Verlag: Reimer
Umfang: VII, 65 S. . Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Brennerstrasse ; s.Römerzeit ; <br />g.Brennerstrasse ; z.Geschichte
Signatur: 2.194
Intern-ID: 187046
funde dürftigster Art besitzen, haben wir aus dem Nons- und Sulz berg zahlreiche wichtige Inschriften und eine unglaubliche Fülle von Fundstätten von Römermünzen. Es ist hier nicht der Ort, auf die Gründe dieser auffallenden Erscheinung einzugehen, und nur ein Punkt jener Gegend soll hier erwähnt werden, die sogenannten schwarzen Felder bei Cles. Schon vor einem Jahrhundert setzte Giovanelli 10 die Unmasse der dort gemachten Funde in Erstaunen, und diese reiche Ausbeute ist auch bis heute

und ihrem Wesen nach verständlich er scheinen solche jedoch wieder nördlich Salurn in der Gegend von Auer und Neumarkt. Daß hier einst die im I. A. genannte Station Endide lag, beweisen der italienische Ortsname Egna für Neumarkt und der Name des an der östlichen Tallehne liegenden Schlosses Enn, das schon im Jahre 1018 genannt wird. (Staffier, 2. B. Kreis an der Etsch, Neumarkt). Wir haben bezüglich des Abwanderns des antiken Stationsnamens nach der höher gelegenen mittelalterlichen Burg, die später

die Stelle jener Römergründung vertrat, hier die selbe Erscheinung vor uns, wie wir sie noch einmal an der Brenner straße, bei Masciacum beobachten können, wo der Name der ursprüng lich im Inntale gelegenen Römerstation Masciacum gleichfalls auf das heutige alte Schloß Matzen (1176 zuerst genannt; Schwarz, Tiroler Schlösser I. B., Innsbruck, Wagner) übergegangen ist. Es soll nur erwähnt werden, daß die sagenhafte Überlieferung in die Gegend nördlich Salurn die ersten Kämpfe vom Jahre 102 v. C. zwischen 15

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