Beda Webers Weg aus Tirol in die Paulskirche und zum Kaiserdom
474 Rundschau nachlässig^ also — waS zunächst festgestellt werden muß — ebenso wie die Forscher, gegen die er sich wendet, die Spanne von zwei Jahren, in der eine Verschie bung der burgundischen Wohnsitze gut statt gefunden haben kann. So identifiziert er zunächst, den Versuchen anderer folgend, das Mundiaeum des Olympiodor mit Montzen, etwas östlich von Lüttich ge legen. In dieser Gegend habe also die Herrschaft des Burgunderkönigs Gundahar bestanden. Aber wie konnte dann die Sage dieses Reich
bezeichnet. Also, sagt Grögoire, Nibelun gen, das ist ursprünglich nur ein VolkS- name für einen bestimmten Teil der Fran ken. Und zwar sind diese nichts anderes als die Franken des ,pAAus I^ivellensis^ jener Gegend, auS der das Geschlecht der Pippiniden stammt, die den kraftlosen Merowingern in langsamem Emporstreben die Königskrone entrissen. Nivelles, zeit weise pippinische Residenz, Landen, Hers tal (hart bei Lüttich), Tongern, das sind die Hauptsitze dieser Franken. Und zu Ehren deS Stammvaters
die Ausbildung der Nibelungenlieder, vgl. weiter unten), in dem sich eben diese Ni- veller Franken in heftigem Widerspruch zu den noch herrschenden Merowingern fühl ten. Später wurden aus den Pippiniden die Karolinger, ihr Ursprungsland büßte seine politische Bedeutung ein, und so ist es begreiflich, daß der Name ,Nibelungen^ nicht in die Geschichte eingegangen ist. Aber — und das ist doch recht wesentlich — noch im 8. und y. Jahrhundert ist in dieser Gegend und in der Familie der Pippiniden