Tiroler Politik : ein Wort zur Aufklärung und zur Verständigung im politischen Kampfe.- (Zeit- und Lebensfragen ; [1])
nicht auch aus Oesterreich anwenden können? ' Die Betätigung der katholischen Gesinnung ist auch in der christlichsozialen Reichspartei, mög» lich. Jedenfalls aber brauchen-sich Katholiken nicht vorwersen zu lassen, daß sie ihre katho lischen Grundsätze nicht hochhalten, weil sie sich der christlichsozialen Partei anschließen. In einer solchen politischen Partei aber, welche verschiedene Angelegenheilen in den Kreis ihrer .Tätigkeit einbezieht, muß ParteidisZiplin gehalten werden, sollen
nicht nebst den religiösen Interessen auch noch viele andere auf das Spiel gesetzt werden. Aus alledem geht deutlich hervor, daß das Zentrum die Bezeichnung „katholisch' vornehm- . lich deshalb abgelehnt, weil damit ein falscher - . Sinn verbunden wurde und noch immer ver bunden wird, der nämlich, daß das Zentrum als katholische Partei der unmittelbaren Leitung der Kirche in rein politischen Fragen - unter steht und als spezifisch kirchliche Partei nicht genügend frei ist in rein weltlichen Fragen
oder auf dem Gebiete der Politik. Würde diese Gefahr des Mißverständnisses nicht sein, würde man „katholische' Partei einfach die Partei heißen, welche die Rechte der katholischen Kirche und, des katholischen Volkes vertritt und sich in rein kirchlichen Fragen nach den Weisungen der Kirche richtet, sonst aber, auf dem Boden