Mythen und Bräuche des Volkes in Oesterreich : als Beitrag zur deutschen Mythologie, Volksdichtung und Sittenkunde
. Am folgenden Tage trat die Frau zum Mädchen und sagte: heute werde sie das härteste zu überstehen haben, sie solle aber nur ausharren und sich nicht fürchten, es werde ihr nichts geschehen. Sie führte das Mädchen in einen großen Keller; da stunden sehr viele und ungeheure Fässer. Diese müsse sie von eilf bis zwölf Uhr in der Nacht zählen, sagte die Frau; es werden wieder allerhand feurige wilde Thiers hervorkommen, heulen und brüllen und auf sie losstürmen; sie solle sich aber nur nicht irre machen lassen
, geschehen könne ihr nichts. Das Mädchen that wieder genau alles, und um Wölf Uhr war sie fertig und aller Spuk verschwunden. Run erschien die Frau ganz schneeweiß und 'sagte zum Mädchen, sie solle mit ihr gehen. Sie führte es jetzt in einen andern Keller, da stunden drei Fässer: eines voll Kupfer geld, eines voll Silbergeld, und eines voll Papiergeld. Da fagte die Frau, das Kupfergeld solle sie den Armen geben, das Silber- und Papiergeld aber, sowie das ganze Schloß