Seite 14. Nr. 44. Mrittten aus Steiermark. Graz und Umgebung. Die Bauernkammer (Landes kammer) besteht nun aus 15 katholischen Bauernbund- lern, 14 Landbündlern und 2 Sozialdemokraten. Dazu kommen noch 7 Virilisten, die ohne Wcchl durch die Bauern in die Kammer gelangen. In allen Bezirks kammern zusammen haben die Landbündler 107 Man date, der Katholische Bauernbund 103, die Sozialdemo kraten 15, die Steir. Ackerbürger 0. In je sechs Be- zirkskammern hat der Landbund, in je sechs Kam mern
der katholische Bauernbund die Mehrheit. Be zirkskammern mit lcmdbündlerifcher Mehrheit: Rad- kercburg, Leoben. Bruck, Iudenburg, Lrezen. Gröb- ming; Bezirkskammern mit christlichsozialer Mehrheit: Graz, Deutschlandsberg. Weiz, Feldbach, Hartberg, Murau. In drei Kammern hat keine dieser Parteien die Mehrheit: hier werden die Sozialdemokraten den Aus schlag geben, und zwar in Leibnitz, Voitsberg und Mürzzuschlag. — Wie im letzten Jahre in Wien, spll vom 4. bis 17. November in Graz eme große Volksmis sion
in allen Kirchen gehalten werden. Was das für Graz zu bedeuten hat, wo es so viele zu suchen und zu retten gibt, die schon lange von Kirche und Herrgott sich abgewendet haben, ist wohl klar. Zu diesem großen Werke ist aber Gottes Segen unendlich notwendig. Deshalb werden alle Jungsteirer, Präsides und Bur schen gebeten, durch Gebet die Vorarbeit und die Durchführung der Grazer Volksmission dem Herrgott recht zu empfehlen! Das Gebet, stürmisches, anhalten des Gebet ist das wichtigste bei einer Volksmission
. Wo das fehlt, geht eine Mission trotz aller Arbeit und Mühe fast spurlos vorbei, zeigt wenigstens keine nach haltige Wirkung. — Seit Monaten wurde die Bevöl kerung von Graz durch Sonntagseinbrüche sehr beun ruhigt. Es verging kaum ein Sonntag, an dem nicht ein oder mehrere, oft große Einbrüche, gemeldet wur den, die während der Abwesenheit der Hausparteien erfolgten. Am letzten Sonntag. 20. Oktober, wurde ein Einbruch im Hause Nibelungengasse Nr. 2 versucht. Der Wohnungsinhaber, der Kaufmann Rieb- ner
dem Kriminalbeamten Ray onsinspektor Adolf Putz, die Person des Täters fest- zustellen. Die Spur führte nach auswärts. Als beson deres Kennzeichen wurde von den in Betracht kom menden Personen angegeben, daß der Täter eine auf fallende Zahnstellung im Unterkiefer aufweise. Diese Angabe war für die Ermittlung des Täters besonders wertvoll. Der Täter heißt Josef Weiß und ist Hilfs arbeiter; er war in der Umgebung von Iudendorf bei Graz beschäftigt und unternahm Sonntag für Sonntag Streifzüge nach Graz