¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)
192 Das Dekanat Mercm. Köck eines Besseren belehrt, legte seine leere Würde nieder und Zog sich tiesbetrübt nach St. Josessberg zurück. Die Regierung, darüber erbost, Verbannte nun mehrere Anhänger des Bischofs, als den ?. Benedikt Langes, Präsekt des Gymnasiums, samt den Profefforen nach Fiecht, die Kapuziner von Meran, Mals, Schlünders nach Öttingen in Bayern, den Pfarrer vonKainsundPartfchinsnachKufstein. Als Nachfolger wurde Pfarrer IohannIucker von Scherma ausersehen; das Generalvikariat
in Trient bestätigte ihn am 8. August 18V8, Hosstetten am 12. dess. Monats. Er ließ sich gut willig von beiden leiten. Einzig rechtmäßiger Priester war in Meran nur Kooperator Johannes Degeser, dem alle geistliche Arbeit Zu fiel; seine Existenz verdankte er nur der innig religiösen Gemahlin des Landrichters Wieser. Wenn die anderen Priester Messe lasen, so flohen die Leute aus der Kirche. Bei dieser traurigen Lage der Dinge machte Rom den An sang, sich mit der bayerischen Regierung zu vergleichen
und er laubte, den chmischen Anteil einstweilen mit dem Bistume Brixen zu vereinen (7. September 1808). Das Ordinariat Brixen ernannte dann am 18. Oktober zum provisorischen Dekan und Pfarrer von Meran den gelehrten „Georg Lechleitner'. Dieser mußte aber, weil der Regierung mißliebig, abziehen, worauf die ihm bisher zuge stellten Kooperatoren Paul Heiß und Josef Köck die Seelforge zur allgemeinen Zufriedenheit bis zur Zurückkunst Patscheiders ver walteten. Letzterer konnte erst beim Aufstände 1809