¬Das¬ Dekanat Passeier und Schlanders und die deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient. General-Register.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 5)
Pfarre St. Martin, Kuratie Platt. 1? III. Mà Ruratie zur hl. Ursula. Zu dieser stets von St. Martin abhängigen Seelsorgsstation, heute mit 390 Seelen, gelangen wir am Fuße des Flon- und Kristl- berges, ebenfalls am rechten User der Passer, in 2^ Stunden. Die Gemeinde wie der Seelsorgsbezirk, welchem wahrscheinlich eine große Felsenplatte in der Nähe der Kirche den Namen gab, wird in vier „Nachbarschaften' abgeteilt, als: „Platt, Außerplatt, Hinter platt und Ulsas'. Jede Abteilung begreift
und dann bis 1803 dem Chorherrenstiste daselbst. >) Die Kirche, ungefähr in der Mitte der Kirchengemeinde, steht auf einem freien, die Gegend beherrschenden Hügel, und heißt be reits im 15. Jahrhundert: rnoiis ssnetus, d. i. der heilige Bühels) Da alle Ursulakirchen im Lande sehr alt sind, dürfte auch in Platt eine Kapelle vor 1460 bestanden haben, da urkundlich 1465 (4. September) eine solche „zum heiligen Bühel' als eine Tochter der Kirche von St. Martin lì Cannes orci. win. eps. Orisopoli- àus, Generalvikar
des Bischofs Ortlieb von Chur, einweihtet) Einen Ablaß erhielt dieselbe von zwei Kardinälen aus Rom im Jahre 1469^). Am Glockenturm, aus festen Quadersteinen erbaut, steht unterhalb die Jahreszahl 1470. Die Seelsorge wurde von der weit entlegenen Pfarre St. Martin besorgt. Weil dies so be schwerlich war und nur zu oft die Bewohner dieser abgelegenen Filiale durch Elementarereignisse und Ungunst der Witterung aus i) Der Name Ulfas dürfte von Wulfas, Wolfas, d. i. Welf, daher Welfen-Gut, abzuleiten