Vinzenz Gasser, Fürstbischof von Brixen in seinem Leben und Wirken
hatte« sich dem Studium der Theologie in Brixen zugewendet. Gasser, Georg Schmach, Strobl, Haidegger, Oettl, Mnigg, Gräber lvarcn Mitschüler. Alois Flir kam ein Jahr später, der etwas jüngeren, von gleichem Geiste beseelten Theologen, wie Rndigier und bald nachher Fchler, nicht Ort gedenken. So brach im Seminar ein schöner Frühling wissenschaftlicher Thätigkeit an. Mit jugend licher Begeisterung nach Selbstständigkeit ini Denken und Forschen ringend griffen diese Theologen begierig
nach Allem, was damals in der spekàtiven Philosophie und Theologie, in der positiven Dog matil und Exegese Bedeutsames erschien. Die Werke Hegels und Günthers, Klees Dogmatil, Leos Weltgeschichte lt. s. w. wurden von ihnen mit regem Interesse gelesen und stndirt. Diese Thätigkeit war ein geistiger Gührungsproceß. alls dem der edelste Wein reiner Wissenschaft hervorging. In diesem Kreise waren Gasser und Flir an Genialität ihren Commilitonen weit überlegen, an Erudition immer eine weite Strecke 'voraus. An geistiger
Reife, Klarheit und Gründlichkeit im Denken und Urtheilen war Gasser Allen überlegen, wie er auch an tiefer religiöser Innigkeit und Innerlichkeit nnd an Allseitigkeit der Bildung Alle übertraf. Ein noch lebender Mitschüler schreibt darüber '. „Wenn die Genannten hie und da einen Ausflug machten lind mich mitnahmen, wurden wissenschaftliche Diskurse ge führt, und da schien es mir, als wenn Vinzenz an idealer Auf fassung des Gegenstandes , welche auch das Gemüth ansprach, die Andern überrage
sich Gasser ans das Studium der hl. Schrift. Um sich Hirz« zu besahigen, war ihm die gründ liche Kenntmß der hebräischen Sprache nnentbchrlich. Zudem setzte er dM Studium der orientalischen Dialekte mit Einschluß des Ara bischen alle vier Jahre hindurch mit allem Eifer fort. Er stndirte