Von der Freiheit des Landes Tirol.- (Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes ; 1)
Seite 31 von 209
Autor:
Wopfner, Hermann / von Hermann Wopfner
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Verl. der Mar. Vereinsbuchh.
Umfang:
202 S.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur
Schlagwort:
g.Tirol;s.Verfassung;z.Geschichte<br />g.Tirol;s.Freiheit
Signatur:
II 102.684 ; II A-17.738/1
Intern-ID:
131381
daß „sie selbst hätten ein mehreres vorkehren können'. Das war ja nicht ganz unrichtig, aber der gute Kaiser über sah nur, daß in erster Linie er und seine Regierung ver pflichtet gewesen waren, mit Nachdruck disse Vorkehrungen einzuleiten. Er übersah ferner, daß seine und seiner Borfahren Regierung schon seit geraumer Zeit darauf hingearbeitet hatte, die Selbstregierung des Landes tunlichst einzuschrän ken und es daran zu gewöhnen, alles von der kaiserlichen Regierung Zu erwarten. Besonders
lag dem Kaiser am Herzen, daß die Saline in Hall „in ihrem Sein und Wesen unbeschädigt erhalten werde'. Im übrigen beschränkte er sich daraus, der Regierung zu empfehlen, solche Schritte zu tun, „welche euch die Vernunft nach dem Bedürfnis der Sachlage als die günstigsten und unschädlichsten emp fehlen' werde. Das war nun so weit ein ganz guter und freilich auch ein billiger Rat; die Frage war nur, wie weit die Regierung auch in der Lage sei, das Vernünftigste zu erkennen. In dieser Hinsicht
befanden sich leider Wiener Regierung und Jnnsbrucker Behörden gleichermaßen im Unklaren. Der Kaiser vertröstete die Tiroler auf ein Re giment österreichischer Truppen, das bereits in Tirol einge troffen sein müsse. Mit diesem Trost stand es aber schlecht. Diese Truppen, die nach kaiserlicher Ansicht am 38. àni àeits in Tirol eingetroffen sein sollten, kamen erst einen Monat später ins Land. Nach der Einnahme der beiden Landesfeftungen im Unterinntal war, wie schon erwähnt, der Kurfürst nach Innsbruck