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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1934
Von der Freiheit des Landes Tirol.- (Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes ; 1)
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Seite 141 von 209
Autor: Wopfner, Hermann / von Hermann Wopfner
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Mar. Vereinsbuchh.
Umfang: 202 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol;s.Verfassung;z.Geschichte<br />g.Tirol;s.Freiheit
Signatur: II 102.684 ; II A-17.738/1
Intern-ID: 131381
die Frage der Religionsfreiheit nicht vor den Reichstag, sondern 'vor den Tiroler Landtag gehöre. Bereits das Toleranzpatent Kaiser Josefs des II. war den Tiroler Landständen als Verstoß gegen die tirolischen Landesrechte erschienen. Sie sahen in diesem Patent nicht mit Unrecht eine einseitige Aenderung der Landesordnung durch den Kaiser; nach dem tirolischen Landrecht durste aber eine solche Aenderung nicht ohne Zustimmung des Landtages erfolgen. Die gleiche Haltung nahmen nun die Tiroler

gegen den Beschlutz des Wiener Reichstages ein. Waren die konservativen Tiroler schon aus staatsrechtlichen Grün den gegen den Reichstagsbeschluß, so machten sie auch Gründe, wie sie in der Sache seWst -lagen, für ihren Stand punkt geltend. Die Tiroler befürchteten, daß die Zer störung der Glaubenseinheit auch zum Untergang des starken tirolischen Gemeinschaftsgefühles führen werde'. In diesem Gefühl sahen sie eine der Grundlagen tirolischer Kraft, wie sie sich in schweren Zeiten betätigt habe. Das Toleranzpatent

Kaiser Joses II. war zwar in seiner Wirk samkeit für Tirol nicht förmlich aufgehoben worden, wohl aber war bei Gelegenheit der protestantischen Bewegung im Zillertal in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts eine kaiserliche Entscheidung erslossen, welche die Bildung nichàHoli'scher Gemeinden in Tirol verbot. Dieser Ent scheidung zufolge, war also in Tirol die katholische Kirche allein vom Staate anerkannt. Die Tiroler stellten sich nun aus den Standpunkt, daß die kaiserliche Entscheidung

einen Teil des tirolischen Landesrechtes bilde; dieses aber durste ohne Zustimmung des Landtages nicht wieder aus gehoben werden. Die Ansichten der Tiroler, vor allem die Meinung bäuerlicher Kreise, spricht ein Flugblatt aus, das vom Südtiroler Bauern Josef Ladurner am 29. September

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Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1934
Von der Freiheit des Landes Tirol.- (Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes ; 1)
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Seite 68 von 209
Autor: Wopfner, Hermann / von Hermann Wopfner
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Mar. Vereinsbuchh.
Umfang: 202 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol;s.Verfassung;z.Geschichte<br />g.Tirol;s.Freiheit
Signatur: II 102.684 ; II A-17.738/1
Intern-ID: 131381
die Einberufung des Tiroler Landtages Zu betreiben; auf dem offenen Landtag hoffte man die Wünsche des Volkes wirksamer zur Geltung bringen zu können als im engeren Kreis des Ausschusses. Die Tiroler wollten sich unmittel bar an ihren Landesfürsten, den Kaiser, wenden; sie wer den kaum Unrecht gehabt haben, wenn sie annahmen, daß so mancher Mißgriff der Wiener Regierung mehr Beamten werk war als kaiserliche Willensmeinung. Der Statthalter Graf Sauer und seine landfremden Beamten sahen

ihrer seits in dem Eintreten der Tiroler für ihre Landesfreiheiten ein gesetzwidriges Borgehen. In den Kreisen der Regie- rungsleute dieser Art schlug man die Hände über den Kopf zusammen und jammerte, die französische Revolution — sie war um diese Zeit bereits im Gang — habe schon nach Tirol übergegriffen und die Tiroler mit ihren Ideen an gesteckt. Revolutionäre waren aber nicht die konservativen Tiroler, welche ihre alte 'Verfassung und die Freiheit ihres Landes wahren wollten; Verfassungsbruch

und Revolution machten vielmehr die Wiener Zentralisier! und Absolu- tisten, welche die Rechte des Tiroler Volkes bangen wollten. Noch bevor die Tiroler entscheidende Schritte in ihrer Sache unternahmen, starb der Kaiser Josef II. (1790). Die Stimmung unter den Bauern Tirols war damals so er regt, daß sie das Treuegelöbnis für seinen Nachfolger, Leo pold II. zum Teil nur mit Widerstreben leisteten. In den letzten Jahren der Regierung Josef II. hatten seine Neue rungen allenthalben große Mißstimmung erzeugt

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Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1934
Von der Freiheit des Landes Tirol.- (Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes ; 1)
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Seite 104 von 209
Autor: Wopfner, Hermann / von Hermann Wopfner
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Mar. Vereinsbuchh.
Umfang: 202 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol;s.Verfassung;z.Geschichte<br />g.Tirol;s.Freiheit
Signatur: II 102.684 ; II A-17.738/1
Intern-ID: 131381
die Tiroler die Form der Bitte, wo sie streng genommen zu fordern berechtigt gewesen wären. Die Bittschrift ward übrigens durch eine beigelegte Denkschrift tiefer begründet. Diese Denkschrift hatte das Mitglied des Tiroler Adels, standes, der vorhin genannte Fveiherr Josef von Giova netti verfaßt, der gründliche Kenntnisse der Geschichte Tirols und große Einsicht auf politischem Gebiet besaß. In geziemender Form, aber mit Wiìà und Deutlichkeit, wurde der Standpunkt vertreten, daß die Wiederherstellung

der tirolischen Verfassung nicht von der Gnade der Regie rung abhänge, sondern als Recht des Tiroler Volkes bean sprucht werde. In dieser Denkschrift heißt es unter an derem: „Durch eine dem Buchstaben nach gleiche Behand lung mit den übrigen, von der Natur gesegneten Provinzen des österreichischen Kaiserstaates würde er (der Tiroler) eben der Sache nach höchst ungleich behandelt. Elend und Not, wie es zum Teil schon in den letzten Jahren der Fall war, würden ihn aus seinen heimatlichen Bergen ver treiben

, die unstete Lebensweise und die fremden Sitten seine Moralität verderben, seinen Charakter entnationali sieren, während das Land aus Mangel an arbeitenden Händen und an Kapital sich in eine Einöde verwandelt.^) *) MmmnMi denkt bài, daß die Tiroler beim Verfall ihrer h«»l»Michen Wirdschaft gezwungen Würben, wenigstens MtWmse

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Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1934
Von der Freiheit des Landes Tirol.- (Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes ; 1)
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Seite 101 von 209
Autor: Wopfner, Hermann / von Hermann Wopfner
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Mar. Vereinsbuchh.
Umfang: 202 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol;s.Verfassung;z.Geschichte<br />g.Tirol;s.Freiheit
Signatur: II 102.684 ; II A-17.738/1
Intern-ID: 131381
vor allem Josef II. gegen diese Verfassung gehandelt, aber das Land hatte lauten Protest gegen bisse Verletzung seines Rechtes erhoben. Vom Kaiser Leopold II. war die Landes verfassung im Wesen wieder auf den Stand gebracht wor den, den sie vor dem Verfassungsbruch Kaiser Josef II. innegehabt hatte. Tirol war in den Kämpfen um die Wiederherstellung der österreichischen Herrschaft verblutet und verarmt; Oesterreich und seine maßgebende Persön lichkeit hatte die Tiroler zu diesem Kampf aufgerufen

; auch im Jahre 1813 war die rasche Eroberung Südtirols durch die österreichischen Waffen nur dem Mitwirken des Tiroler Landsturmes zu danken. Die Befreiung Südtirols wenig stens war im Wesen ein Werk des Tiroler Volkes; in Nord tirol allerdings hatte zufolge besonderer politischer Um stände die österreichische Regierung selbst der Erhebung des Volkes entgegen gewirkt. Dieser Landesteil war durch Ver trag an Oesterreich Zurückgekommen. In jedem Fall durften die Tiroler nach allem, was vorausgegangen

war, erwarten, daß man die alte Ver fassung — allenfalls mit zeitgemäßen Neuerungen — wie der herstelle. Diese Neuerungen konnten aber nach Recht und Billigkeit doch nur darin bestehen, daß man den An teil des Volkes an der Regierung neu regelte, ihn — ent sprechend der Treue, welche die Tiroler bezeigt und den Opfern an Gut und Blut, die sie gebracht hatten — mehrte und nicht minderte. Zeitgemäße Aenderungen hätten vor allem in dem Sinne erfolgen müssen, daß die übermäßige Zahl der Adelsvertreter

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Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1934
Von der Freiheit des Landes Tirol.- (Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes ; 1)
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Seite 77 von 209
Autor: Wopfner, Hermann / von Hermann Wopfner
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Mar. Vereinsbuchh.
Umfang: 202 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol;s.Verfassung;z.Geschichte<br />g.Tirol;s.Freiheit
Signatur: II 102.684 ; II A-17.738/1
Intern-ID: 131381
Selbstregierung erwachsene Verfassung der Tiroler hatte dieser Französling nicht das geringste Verständnis. Der bayerische Zentralismus war gewiß wesensver wandt mit dem Derreichischen Zentralismus, wie ihn Maria Theresia's Regierung eingeleitet und Josef II. rück sichtslos durchgesetzt hatte; was aber schon unter der alten österreichischen Regierung und unter dem angestammten Fürstenhause so 'schwer von den Tirolern empfunden wor den war, das schien ganz unerträglich unter der aufgezwun genen

Herrschaft Bayerns. Die bayerische Gleichmacherei, die Berständnislosigbeit und der Kampf gegen die Eigenart von Land und Volk, die Mißachtung der Landesrechte, haben wesentlich dazu beigetragen, die Tiroler zum Auf stand gegen Bayern zu treiben. Ein bayerischer Beamter urteilte zu Beginn des Aufstandes ganz mit Recht. „Der größte Fehler wurde gemacht . . . weil man alle Schuhe über einen Leisten schlagen wollte.' In Tirol hing das Volk, namentlich auch das Land volk, an seiner alten, ehrwürdigen

Verfassung. Man war stolz ans die Freiheit Von Land und Volk, namentlich auch auf die — anderen Landern unbekannte — Freiheit des Bauernstandes. Mit Geringschätzung sah der Tiroler Bauer auf seinen Standesgenossen im benachbarten Bayern herab, der — wie übrigens auch der Bauer der östlichen öster reichischen Alpenländer — politisch rechtlos und persönlich seinen Grundherren .untertänig war. 'Bei verschiedenen Gelegenheiten tritt zutage, wie sehr der Tiroler Bauer seine Verfassung zu schätzen wußte

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1934
Von der Freiheit des Landes Tirol.- (Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes ; 1)
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Seite 103 von 209
Autor: Wopfner, Hermann / von Hermann Wopfner
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Mar. Vereinsbuchh.
Umfang: 202 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol;s.Verfassung;z.Geschichte<br />g.Tirol;s.Freiheit
Signatur: II 102.684 ; II A-17.738/1
Intern-ID: 131381
so auch Andreas Hofer selbst, hatten am großen Landtag des Jahres 1790 teilgenommen. Damals war, wie wir schon hörten, eine Fülle von Beschwerden vorgebracht wor den; einigen großen Beschwerden der Tiroler war auch da mals abgeholfen worden. Auch diese Erfahrung mochte da zu beitragen, breiteren Kreisen des Bauerntums den Wert der Landesverfassung, namentlich des offenen Landtages fühlbar zu machen. Es konnte auch nicht unbekannt bleiben, daß Tirol in seiner Verfassung sich eines großen

BorZuges gegenüber den anderen österreichischen Ländern erfreute. Namentlich die Vertretung der Bauern am Landtag gab der tirolischen Verfassung ein demokratisches, freiheitliches Gepräge. Unter Bayern waren Beamtenwirtschaft, Vielregie- rerei und Einschränkung jeder Art von Bolksfreiheit noch ärger als in der österreichischen Zeit unter Kaiser Josef II. Begreiflich, daß jetzt die Tiroler ihre alte Verfassung, die ihnen Bayern unter Verletzung eines Königswortes ge nommen hatte, umso mehr schätzten

, ja vielleicht in ver klärender Erinnerung überschätzten. Zudem hatten gerade Oesterreich selbst und seine Sendboten den Tirolern immer wieder die Bedeutung ihrer Verfassung vor Augen gehalten. All das macht es begreiflich, daß mit dem Beginn der neuerlichen Erhebung der Tiroler im Jahre 1813 auch der Ruf nach der alten Verfassung nachdrücklich erhoben wurde. Gewiß war das Volk selbst nicht imstande, seine Forde rungen genau zu formulieren, dazu bedurfte es juridisch und geschichtlich gebildeter Personen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1934
Von der Freiheit des Landes Tirol.- (Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes ; 1)
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Seite 173 von 209
Autor: Wopfner, Hermann / von Hermann Wopfner
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Mar. Vereinsbuchh.
Umfang: 202 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol;s.Verfassung;z.Geschichte<br />g.Tirol;s.Freiheit
Signatur: II 102.684 ; II A-17.738/1
Intern-ID: 131381
v. Dì Pauli; aber auch der Bürger- und Bauernstand stellte ausgezeichnete charakterfeste Männer. Nicht nur in Oesterreich, sondern auch außerhalb Oesterreichs sah man mit Staunen, wie das Keine Land Tirol seine Freiheiten und Rechte gegenüber dem Wiener Zentralismus vertrat. Der Kampf war nicht leicht. Die Wiener Regierung war über den Widerstand der Tiroler aufs äußerste erbittert; mit nichts weniger als freiheitlichen Mitteln führte sie den Kampf gegen die so verhaßten Konservativen Tirols

. Sie führte den Kampf in persön licher und gehässiger Weise gegen unbequeme Männer des öffentlichen Lebens wie auch der Beamtenschaft. Der Statthalter Tirols, der ausgezeichnete Georg Ritter von Toggenburg, fiel als eines der ersten Opfer der liberalen Herrschaft (1868). Die Wiener Regierung sandte als Mann ihres Vertrauens den Liberalen Josef Lasser als Statthalter nach Tirol. Gegen die konservative Presse wurden die schärfften Maßregeln ergriffen. Das Organ der Konservativen, die „Tiroler Stimmen

', wurde nach dreimaliger Verurteilung eingestellt; die Zeitung erschien jedoch seit dem 9. Mai 1868 unter etwas geändertem Titel als „Neue Tiroler Stimmen' wieder. Ein Denunzianten wesen machte sich breit; nicht einmal das Briefgeheimnis wurde von den liberalen Schergen geachtet. Pros. Simon Moriggl, der sich als Organisator um die konservative Sache große Verdienste erworben hatte, wurde auf Grund eines aufgefangenen Briefes ohne Pension seiner Stelle entsetzt. Der Kaiser selbst vermochte

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