Führer durch Bozen-Gries : unter besonderer Berücksichtigung der vier neuen Bergbahnen und der großen Dolomitenstraße
dann, dem Fluß e, besonders auf d er Grieser Seite, immer mehr Grund abzuringen, doch ist das Bett noch heute breit genug. Die Bozner Wasserinauer bestand sicher schon im 13. Jahrhundert, denn es heißt in der Chronik, daß Mein- hard II., Graf von Tirol, diese Mauer zerstört habe, um die Stadt Bozen, mit welcher er Krieg führte, der Ueber- schwemmungsgesahr preiszugeben. Das Jahr 1337 brachte den Südtirolern Hochwasser, der Eisak wälzte seine Wogen bis an die Pfarrkirche heran
(von der Mündung des Sarntals bis zun: Eisakflusfe), 4—6 Fuß in der Breite und 10—20 Fuß in der Höhe; als Baumaterial dienten Klaub- steine, die jedoch sorgfältig durch Mörtel mit einander ver- bunden wurden. Ein Dutzend „Spizolen' von 10 bis 30 Schritt Länge stemmten sich dem Flusse entgegen. Das ge- waltige Bollwerk bewährt'e sich im Jahre 1757, als anhal- tende Regengüsse die Talser zu unerhörter Höhe hatten an- schwellen lassen; Tausende von Leuten aus Bozen bemühten sich während dreier Tage und Nächte
durch Ausstellen von Wasserböcken und Hinabwersen von Sandsäcken und der- gleichen, die tobende Flut zurückzudrängen; trotzdem erwartete man stündlich den Zusammenbruch der Mauer und die Stadt schien verloren, nmsomehr, als der Eisak den ganzen „Boden' und die östlichen und südlichen Häuserviertel von Bozen bereits überschwemmt hatte. Allein die Talfermauer hielt Stand. Im nächsten Jahre stieg die Talser wieder derart,