25 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_514_object_4672595.png
Seite 514 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
So erging es den Bischöfen Soltyk von Krakau, Zaluski von Kiew, so den beiden Rzeworski, und Krasiuski, Bischof von Kannniec, rettete sich nur durch die Flucht. Es ist unmöglich, ein genaues Gemälde jener traurigen Ereignisse zu geben. Die übrigen Machte sahen teil nahmslos zu. Die allgemeine Aufmerksamkeit war auf Polen gerichtet; aber keiner Regierung schienen die Vorgänge in Po leu so wichtig , um sür sie alte Bünduisse und neue Rücksichten aufzuopfern. England wünschte die Sache

auszugleichen, aber da es allen Gewaltmaßregeln abhold war, ging ihm die Sache aus der Hand. Ueberhanpt hatte England, seit Oesterreich seine etwas drückende Bnudesgeuosseuschaft uach dem Erbfolgekriege abgeschüttelt hatte, seit es sich im siebenjährigen Kriege von Preußen getrennt, keinen durchdringenden Einfluß auf die Angelegenheiten des Continents. Es blieb mit Frankreich gespannt, von Oesterreich getrennt, feindselig gegen Preußen, untergeordnet in Dänemark, neutralistrend in Schweden, und trotz

aller Bemühungen seiner Diplomaten nur in einer kalten Stellung gegen Rußland. Es hat in und für Polen nichts gethan, that auch ferner uichts, entschied nichts iu Konstantinopel; es hatte nicht einmal die Besitznahme Kor sikas durch die Franzosen hindern können. Seine Gesandten schickten die getrenesten nnd umfassendsten Berichte an das Cabinet, Maria The resia wünschte, daß England in Gemeinschaft mit Oesterreich für die Beruhigung Polens wirken möge ; aber dasselbe sah sich durch unange nehme Begebenheiten

in England und in den Kolonien nicht veranlaßt, den einmal betretenen Pfad zu verlassen. Es war dieß ein unglück seliges öffentliches Geheimniß. Auch Frankreich hatte keiue Luft, eine thätige Hilfe zu leisten; es versuchte für einen Moment, sich Preußen zu nähern, aber Friedrich II. hielt sich zu Rußland; er konnte hier mehr gewinnen, dort viel verlieren; er hielt sich gerne freie Hand, um selbst ständig austreten zu können. Ein französischer Gesandte sprach damals 1771 aus, daß die Verbindung

zwischen England uud Frankreich für die Sicherheit Europa's einstehen könne; aber das französische Ministerium betrachtete die Dinge oberflächlich und kam über Jntriguen und Schrei ben nicht hinaus. Frankreich hatte auch bei früheren polnischen An lässen nur für sich gewirkt, 1733 hatte es nur nach Lothringen ge trachtet; jetzt meinte Choiseul: daß er weit mehrAntheilnehme an dem, was die Eugländer iu Nordamerika unternehmen, als was sich in Polen zutrage.

1
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_93_object_4672174.png
Seite 93 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
schau; Friedrich nahm Winterquartiere in Dresden, schrieb Briefe aus demselben Brühl'schen Palais, wo 1851 die Konferenzen gepflogen wurden. Trotz des glücklichen Anfangs übersah Friedrich doch alle Ge fahren von der Roth im preußischen Lager bis zur großen Coalition, die gegen ihn in Waffen stand. Er war während des Winters bestrebt, die Höfe zu gewinnen; er dachte daran, die Türken gegen Rußland in Bewegung zu setzen. Sein einziger Bundesgenosse war England; diese Macht gab Anfangs

auf sein Stürmen und Drängen nur ungenügende Antworten und rührte sich uicht. Friedrich hoffte auf das englische Ca binet. „Wenn England das Heer zur Verteidigung Deutschlands ge bildet, wenn die Magazine gefüllt sind, sagte er zum englischen Gesandten Mitchell, so bin ich in keiner Sorge mehr. Sie werden sehen, daß Rußland und Frankreich ihre Sprache ändern, sobald sie wissen-, daß zwischen England und mir ein Übereinkommen getroffen ist.' Erst am 11. Jänner 1757 erwuchs die Convention von Westmünster

zu einem förmlichen Kriegsbüudniß und England versprach, eine Million Thaler Subsidien, gegen 20,000 Mann preußischer Truppen. Aber die Hoff nungen Friedrich's II. daß dadurch das Büuduiß gegen ihn zerfallen würde, gingeu uicht in Erfüllung. Es gelaug im Gegentheil Kauuitz, das Bündniß gegen Friedrich großartig zu erweitern und durch reelle Machtentwickelnng zur Wahrheit zu machen. Fraukreich übernahm es (3. Mai 1757), ein eigenes furchtbares Heer von 100,000 Mann ins Feld zu stellen, 2 Millionen Limes Subsidien

2
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1855
Oesterreich unter Maria Theresia
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/101111/101111_88_object_4672169.png
Seite 88 von 591
Autor: Wolf, Adam / von Adam Wolf
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 594 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1740-1780 ; <br>p.Maria Theresia <Österreich, Erzherzogin, 1717-1780>
Signatur: II 141.825
Intern-ID: 101111
rigen Krieges, der wie bekannt nicht bloß auf der schlcsischen Ebene, sondern ebenso in Deutschland, in Nordamerika, in Ostindien durchge fochten wurde. Frankreich hatte im Utrechter Frieden Acadien oder Reuschottland in Nordamerika „den ehemaligen Grenzen gemäße an England abgetreten. Der Aachner Friede bestimmte, es solle dort alles „wie vor dem Kriege' bleiben. Die Engländer suchten die Grenzen ins Land hinein auszudehnen, die Franzosen sie zur Seeküste zurückzu drängen. Keine Macht gab

nach, das Schwert sollte entscheiden. Ferne Waldwildnisse, kleine Jnselchen wurden Veranlassung zu einem Welt krieg, dessen Kosten und Ausgang Niemand berechnen konnte. Es ist das neunzehnte Jahrhundert viel vorsichtiger im Beginn von Kriegen und die neuere Diplomatie hat Sachen beigelegt, wo im 18. und um so mehr im 17, oder 16. Jahrhundert die europäischen Nationen an ein ander gerathen wären. 1755 am 15. Mai erfolgte die Kriegserklärung Englands gegen Frankreich. England suchte zwar den Frieden am Continent

zu erhalten oder gedachte ihn mit Hilfe Oesterreich's und Rußland's so zuführen, daß Preußen und Frankreich überwältigt würden. Aber es war so viel Zündstoff verhaudeu, daß eine Verschmelzung der feindlichen continentale» Interessen mit dem Seekrieg unvermeidlich war. England verlangte Oesterreichs Mitwirkung für seine amerikanischen An gelegenheiten. Oesterreich wollte dafür keine Truppen nach Flandern schicken und Kaunitz lehnte jede englische Forderung mit Kälte und Würde ab. Als England eiue

3