Das VerhaltmH Oesterreichs zu England war schon lange gelockert. Maria Theresia hatte von 1742 an eine geheime Erbitterung gegen einen Bundesgenossen, der die Interessen Oesterreichs so wenig wahrte, gefüblt ; sie erinnerte sich, daß Englaud zum Aufgeben Schlesiens, zur Abtretung von Gebieten an Sardinien gedrängt batte uud bereits vor 1748 entschlossen war, seinen besonderen Frieden mit Frankreich abzu schließen. War schon die Art und Weise, wie England seine Hilfe geleistet hatte, sonderbar
, so trat dies noch mehr hervor, als der brit- tische Staatsrath Oesterreich mit einer Art lleberlegenheit an die Dienste erinnerte, welche England dem Hanse Oesterreich geleistet. Es schien, als wolle England mit Oesterreich umgehen, wie mit Holland oder Sardinien. Mannigfaltige heterogene Ansichten traten hervor, be sonders als es sich darum handelte, den Erzherzog Joses zum römischen König wählen zu lassen. Der österreichische Hos wurde immer kalter, schweigsamer, zurückhaltender; das englische
Cabinet schroffer, mehr herausfordernd. Baron Wasner, früher Gesandter in Frankreich, jetzt in England und später durch Gras Karl Colloredo, den jüngeren Bru der des Reichsvicekanzlers, ersetzt, erhob lange Vorstellungen. Maria Theresia klagte dem englischen Gesandten Keith über den Ton der eng lischen Staatsschriften. Es war bereits ein Federkrieg daraus gewor den. Der reelle und zunächst liegende Grund, der die Seemächte mit Oesterreich verfeindete, lag in den Verhältnissen der Niederlande
. Sie verweigerte die Hilfs gelder für den Unterhalt holländischer Truppen in den Grenzplätzen. England hatte, als es 1713 die Niederlande Oesterreich zusprach , die sen Staat zum Wächter der europäischen Freiheit eingesetzt und die Seemächte erkannten in den Niederlanden immer ein Oesterreich im allgemeinen Interesse anvertrantes Pfand und ihr materielles Interesse forderte, daß der Handel der österreichischen Niederlande unterbunden Wo is. vest. uni. Mar. Tkcr, 6