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Autor:
Wessely, Joseph / geschildert von Joseph Wessely
Ort:
Wien
Verlag:
Braunmüller
Umfang:
618, 190 S.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Enth.: T. 1. Die Natur, das Volk, seine Wirthschaft und die Forste der oesterreichischen Alpenländer. T. 2. Forststatistik der oesterreichischen Kronländer: Kärnten, Krain, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg
Schlagwort:
g.Österreich ; s.Wirtschaftsgeographie
Signatur:
II 189.149/1-2
Intern-ID:
247216
Die Wände sind aus runden Baumstämmen zusammengeschr öltet, das Dach mit Rinde oder mit Bret- oder Spaltschindeln gedeckt. Fast der ganze Bau ist Holz, nur im Herd ist Lehm oder Erde eingetaucht, und oben allenfalls mit Steinen belegt. Die Wintersölde baut nian wärmehaltender; man verdielt den Raum ober dem Scheiterost, trennt den Schlafraum mittels einer Wand von der Köche, und stellt zuweilen auch einen aus Lehm und Steinen gefertigten Ofen hinein. So die Holzerhütten der Deutschen
und der Slovenen, Jene der Wel schen sind weit einfacher. Die geringe Holzmenge der dortigen Schläge, die Kostbarkeit des Holzes, wohl auch der Umstand, dass fast alle Ar beiten in Unternehmung hintangegeben werden und die angehorne Fruga li tat des Italieners drängen zur Beschränkung auf das Allernothdürftigsle. Der Herd fällt von selbst hinweg, denn die Polenta verlangt keinen, und Alles, was beim Deutschen wohl gezimmert und genau gefügt ist, als wäre es für die Ewigkeit bestimmt, ist dort nur ganz roh
zusammenge schlagen. Winterhütten kennt der Welsche kaum; zieht sich auch eine Arbeit in den Winter hinein , so nimmt er in den nahegelegeneu Senn hütten oder in den nächsten Höfen seinen Unterstand. Die dortigen zahl reichen Sennhütten ersparen ihm auch gar oft die Sommerhütte. Die Einfachheit der welschen Schlaghütten findet auch im betreffen den Arbeitsaufwan de ihren Ausdruck. Während inan in den deutschen Hochbergen rechnen kann, dass auf Errichtung der Scblagsöide 3— 1 Tagwerke auf den Kopf gehen
, vollenden die welschen Passen ihre Hütte gewöhnlich schon im er sten Tage. Die Quadr. Klafter Sommerhütte kostet in den deutschen Hochber- gen 9—11, Winterhütte 13—16 Gl.; worunter 5 — 6 Gl. Holzwerth. Sclilagarbeit Im Hauptstocke , im West- und grossentheils auch im Nord- und im Ostabfalle wird die Hauptmasse des Holzes in 6—10 füssige Klötze auf gearbeitet, welche erst verkohlt oder zu Brennholz aufgescheitert wer den, nachdem sie ausgebracht sind; andere Hölzer erzeugt man in diesen Gehauen