Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
— 440 — . §. 16. und seine Nachfolger jeder Metropolitangewalt über die istrischeii Bischöse (von Trieft, Capodistria, Parenzo, Pola, Pedcna und Cittanuova),*) Geistliche Immunitäten und Stadtherrschaften. Aus Karo- lingnzeit fiud 7mr wenige Jmmunitätsdiplome für in Jstrien begüterte geistliche Stifte erhalten und zwar die Diplome König Karls d. Gr. für die Patriarchate Aquileja von 792 und Grado von 803**) sowie das Kaiser Ludwigs II. für das Kloster SanMichiele inDiliauo von 852.***) Gewiß
der reichsgerichtlicheu Befugnisse tf), die Stadtmauer sowie das Recht *) Wilhelm Meyer, Die Spaltung des Patriarchates Aqàja ini AbHand- lungen der k. Gesellschaft d. W. zu Göttingen, phil.-hift. Klasse, N. F. II, N. 6 (1898). Hartmann, Geschichte Italiens im Mittelalter, I, 381 f.; H/1, 35,87 f., 201, 267 f.; II/2, 135. Kretschmahr, Geschichte Venedigs, I, LI f. Benussi, Rei medio evo, 72 f., 201 f., 285 f. **) Das Diplom sür Aquileja in: iL G. H., Diplomaten Karolinorum t. I, p. 235. Vgl. die Bestätigung Kaiser
Ottos II. von 981 in: iìl. G. H., Diplomatami regimi et imperatorura Germaniae t. II, p. 271; andere Bestätigungen im C. d. I. — Das Diplom für Grado in: Dipl. Karol. t. I, ;i, 269, bestätigt von Kaiser Otto II. 374 (Dipl. r. et i. G. II, 84) und Kaiser Heinrich II. 1020 (ebenda III, 541). ***1 Nach Kandler San Michele die Sotto terra bei Montvna in der Diözese Parenzo. Vgl. Reg. imperii, I, 9Ì. 1190. Benussi, 217, hält es für nicht un möglich, daß dieses Diplom Fälschung des 12. Jahrh. sei
, um die Ansprüche des Bischofs von Parenzo zu bekämpfen.— Hiezu kommt noch das Diplom König Berengars I. von Italien von 908, in welchem er das Frauenklofter zu Instino- polis (Capodistria) sub tnicionis mundburdum nimmt (Bennssi, 218). Dieser Ausdruck wurde damals gleichbedeutend mit immunitas gebraucht. Vgl. Seeliger, Die soziale und politische Bedeutung der Grundherrschast, 37. I) Bischof Konrad von Trieft legte K. Friedrich It. 1230 Privilegien der Kaiser und Könige Lothar I., Karl (des Kahlen
oder des Dicken?), Wido, Berengar I., Ludwig HI. und Lothar II. zur Bestätigung vor. — König Berengar I. schenkte 311 dem Bischof von Trieft die Kastelle Verino maggiore und minore (bei Pisino) mit voller Gerichtsbarkeit (Benussi, 220). — Kaiser Otto II. bestätigte 983 dem Bischof von Parenzo, quod a reg-ibus sen ab Ilgone largitnm est, und eximierte die homines super terrain ecclesìae residentes (Benussi, 231). Von auswärtigen Kirchen waren in Jstrien sonst noch begütert: das Erzbistum Ravenna schon seit