mehr, wenn sie ihn einmal besuchen dürfte. Und zum Schlüsse Meß ei: „Mit herzlichen Grüßen Ihre Berta.' Martin legte die Photographie vor sich auf den Tisch, sah sie lange an und schloß dann die Äugen, Ein Traumbild stieg vor seiner wachen Seele auf. Ein. Herbstabend, kühl und dunkel, trote der Sterne, die schon flimmernd am Himmel standen. Von der Stadt grüßten einzelne Lichter herauf, ein Hund bellte ir gendwo, und in der Tiefe rauschten die Fluten des Eisack. Vom klang das .Lachen
der anderen, Martin aber ging Arm in Ann mit Berta hinterdrein. Und nun erinnerte er sich auch, daß Berta sehr fröhlich war und viel plauderte. Früher, als Ihm lieb war, ka men die steilen Gassen von Stuf eis, die Eisackbriicke, der graue, steinerne Johannes, vor dem. ein rotes. Licht brannte, 'und die Zinnen und Erker der Adler gasse. Und beim weißen Türm war dann alles zu Ende. Man trennte sich, als ob nichts gewesen wäre. Und eigentlich, war auch, nichts gewesen. Martin fuhr sich, iibèr die Stirn. War das ales
nicht wirklich nur wie ein Traum? Aber da lag die Photographie, da sahen ihn dieselben frohen, schwär merischen Augen, an wie damals. Und der verblaßte Traum., dieser Zufall, dieses längst tatgeglaubte Nichts stand nun doch wieder vor ihm, lebendig und wirk lich, und griff nach seiner Seele. — Als Martin am nächsten Morgen erwachte, ver spürte er irgend etwas Unbehagliches in sich, ähnlich dem bitteren Geschmaeke, der von einem üblen Trünke auf der Zunge bleibt. Was war das nur! Rich-