Empfehlungen f&uuml;r die erweiterte Suche

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 182 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

1S7 gut. Mittewald hat 2899 F. Seehöhe. Die Absenkung vom Toblacherfelde, welche auf der Strecke von Straßen hieher besonders bemerkbar wird, be trägt von Sillian bis Mittewald 572 F» Die Gegend von Mittewald abwärts bleibt am Straßenzuge mono ton, düster und beengt, erweitert sich auf einer kurzen Strecke in der soge nannten Au, wo auch ein Wirthshaus steht, 1 starke Stunde von Mittewald, und verengt sich dann wieder mehr und mehr zur Lienzerklaufe. Die Berge drängen sich in diesem ernsten

Einwohner.' In dieser Gegend blühte zur Römer zeit eine ihrer ausgedehntesten Colonieen, das vielgenannte onoiu m. Hier und ringS in der Gegend geben ausgegrabene Mellensteine, Basreliefs, Säu lentrümmer, Mo sai kb öden, Münzen, Bildsäulen u. s. w. Kunde von dieser reichen Ansiedlung. Sie ging, gleich so vielen andern, in dein Andränge der Barbaren, welcher das Weltreich stürzte, unter. Im 6. und 7. Jahrhundert wurden die spärlichen Neste des alten Glanzes dieser Gegend in den steten Kämpfen

der bojoarischen Herzoge gegen Slaven und Wenden gänzlich ver nichtet. Schon im 11. Jahrhundert war indessen hier wieder ein namhafter Ort,entstanden, doch in etwas veränderter örtlicher Lage, denn zu Jener Zeit erlitt diese Gegend durch ein grauenvolles Naturereigniß, einen unermeßlichen Bergsturz, eine völlige Umstaltung, und auch das damalige Lienz ward unter dem Schutte begraben. Die Bevölkerung war auf die Berge geflüchtet; dort entstand damals das Helenenkirchlein auf dem Sonnenberge über Ober- Lienz

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 319 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

Croce an. Eine höchst freundliche Gegend umgiebt uns. Zur Linken und Rechten der Straße sehen wir schön bebautes Land, Wiese und Feld. Die schönen Mit telgebirge And mit Obstgärten, Vignen und Kastanien bedeckt. Links, im Osten, steigt die Hochspitze M aranz a, rechts, im Westen> das rauhe, ernste Kalk- gebilve des MonteB odone , beide gegen 7000F. hoch, empor. Das Etsch- th al, durch welcheswir hinwandeln, ist stundenbreit. Die Gegend hatte im mer sehr an dm Folgen der Versumpftingen zu leiden

die erfreulichste Vollen? dung erhalten und reichen Segen bringen. Nach 1 Stunde Manderns gewah ren wirken schöne« Hügel, dessen Höhe die ehemalige Einfiedelei San Rocco ' ziert. Trotz der n« Mäßigen Höhe des Hügels ist dich einer der lohnendsten Ausfichtspunkte der Gegend, Am Fuße deS Hügels bemerkt man Trümmer

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 16 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

, — die Aartoffelernte auf ungefähr drei Millionen halbe Wetzen , daS Futter- erzwgniß auf mehr als ^Millionen Zenwer berechnet. In den hochliegenden Alpenthalern gedeiht fast nur allein der Hafer. Vintschgau ist reich an Äoggenwuchs, der meiste Weizen wächst in der Region des Eisaks von Vriren bis Bötzen, dann im Unterinnthal, in der Gegend von Kufstein z Gerste und Hafer in der Gegend von Sterzing , im Hochpusterthal u. s. w. Zu den Brvtftüchten zählt in Tyrol auch der MaiS (hier Türkischkorn genannt), wel cher

kaum nach stehend. Der Anbau des Tabaks ist nicht ohne Belang. Berühmt ist das Tyrolerobst, und es verdient diesen Ruf. Von den Aepfeln von Meran bis Zu de« Südfrüchten am Garda-See spendet Pomona köstliche Gaben. Der Wein nimmt ebenfalls eine vorzügliche Stelle in dm-Erzeugnissen des Landes ein. Er wird zumeist in der Gegend von Bötzen, Kaltern und Meran gewonnen. Die köstlichste Rebe gedeiht auf den Hügeln um Bötzen, am Küchelberge nächst Meran j an de« Ufern des Kalterersees, auf den Höhen

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 294 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

.) Her stand der berühmte SaturnuStempel, dem alles Heidenvolk der Gegend zuströmte. Hier waren auch die großen Begräbnißplätze, wo die Tobten ans der ganzen Gegend verbrannt wurden. Noch heut zu Tage beißt die Stätte wegen der dunklen Färbung des Grundes: die schwarzen Fel der. Man fand hier Gold-, Silber- und Kupfermünzen der Römer aus allen Mriooen des Reiches, so wie auch Waffen, Schmucksachen, Lampen, Geräthe u. s' w. Nach dem Siege des Christenthums erstand hier die erste Kirche E cele

, welche hier der aus dem hohem Thalgrunde herabströmende Nocebach nimmt, endet auch die Gegend Nonöberg fVs! <!i IVon), und das Thal aufwärts des Baches heißt Gutzberg (V«! 6i Soy. Die geognostischen und Terrainverhältmsi e des Sulzberges sind ganz verschieden von jenen des Nonsberges. Die vielfachen Abschnitte deS Mittelgebirges hören auf, wir be treten wieder einen Thalb odcn im gewöhnlichen Sinne des Wortes. Wir wandern von Cles an den Weilern Z is, Bozza na, Bordiana, Cas soni, Solasna und Bozzago vorüber ^ starke

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 265 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

in dieser Gegend zu bezeichnen. Der Reichthum an Schlössern und Burgen in der Umgegend von Meran ist überraschend. Keine andere Gegend in Deutschland kann in dieser Bezie hung mit der hiesigen verglichen werden. Zum Theile sind diese Burgen noch stattlich erhalten und bewohnt, zum Theile prachtvolle Ruinen, wie sie am Rhein nicht malerischer gefunden werden. Bon der -Passerbrücke allein hat man folgende Schlosser im Auge: Tyrol, Auer ss. oben), Forst (jetzt von einer Pächterfamilie bewohnt), Zenoburg sf. oben

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 243 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

ZW gend. Der Vorsteber war verpflichtet, zur Winterszeit im Schneegestöber all nächtlich mit feinem Knecht mit Laternen, Stricken, Stangen, Bwd und Wein durch die Umgegend zu streifen, um Verunglückten oder Verirrten Hilfe und Labung zu Wenden. Da der Jetzige Zustand der Straße und die Ansied- lungen der Gegend diese Stiftung überflüssig machten, ist sie gegenwärtig in ein gewöhnliches Spital verwandelt. An St. Valentin ist auch die unterlegte Post zwischen Nanders und Mals. Von Nauders

nach St. Valentin wieder in 1 Stunde zurück. Von St. Valentin über die hohe Brücke wandern wir l V2 Stunde nach BurgeiS, einem belebten Dorfe mit mehr als IlWl) Bewohnern, an der Etsch, welche hier schon bedeutend ver stärkt durch die Gegend hinrauscht, von der hohen Brücke her Kaskadellen bildend, in der jähen Absenkung des Terrains. Zn Burgeis findet der Rei fende ein gutes Gasthaus beim Kreuze. Sehr malerisch Zeigt sich hier auf ih rem Fels die stattliche Benediktiner-Abtei Marienberg, ursprünglich

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 104 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

-DA aufwärts . Zur Linken die Burg Land eck, mit dm Häuftrgruppm von Angc- dair zu den KüßeR des Kelsens, in Mitte den Strom mit der Angedair und PerfuchS verbindenden Bogmbrücke. Zur Rechten den Aufschwung des Kickelberges. - - Von Land eck stromaufwärts unsere Wanderung fortfetzend, gelangen wir durch Gebirgsschluchten und monotone Gegend in 2 kleinen Stunden nach Fließ, eine weit zerstreute, volkreiche Gemeinde (gegen dritthalb Tau fend Seelen) mit einer schönen neuen Kirche. Eine V2 Stunde

weiter errei che» wir die PontlaH brücke, wo 1703 die bayrischen Truppen durch dm Landsturm fast ganz vernichtet wurden, so, daß nur einzelne Boten ernst men, dem Kurfürsten Mar Emanuel die Kunde der Niederlage zu überbringen. Eine Stunde weiter erreichen wir den ansehnlichen Ort Prutz, und wieder in I Stunde den Postwechsel R i ed. Won Landeck bis Ried 1 Post (2 Mei len)/ in Stunden leicht zurück zugegen. Von Prutz aus werfen wir unsere Blicke auf verschiedene interessante Punkte der Gegend. Ganz

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 247 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

wohn lich gewesen, seit 1842 durch eine Feuersbrunst zerstört, als malerische Ruine auf dem epheuumrankten Fels trauernd. Der Standpunkt an der Ruine ge wahrt eine der schönsten Ueberfichten der hiesigen Gegend. Wir erreichen so dann das Pfarrdorf T sch a rs und etwas weiter vorwärts Staabe n, ein Dorf mit einem guten Gasthause, nächst der Mündung des Schnalserthales. Uvber dem hier unwegsamen Eingang in das Thal erhebt sich die Burg I u - val. lieber diese, so wie über das höchst merkwürdige

. Der Distriktsarzt Hr. Gasteiger hat sich um das Bad große Verdienste erwor ben. Die Heilquellen, Erd-, Salz-, Schwefel- und Eisenstoffe enthaltend, werden als Bade- und Trinkkur gebraucht. Rheumatismen, Gliedersucht, Podagra, Nerven- und Magenschwäche, Hämorrhoidalöeschwerden u. s. w. finden hier Heilung. In der Fortsetzung unsers Weges von Rabland gewinnt die Gegend an hohem Reiz. Wir sehen rechts hinüber auf das eben besprochene Bad Eaart, links hinan das schöne Partsch in s, einen beliebten Sommer- frisch

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 129 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

schaftsgebilden. Sehr freundliche Gegend, mit augenerfrischendem Grün, und dunkler Hochwald an den Bergen, überragt von zackigen Kalkfelsspitzen, un ter denen auch manches Schnee- und Eisgebild austaucht, so im Süden der beeiste Riffelspitz, und im Hintergrunde des Thales gegen den Arlberg der Kalteb er g fern er. Bon St. Jakob an wird die Gegend kahler und ern ster. In S t. A n t o n stehen wir am Fuße deS Arlberg es. Das Dorf St. Anton liegt bereits über 4000 F. hoch (am Posthause 4314

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 87 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

7S wo in hundert Zähren über 700,000 Mark Brandsilber und gegen 4 Millio nen Centner Kupfer gewonnen wurden, nämlich vom Jahre 154g —1640, und wo noch jetzt, freilich nur kärglich, auf Silber und Kupfer gebaut wird), dann nach Kitzbühel, dann über Höchberg und den Paß Thum nach Mit ter fill. Vom Auslaufspunkt bis Zum Grenzpaß Thurn 7^ Stun den lang. ' Es erübrigt uns nun noch, die Höhenbestlmmungen dieser Gegend anzu zeigen. Die Burg Itter liegt 2118 F. hoch, Hopfgarten 1879 F., Kirchberg 2439

Maultasche, Friedrich IV. und mehre andere sürstliche Personen bewohnten bei ihrem Besuche des Bades den Thurm AU Ried. Von Söll über Ried führt auch der beste Weg von Söll zu den Kohlenwevken von H ä ring (2 Stunden). Südlich von Soll steht auf einem Hügel die Wallfahrtskapette am Stampfanger, sehr romantisch gelegen, eine herrliche Vignette in der reichen Suite schöner Landschaftsbilder dieser Gegend. Wanderer, welche das Vrirenthal nicht besuchen, sondern ihren Weg von Wörgl auf der Poststraße

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 321 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

AW Mappen. In der hiesigen Gegend herrschten die Römer, nach ihnen Gothen und Longvbsrdm, dann Kaiser àrl der Große. Die von ihm auch hier ein gesetzten Gaugrafen erwvchsen unter seinen Nachfolgern bald zu mächtigen Herren, vorragend darunter das Geschlecht der Castelbarco, in fünf Zweigen von mächtigen Burgen die Gegend beherrschend. Einem dieser Zweige der Castelbarco's, jenem von Lizzana dankt Roveredo im 13. Jahrhundert sein Entstehen. In dem Eichwalde hatte sich um die feste, hier stehende

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 130 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

aus Südwest schimmert die hohe Sessaplana mit ihre« Eismassen, dem Brandnerferner aus dem Rhätikon herüber, -ein 10,000 F. hoher Hüter der Marken. Jeden falls aber ist der Anblick der Gegend auf Tyrolerseitc des Arlberges lohnender, als auf der Vorarlber gisch«» Der Berg/bildet die Wasserscheide zwischen den Stromgebieten der Donau und des Rheines. Die Gegend in welcher wir nun wandeln heißt Klosterthal. Wir

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 324 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

IM dann Feste der Castelbarco'S, von dm Venetianern zerstört. Wahr scheinlich war Predala einst ein Römerkastell, denn es ist der Fundort zahl reicher Alterthümer. Isem zählt mit den zugehörigen Orten Folas, Ma rano und Revian über I vvv Einwohner. Die Gegend ist paradiesisch. Hier ist auch ein Lieblingsaufenthalt der Noveredaner zur Sommerfrische. Sie haben hier zum Theil sehr stattliche Gebäude, worunter die Paläste der Herren Fedrigotti und Graf Alberti besonders /ausgezeichnet

nicht. Wir wandern von Roveredo hierher 2 kleine Stunden. Wir Ziehen dann an der Mündung des Gardu moth ales vorüber nach Loppio, am Ufer des gleichnamigen Sees. Diese Gegend ist eine der besten Besitzun gen der noch blühenden und reichen Familie der Grafen von Castelbarco.

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 50 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

, ge wahrt unser Blick das Dorf Absam, die Geburtsstätte des berühmten Gei- gmmacherS Stainer, dessen Instrumente jetzt mit 199—399 Dukaten be zahlt werden. Jakob Stainer schwang sich von» armen Hirtenknaben zu einem der geachtetsten Meister empor. Leider war der Lebensabend des wackern Mei sters durch unheilbaren Wahnsinn getrübt. Er starb I V81 und ist hier ans -dem Friedhofe beerdigt» Der hiesigen Gegend zur Zierde gereicht auch die ma lerische Burg Krippach. Eine Knopffabrik und Baumwollspinnerei

. Unterkunft ist zu sindèn in den Gasthäusern zur Krone und Zum Bären. Beide empfchlenSwerth. Ehe wir diese Gegend verlassen, müssen wir auch erwähnen , daß der Reisende sowohl von Innsbruck nach Hall/ als von Hall nach Schwatz jetzt eine Thätigkeit ganz eigener Art bemerken wird. Bald nämlich wird auch das schone Innthal von einem Schienenwege durchschnitten. Bald wird auch hier vi« brausende Lokomotive zum ersten ma le begrüßt werden. Wir wandern von Hall weiter nach Volders, 1 Stunde. Eine neue schöne

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 91 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

Pelle steht auch ein Gasthaus, denn sie ist ein besuchter Wallfahrtsort. Nun schimmert uns auch schon der schöne Spiegel des Pillersees entgegen, 1/2 Stunde lang, kaum 150- breit. Er ist sehr fischreich und birgt besonders ge- schätzte Lachsforellen, Zuweilen von riesiger Größe. (In dem Pfarrhöfe von St. Ulrich ist eine solche Forelle, welche 25 V2 Pfund schwer 1599 gefangen ward, im Bilde verewigt.) Am südlichen Ufer des Sees liegt St. Ulrich, Gemeinde Hon ^00 Seelen. Die Gegend ist ungemein

malerisch, der Spiegel des Sees, im Osten die imposante Hochgeb-rgsgruppe des Steins mit den vielfach gespaltenen Gipfeln des Brei thorns, Flachhorns, Och sen- horns und Rothhorns, im Westen die Zinnen des Kirchberges und WalderbergeS, alles fesselt das Auge. Von Watdring bis an den See Zur Adolarkapelle wandern wir 1 Stündchen und eben so lange von dort nach St. Ulrich, einst ein Priorat, jetzt Pfarre der Gegend.— Von St. Ulrich führt der Weg dann weiter an dem kleinen Fleckner-Riedsee

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 122 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

, so hat die Gegend schon wieder ihren Charakter gänzlich veränderte Die idyllische kleine Söldner-Ebene ist ver schwunden , eine schauerliche Einöde, eine der düstersten Schluchten des Thal gebietes hat uns ausgenommen. Wieder ist in derselben kein Raum mehr Zur Straße neben der wildtosenden Ache übrig geblieben, wieder erhebt sich der Steig an den brüchigen Wänden hin. Wieder hinabsteigend, jenseits dieser Enge, an die Ache, gelangen wir an die Hüttengruppe von Zwieselstein. Von'Sölden hieher Stunden

. Die Hüttengruppe Zwieselstein liegt bereits 4545 F. hoch. — Wir stehen an einer Gablung des Thales, wovon auch die Gegend den Namen hat. (Im Volksdialekte heißt es nämlich zw le se ln statt spalte n. Das ganze Thal selbst hat seinen Namen von einem

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 166 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

- pergifches Eigen. Die Veste wird leider nicht sehr sorgsam erhalten. Die Aussicht ist auch ans den Fenstern dieses Schlosses herrlich; sie beherrscht die ganze Gegend um Sterzing bis an die Gletscher im Ridnaunthale. Schon ganz südlich erheben sich auf einzelnen ans den Sumpfgründen des Sterzinger- mooseS aufsteigenden Hügeln die Taris'sche Burg Reifen st ein und das ur alte St.- Zenokirchlein. Von Reifenstein aus hat man die beste Ueberficht des weiten Sterzingermooses, einst ein großer See

Einwohnern. Die Kirche von St. Ja kob ward 1834 durch einen Lawinensturz zerstört. St. Jakob liegt fchon 4829 F. boch. Von Kematen hierher wandern wir wohl 2 Stunden. Wir näherten uns nun schon bem Thalschlusse. Die Gegend, durch welche wir von

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 109 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

hierher '/s Posten , in 4 Stunden für den Fußgänger leicht zurückzuregen. — Nächst der Kirche in Reit überrascht uns eine besonders prachtvolle Aussicht in das Innthal. Seefeld liegt an einer Hochebene von Wald umringt. Die Ge meinde Seefeld zählt mehr als 6W Köpfe, in Seefeld bietet das Postwirths- haus und das Brauhaus Unterkunft. -Die Gegend ist bemerkenswerth durch den Bergbau auf Afphalt, welcher hier im Besitze des Erzherzogs Marimilian son Oesterreich-Este, Hoch- und Deutschmeister, betrieben

, von Seefeld weiter, 2 starke Stunden in die Scharnitz. Auch hier war früher einer der stärkst befestigten Grenzpässe. Schon die Römer hatten Per ein Castell, Lcsrà. 3m Mittelalter ward die Befestigung der Scharnitz sorgfältig erhalten. Die Witwe Herzogs Leopold V. Claudia von Medicis, nach dem Tode ihres Gemahles (erstarb 1632) Bormünderin ihres Sohneö Ferdinand Karl, erkaufte von dem Stifte Freystng die hiesige Gegend und legte hier eine namhafte Festung an, welche nach ihr ?orta Ll.iuà genannt ward

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 147 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

führt dann ein Steig über den Christberg hinab nach Da la as an der Post straße von Landeck und über dm Arlberg nach BregenZ (s. oben die Schilde rung dieses StraßenZuges). Schruns und Tschagguns liegen an der breitesten Stelle des Thales. Die Gegend ist auch in geognostischer Beziehung merk würdig, denn hier endet der Kalk, und wir wandeln thalaufwärts fortan durch Glimmerschiefer. Unser Weg, von SchrunS fortgesetzt, führt uns nun durch den Frat t e n - T o b e l an der Mündung

. De? Ort liegt 2310F. hoch. Abermals 2^ Stunden pilgern wir von hier nach Gafchurn (2632 F. hoch gelegen). Das Dorf Zählt kaum ein Dutzend Häuser, mit etwa ^0 Bewohnern. Das Gasthaus ist karg eingerichtet, doch reinlich, und die Bewirthung freundlich. Ton Gaschurn kommen wir in I Stunde nach Patt e na, dem letzten Dorfe im Thale MW F. hoch gele gen. Der Ort Zählt etwas über I W Einwohner. Die Gegend hat nun schon , ganz ?en Ernst der Hochgebirge angenommen. Die eigentliche Straße hörte

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 88 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol

Söll -US wird die Ersteigung in Z —^l Stunden geschehen können. Imposant, wu tem anderes Bnggebildc dieser Gegend, erhebt sich im Norden Söll 'S leernfteRlesengruppe des Kaiferge birg es, aus zwei Hauptknoten, dem ^roer-und Hlnterkaiser bestehend, welche durch einen hohen Rücken vft ist ein wildes, rauhes, nur mit Anstrengung und Gefahr e M g meS Gebirge. In seinen unzugänglichsten Wänden hauset noch zahl- schöne Alpengazelle, die Gemse und der Tetraonen (Auerhahn, DMwhghn

F. Seehöhe. Scheffau liegt 2229 F., der Hintersteinersee 2994 F. hoch. In Ellmau ersteigt diese ^ Höchsten Punkt. Bon Ellmau, einem unbedeutenden Orte von ohnern> ist für den Reisenden nichts zu berichten, als daß das lrchHauS empfehlenSwerth ist. Auch der fernere Weg zwischen Ellmau u - Poststation Johann zeigt außer der Schönheit der Gegend keme besonders bezeichnenSwerthe Merkwürdigkeit, als die schone Kirche m dem klemm Dorfe Go ige, in welcher das Hochaltarblatt von einem unbe kannten Merster

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1854

Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann

Seite 55 von 341

Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol