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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1902
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner
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Seite 80 von 466
Autor: Weber, Beda ; Schatz, Adelgott [Bearb.] / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 460, XII S. : Ill.. - 2. Aufl. / von Adelgott Schatz
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: I A-3.908
Intern-ID: 502016
Zeit entsprachen und von der Regierung mit rücksichtsloser Härte durchgeführt wurden. Die Priester wurden für Staats diener erklärt und von der Regierung nach einer vom Bischof unabhängigen Prüfung in ihre Pfarrstellen eingesetzt. Auch die Staatsbefehle giengen nicht durch die Bischöfe, sondern unmittelbar an die Seelsorger. Gegen dieses Staatskirchen thum protestierten die Bischöfe und fanden sdurch das Breve vom 1. August 1807) für ibre energische Haltung auch die Billigung des Papstes Pius

VII. Graf Arco wollte zuerst gütlich vermitteln und lud die Bischöfe von Trient und Chur zu einer wechselseitigen Verständigung nach Innsbruck. Sie kam nicht zu Stande. Die Bischöfe glaubten ohne Ver letzung ihres Gewissens auf die Forderungen des Staates nicht eingehen zu dürfen. Nun wurde von diesem in der ersten Hast, die sich aus dem Misslingen des vorgehabten Planes erklären lässt, zu Maßregeln gegriffen, die die Regierung später bitter bereuen musste. Der Bischof Karl Rudolf von Chur wurde

in sein Schweizer Gebiet verwiesen und der Bischof Emanuel von Trient nach Salzburg depor tiert. Der Bischof von Brixen, der in Innsbruck wegen Kränklichkeit nicht erschien, emgieng einem ähnlichen Schick sale nur durch kluges Zuwarten und Temporisicren. Noch conniventer gegen die bairische Regierung zeigte sich der neue, unkirchliche Generalvicar Graf Spaur von Trient.^) Der Antheil des Churer Sprengels in Tirol war nun im eigentlichen Sinne verwaist, da nach dem Befehle der Landes regierung aller Verkehr

mit dem Bischöfe hätte aufhören sollen. Dieser Forderung kam aber der Clerus nicht nach, da keine päpstliche Ermächtigung seine Lostrennung vom bis- *) Vgl. über diese Ereignisse und deren einschlägige Literatur, Schatz, Kirchliche und politische Ereignisse in Tirol unter der bair. Regierung. Nach Eberhöfers Frühmesserbuch. Innsbruck 1991.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1902
¬Das¬ Thal Passeier und seine Bewohner
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Seite 79 von 466
Autor: Weber, Beda ; Schatz, Adelgott [Bearb.] / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 460, XII S. : Ill.. - 2. Aufl. / von Adelgott Schatz
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Passeier
Signatur: I A-3.908
Intern-ID: 502016
Pressburger Friede immer deutlicher heranrückte und die Lage Tirols für die nächste Zukunft kaum mehr zweifelhaft war-, begleitete Andreas Hofer den Erzherzog Johann nach Bruneck und schied dort von ihm nicht ohne Vorgefühl der kommenden Ereignisse. Gleichwohl kehrte er ganz ruhig in sein Wirtshaus am Sand in Passeier zurück. Der Eintritt der bairischen Regierung infolge des Pressburger Friedens (26. December 1805) begründete in Tirol eine neue .Epoche. Eine Gesandtschaft tirolischer Männer

brachte Zwar von München das Versprechen des Königs Max, dass an der Verfassung Tirols kein Jota ge ändert werden sollte. Die ersten Handlungen der neuen Regierung schienen die gefassten Hoffnungen zu rechtfertigen. Aber schon mit dem Jahre 1807 erfolgten Neuerungen, welche vielleicht im Interesse des bairischen Staates noth- wendig oder wünschenswert waren. Der Name Tirol Ver schwand aus der Geschäftssprache. Das Land ward in den Inn-, Eisack- und Etschkreis abgetheilt, von denen jeder unab hängig

von einander durch einen General-Commissär mit einer eigenen Stufenleiter von Beamten verwaltet wurde. Die Einführung der Militär-Couscription, wovon Tirol bis her verschont gewesen, missfiel dem jungen Volke eben so sehr als den verstimmten Eltern, dà sich in die neuen Formen noch weniger hineinfinden konnten. Die Seelsorger, durch die Natur ihres Amtes berufen, zwischen Regierung und Volk zu vermitteln, hatten eine schwere Aufgabe, um beiden Theilen zu genügen. Selbst der Uebereifer mancher VAteMordneter

Beamten arbeitete àbewusst der Regierung eNtgegen. Was aber besonders im Etschlande und zum Theil auch m Passeier am meisten böses Blut machte, waren die kirch lichen „Reformen', welche dem Charakter der damaligen

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